Handyman Jack 02 - Der Spezialist
finde ich auch«, schloß sich Jack-san seiner Meinung an. Er drehte sich auf dem Fahrersitz nach hinten. »Was bedeutet das für uns? Arbeiten wir in dieser Angelegenheit von jetzt an zusammen?«
»Nein«, antwortete Yoshio schnell. Er arbeitete immer allein. Einen … Partner zu haben – vor allem einen, der nicht zur Kaze-Group gehörte – war völlig undenkbar.
Jack-san reagierte beinahe erleichtert. »Gut. Aber ich nehme an, wir können einen Nichtangriffs-Pakt schließen. Und ich kann davon ausgehen, daß für den Fall, daß Alicia und ich diese Clayton-Technologie zutage fördern, wir dann einen sicheren Käufer dafür haben?«
»Einen potentiellen Käufer«, schränkte Yoshio ein. »Es könnte sein, daß diese Technologie für uns nutzlos ist.«
»Das ist durchaus okay«, sagte Jack-san, »aber wir räumen Ihnen auf jeden Fall das Vorkaufsrecht ein.« Er streckte seine Hand über die Rückenlehne des Beifahrersitzes nach hinten. »Abgemacht?«
Yoshio zögerte. Irgend etwas stimmte hier nicht. Er hatte die Waffe, aber irgendwie hatte Jack-san die Führung übernommen. Und aus irgendeinem Grunde brachte diese Begegnung ausschließlich dem Amerikaner Vorteile. Er hatte eine ganze Menge erfahren, während Yoshio lediglich die Information erhalten hatte, daß Ronald Clayton ein Pädophiler war, der seine eigenen Kinder mißbraucht hatte.
Aber dennoch, ein Verbündeter wäre keine allzu schlechte Sache … wenn dieser Mann jemand war, bei dem man sich darauf verlassen konnte, daß er sein Wort hielt.
Yoshio hatte für solche Dinge ein gutes Gespür, und dieses Gespür sagte ihm, daß Jack-san genau so ein Mann war.
Sie schüttelten sich die Hände.
»Abgemacht«, sagte er.
Ja … abgemacht. Aber während Jack-san ihn in die Stadt fuhr, entschied Yoshio, daß es ganz gut wäre, wenn er diesen Mann im Auge behielt – so er ihn wieder aufstöbern konnte.
»Was haben Sie jetzt vor?« erkundigte er sich, als er in der Nähe der Garage aus dem Wagen stieg, wo er sein eigenes Auto geparkt hatte.
»Ich fahre jetzt nach Hause, um mich mit meinem neuen Spielzeug zu beschäftigen«, antwortete Jack-san, gab Gas und entfernte sich.
6
Jack verfolgte, wie der kleine Rover über seinen Wohnzimmerteppich flitzte und gegen die Wand knallte. Gegen die stadtauswärts gelegene Wand. Er war bereits weiter stadtauswärts als Murray Hill, aber offensichtlich war das für den Rover noch nicht weit genug. Er wollte weiter. Weiter stadtauswärts, weiter nach Norden.
Nur nicht draußen auf Long Island. Dort war der kleine Flitzer nach Nordwesten gerollt.
Aber wo war die Richtungskontrolle?
Jack hob den Truck hoch, schaltete den Motor aus und öffnete das Gehäuse. Er überprüfte es genau, aber es bestand aus nichts anderem als aus schwarzem Kunststoff.
Das Chassis war komplizierter – Räder, Fahrgestell, Elektromotor, Lenkgestänge, Batteriefach und Antenne. Jack wußte, daß er von ferngesteuerten Spielzeugen mindestens genausoviel Ahnung hatte wie von Quantenmechanik, aber er holte ein Vergrößerungsglas hervor und spielte Sherlock Holmes.
Es war keine Hilfe. Er sah ein ganzes Bündel Drähte.
Da er sich nun schon mal damit beschäftigte, konnte er auch gleich einen Blick in das Batteriefach werfen, um nachzusehen, welche Batterien es aufnahm, für den Fall, daß sie einmal erschöpft sein sollten. Er öffnete den Deckel und sah, daß der Platz für zwei Batterien vom Typ AA ausreichte. Aber die Batteriemulden waren leer. Statt dessen fand er einen silberfarbenen Zylinder, der etwa halb so lang war wie sein kleiner Finger und mit Drähten an die Kontakte des Batteriefachs angeschlossen war.
»Was zum Teufel ist das denn?«
Er ließ das Vergrößerungsglas weiterwandern, aber was er sah, machte das Rätsel noch komplizierter. Der Zylinder trug keinerlei Aufschrift. Das Ganze sah aus wie von Hand zusammengebastelt.
Jack verspürte ein seltsames Prickeln im Nacken. Es war kein Angst … dafür etwas anderes … ein Gefühl, als hätte er etwas ungemein Wichtiges, Bedeutendes vor sich. Aber was?
Er wußte, daß er an einem Punkt angelangt war, an dem er nicht weiterkonnte. Als nächstes würde er das Spielzeug zu jemandem bringen müssen, der praktisch alles, was ihm in die Finger geriet, auseinandernehmen und wieder zusammensetzen konnte.
7
»Es sieht vielleicht nicht so aus wie eine Batterie«, sagte Abe, »aber es ist eine Batterie.«
Der kleine Rover lag teilweise auseinandergenommen auf Abes Ladentheke.
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