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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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jemandem gehabt?«
    Ich weiß, daß ich keine hatte, dachte sie.
    »Glaubst du, ich weiß nicht, was für ein armer Teufel ich bin?« sagte er, und seine Augen verengten sich, während er sie fixierte. »Ich weiß es. Glaube mir, ich weiß es verdammt genau. Und es ist Dads Schuld. Deshalb steht mir auch das Haus zu. Ich brauche es. Du nicht. Du hast dich ganz gut gemacht. Du bist Ärztin.«
    »Du weißt über mich absolut nichts«, sagte Alicia leise.
    Dieser abgedroschene Satz, den sie Jack aufgetischt hatte, war genau das – ein abgedroscher Satz. Ein Mantra. Wenn sie den Satz ständig wiederholte, dann glaubte sie am Ende vielleicht selbst an seine Richtigkeit. Vielleicht wurde er sogar wahr. Aber sie hatte noch einen weiten Weg vor sich.
    Mag sein, daß ich rein äußerlich einen normalen Eindruck hinterlasse, dachte sie, aber in meinem Innern … sieht es aus wie in diesem Apartment.
    »Ihnen ›steht zu‹«, sagte Jack mit ätzender Stimme. »Sie ›brauchen‹. Sie machen mich krank. Sie wüßten doch gar nicht, was Sie mit dem Geld machen sollen, das Sie aus dieser drahtlosen Energie herausholen können.«
    Alicia hielt die Luft an und wünschte sich, Jack wäre das nicht herausgerutscht, aber dann sah sie, wie Thomas’ Knie nachgaben. Er fiel in den Sessel, der hinter ihm stand. Wenn sein Gesicht nach dem ersten Blick auf Jack schon weiß gewesen war, so war es jetzt noch bleicher. Und als Thomas vor Aufregung loszuplappern begann, erkannte sie, das Jacks »Herausrutscher« kalkuliert erfolgt war.
    »Sie wissen es? Ach du lieber Himmel! Wie haben Sie es herausbekommen? Es war gestern, nicht wahr?« Die Worte überschlugen sich. »Verdammt noch mal. Wir haben das Haus auf den Kopf gestellt und konnten nicht das Geringste finden! Und Sie beide kommen hereingewalzt und – Moment mal –, wissen Sie, wo der Sender ist?«
    »Na los«, sagte Jack, packte seinen Arm und zog ihn aus dem Sessel. »Wir machen einen Spaziergang.«
    »Was ist?« Thomas’ Knie schienen aus Gummi zu sein, als er auf die Füße kam. »Wohin?«
    »Nach draußen.«
    »W-warum?«
    Alicia stellte sich die gleiche Frage.
    »Weil Sie hier keinen offenen Kamin haben.« Er hielt Thomas’ .32er hoch. »Ich lasse Ihre Pistole hier. Aber bringen Sie diese Kartons mit.«

14

    »Überlaßt uns für eine Stunde euer Feuer, Leute, und ich verspreche euch, daß es schön heiß sein wird, wenn ihr zurückkommt.«
    Alicia war Jack weiter nach Westen gefolgt, den Abhang zum Hudson River hinunter, über sein Ziel und seine Absichten genauso im ungewissen wie Thomas. Er war an einem Ölfaß in der Gassenmündung stehengeblieben und hatte jedem der drei Männer, die sich an den Flammen wärmten, einen Zwanziger in die Hand gedrückt.
    Jetzt lachten sie und grinsten und klopften sich gegenseitig auf die Schultern, während sie sich eilig entfernten.
    »Na schön«, meinte Jack und deutete auf Thomas. »Dann machen Sie sich mal an die Arbeit.«
    Alicia schaute sich in den dunklen, verlassenen, abweisenden Straßen um. Aber sie hatte keine Angst. Jack schien in seinem Element zu sein und war offenbar vollkommen Herr der Lage.
    »Sie hören mir nicht zu«, stellte Thomas fest. Er hatte, seit sie seine Wohnung verlassen hatten, in einem fort geredet.
    »Fangen Sie endlich an, das Feuer zu füttern«, befahl Jack. »Und nicht zu schnell. Wir wollen es doch nicht ersticken, oder?«
    Thomas verstand schließlich. Er griff in einen der Kartons, die er mitgeschleppt hatte, und holte eine Handvoll Fotos heraus. Alicia schaute zu, wie sie in die Tonne flatterten, sich zusammenrollten und schwarz wurden, als die hungrigen Flammen sie verschlangen und für immer die entsetzlichen Bilder vernichteten, die darauf zu sehen waren. Sie war darauf, mit Thomas, aber auch andere Kinder waren dort abgebildet – gezwungen oder wie sie unter Drogen gesetzt, um einen obszönen Tanz auszuführen …
    Sie schloß für einen Moment die Augen und fühlte sich fast euphorisch. Sie machte sich bewußt, daß es letztlich nur eine symbolische Handlung war, aber dennoch … nun gäbe es eine Serie Bilder weniger.
    Aber Thomas schienen die Fotos gleichgültig zu sein. Er schien sich nur halb bewußt, was er gerade tat. Das einzige, was ihm wichtig war, war der Sender.
    »Der Sender ist der Schlüssel«, sagte er und fing seine Litanei von vorne an. »Wenn man seinen Standort kennt, dann kann dieses Wissen uns reicher machen, als wir jetzt noch zu träumen wagen.«
    Jack schien völlig

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