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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Die Karosserie war entfernt worden, und das Batteriefach im Chassis war offen.
    Abe pflegte einen ganz besonderen Umgang mit den Waffen, die er verkaufte. Alles, was durch seine Türen hereinkam und hinausging, zerlegte er und baute es wieder zusammen. Eine Glock 9 konnte er beispielsweise innerhalb von Sekunden auseinandernehmen und wieder zusammensetzen. Jack hatte ihn einmal gefragt, warum er es immer wieder machte, und Abes Antwort hatte gelautet: »Was ist denn dagegen einzuwenden, daß ich alles, was ich verkaufe, in- und auswendig kennenlernen möchte?«
    »Das Ding gleicht keiner Batterie, die ich je gesehen habe«, stellte Jack fest.
    »Tatsächlich? Hast du denn schon jede Batterie gesehen, die je hergestellt wurde? Sieh doch, sie befindet sich dort, wo eine Batterie sein sollte. Sie ist mit den Kontakten verbunden, über die der Motor mit Strom versorgt wird, und der Wagen fährt. Demnach ist es eine Batterie. Das könnte dir sogar Parabellum, mein gefiederter Freund, erklären, wenn er nicht gerade schlafen würde.«
    »Okay, okay.« Manchmal war Abes Hilfe überhaupt keine Hilfe. »Der Wagen fährt, aber immer nur in eine Richtung. Kannst du mir das erklären?«
    »Das ist einfach«, meinte Abe und tippte gegen die chromblitzende Antenne, die leicht nachfederte. »Von dort erhält das Auto seine Instruktionen. Irgendwo schickt irgendwer oder irgendwas dem Lenkmechanismus – über diese Antenne – den Befehl, in eine bestimmte Richtung zu fahren. Ohne diesen kleinen Stab wäre der Lenkmechanismus taub, und der Wagen würde in jede Richtung fahren, in die du ihn losläßt. Paß auf, ich zeig’s dir.«
    »Es ist schon okay«, sagte Jack und streckte die Hand nach dem kleinen Truck aus.
    Aber Abe zog ihn außer Reichweite. »Willst du nicht, daß ich es dir beweise?«
    Was er nicht wollte, war, daß Abe zuviel mit dem Spielzeug herumexperimentierte.
    »Ich möchte nur nicht, daß du irgend etwas beschädigst. Ich habe so eine Ahnung, daß mich dieses gute Stück zu dieser geheimnisvollen ›Clayton-Technologie‹ führen kann. Doch wenn sein Lenkmechanismus etwas abbekommt…«
    »Nichts wird etwas abbekommen. Was soll denn daran schon kaputtgehen? Es ist nur eine Antenne – nicht mehr als ein dickes Stück Draht. Ich brauche nur eine Sekunde.«
    Jack verfolgte hilflos das Geschehen, während Abe seine Lesebrille zurechtschob und nach einer winzigen Nadelöhrzange griff. Nach einigen Sekunden des Herumprobierens und Hin- und Herdrehens, begleitet von ein paar gemurmelten Flüchen, schaffte er es, die Antenne abzumontieren.
    »Da«, sagte er. Er reichte Jack das Chassis. »Das war doch kinderleicht. Na los doch. Jetzt wirst du es erleben. Stell es hin, wie du willst. Die Tage, an denen es ständig stadtauswärts fahren wollte, sind vorbei.«
    Jack drehte den Wagen um und betätigte den Schalter.
    Nichts geschah.
    Er schnippte ihn zwischen EIN und AUS hin und her.
    Noch immer geschah nichts. Verdammt noch mal.
    »Na prima, Abe. Jetzt fährt er überhaupt nicht mehr. Du hast ihn beschädigt.«
    »Wie bitte? Das ist unmöglich.«
    »Nein, genau das ist dir passiert.« Jack schnippte den Schalter erneut hin und her. »Sieh doch.«
    »Hör auf zu meckern und gib das Ding mal her.«
    Jack reichte das Auto erneut hinüber und lehnte sich an die Werkbank. Er betrachtete ihre zerkratzte Arbeitsfläche und fragte sich, wie er nur hatte zulassen können, daß es so weit gekommen war, und überlegte, was zum Teufel er jetzt tun sollte. Dieses kleine Spielzeugauto war seine einzige Spur.
    Und dann vernahm er das leise Summen des kleinen Motors. Er schaute hoch und sah, wie die Räder des kleinen Rovers sich drehten.
    »Gott sei Dank. Wie hast du es geschafft?«
    Abe starrte das Chassis stirnrunzelnd an. »Ich hab’ die Antenne eingesetzt, mehr nicht.«
    »Nun, was immer es war …«
    Der Motor blieb stehen, sobald Abe die Antenne wieder abgenommen hatte. Dann startete er, als er sie erneut einsetzte. Aus … an … aus … an … je nachdem, wo die Antenne war.
    »Offenbar unterbrichst du irgendeinen Stromkreis damit«, äußerte Jack eine Vermutung.
    Aber Abe reagierte nicht. Sein Stirnrunzeln vertiefte sich, während er ein Vergrößerungsglas aus einer Schublade herausholte und damit den Antennenanschluß untersuchte.
    »Sieh mal hier«, sagte er und benutzte einen Bleistift als Zeigestab. »Siehst du diesen dünnen kurzen Draht? Er verläuft von der Antennenbuchse zum Batteriefach. Und du kannst an den

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