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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wünschte, er hätte es nicht getan.«
    »Dann erzähl mir wenigstens alles, was du weißt«, bat Thomas und beugte sich über die Flammen. Der Schatten seiner langen Nase flackerte auf seiner Stirn hin und her. »Ich beteilige dich auch an dem Geschäft mit den Arabern.«
    »Kein Gedanke daran, die Technik freizugeben und die Welt zu einem besseren Ort zu machen?«
    Er schaute sie an, als redete sie wirr. »Glaub mir, wenn ich so viel Geld habe, daß ich ein Jahr brauche, um die Zinsen für nur einen Tag auszugeben, dann ist die Welt ganz sicher ein besserer Ort.«
    »Ich erinnere mich an ein altes Sprichwort über den Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt…«
    »Du wirst reich sein, Alicia. Du hast ihn immer gehaßt, wolltest dich immer an ihm rächen …«
    »Das ist nicht wahr!« Aber natürlich war es wahr. Sie konnte sich an Zeiten erinnern, da dies ihr einziger Gedanke gewesen war.
    »Wem willst du etwas vormachen? Der einzige Mensch auf dieser Welt, den du noch mehr haßt als mich, ist er. Jetzt hast du die Chance, die Rechnung zu begleichen. Wir verkaufen die Technik den Arabern … und sie motten sie ein. Ist das nicht herrlich? Wir kriegen sein Geld, und er wird nicht einmal mehr genannt. Sein einziger Ruhm besteht darin, daß er nur einer von vielen unglücklichen Passagieren des Flugs JAL 27 war. Das muß dir doch gefallen, Alicia.«
    Sie mußte zugeben, daß Thomas’ Plan nicht eines gewissen Reizes entbehrte, aber die Vorstellung, mit Thomas in irgendeiner Angelegenheit gemeinsame Sache zu machen …
    »Vergiß es.«
    Er lehnte sich zurück, offensichtlich verärgert. »Wie du willst. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir den Sender finden, und dann dürfte es zu spät sein. Du wirst dann nichts mehr haben, womit du einen Handel abschließen kannst.«
    »Finden Sie diesen ganzen Unsinn nicht genauso langweilig wie ich?« fragte Jack und schaute Alicia prüfend an.
    Sie nickte.
    »Dann sollten wir das Ganze ein wenig beschleunigen.«
    Er raffte eine Handvoll Fotos zusammen und warf sie ins Feuer.
    Alicia schaute zu, wie sie aufloderten und zu Asche zerfielen. Und dann war nichts mehr übrig.
    »Okay«, sagte Jack. »Das war der letzte Karton. Gibt es noch mehr?«
    Thomas schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Das will ich auch hoffen«, sagte Jack und hob drohend einen Finger. »Denn falls ich je herausfinden sollte, daß Sie irgend etwas zurückgehalten haben …«
    »Das ist alles. Ich schwöre.«
    Alicia zuckte zusammen, als sie spürte, wie Jack ihren Oberarm ergriff, doch sie ließ es zu, daß er sie von dem brennenden Ölfaß wegführte.
    »Gut. Dann sind wir mit Ihnen fertig.«
    »War das alles?« hörte sie Thomas fragen, während sie den Hang hinaufstiegen und den Fluß hinter sich ließen. »Sie schleifen mich hierher und holen sich alle möglichen Informationen, und das war’s dann? Was kriege ich dafür?«
    »Sie können sich die Hände wärmen«, antwortete Jack, ohne sich umzudrehen.
    »Es ist völlig egal, daß sie verbrannt sind!« rief er. »Sie können so viele Bilder verbrennen, wie Sie wollen, aber das bedeutet gar nichts.« Seine Stimme erhob sich zu einem lauten Kreischen, während sie sich entfernten. »Hast du schon mal was vom Internet gehört, Alicia? Wir sind drin. An allen möglichen geheimen Orten. Und weißt du was? Wir sind Stars, Alicia. Wie gefällt dir das? Wir sind Stars!«
    Alicia preßte eine Hand auf ihren Mund, um nicht laut aufzuschreien.
    Neben sich hörte sie Jack etwas sagen. »Entschuldigen Sie mich für einen Moment. Ich glaube, ich habe etwas vergessen.«
    Indem sie sich gegen die Übelkeit wehrte, die sich in ihrer Magengrube sammelte, ging Alicia weiter und machte dabei tiefe, kontrollierte Atemzüge. Sie drehte sich nicht um, denn sie wollte gar nicht sehen, was er vergessen hatte. Sie hoffte nur, daß es nichts Greifbares war …

15

    Yoshio beobachtete, wie Jack-san und die Clayton-Frau die Eighth Avenue entlanggingen und dann in Richtung Innenstadt abbogen. Er hätte wer weiß was dafür gegeben, das Gespräch mit dem Bruder belauschen zu können.
    Er folgte ihnen, indem er von Schatten zu Schatten huschte.
    Vielleicht bin ich viel zu vorsichtig, dachte er.
    So wie er gekleidet war, bezweifelte er, daß Jack-san ihn sogar bei hellichtem Tag erkennen würde. Er hatte überlegt, ob er sich als Santa Claus verkleiden sollte. Das hätte in den belebteren Straßen sicherlich funktioniert, hätte ihn jedoch woanders erst recht zu einer auffälligen

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