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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sagte sie ruhig.
    »Wir hatten dazu noch keine Zeit gehabt, Dr. Clayton«, erwiderte Sorenson mit betretener Miene. »Es war hier ziemlich hektisch, und wir dachten, daß er ja in ein paar Tagen schon wieder rauskommt, daher …«
    »Auch wenn es nur ein einziger Tag ist, möchte ich, daß ein Pate zugeteilt wird. Wir haben das doch schon ausführlich besprochen, Sorenson.«
    »Das weiß ich«, gab die Schwester mit schuldbewußter Miene zu.
    »Aber offenbar ist davon nichts hängengeblieben. Sie wissen, wie furchteinflößend ein Krankenhaus schon für einen Erwachsenen ist. Nun stellen Sie sich einmal vor, Sie wären ein Kind, und müßten an einem Ort in einem Bett liegen, wo ein Haufen Fremder Ihnen die Kleider und die Schuhe weggenommen hat und ständig mit Nadeln in Sie hineinsticht und Ihnen vorschreibt, was Sie essen müssen und wann Sie die Toilette aufsuchen dürfen. Die meisten Kinder können sich wenigstens darauf verlassen, daß die Mutter oder der Vater oder sonst irgendeine vertraute Person sie besucht und ihnen ein wenig Trost spendet. Aber bei meinen Kindern ist das nicht so. Sie haben niemanden, auf den sie sich verlassen können, niemanden, der sie in dieser Situation unterstützen würde. Können Sie sich vorstellen, wie man sich dabei fühlt?«
    Sorenson schüttelte den Kopf. »Ich hab’s versucht, aber …«
    »Richtig. Sie können es nicht. Aber glauben Sie mir, es ist furchtbar.«
    Alicia wußte Bescheid. Während ihres ersten Jahres am College hatte sie nach ein paar Wochen ins Krankenhaus gemußt – wegen Austrocknungsgefahr infolge einer infektiösen Gastroenteritis, einem Zustand, der dem von Hector sehr ähnlich war. Sie war nur zwei Tage dort gewesen, aber es war eine schlimme Erfahrung gewesen. Kein Freund, keine anderen nahen Bekannten, niemand, der sie besucht oder sich auch nur nach ihrem Wohlergehen erkundigt hätte, und sie hätte um keinen Preis der Welt ihre Eltern angerufen. Sie würde niemals dieses Gefühl der totalen Hilflosigkeit und Isolation vergessen.
    »Deshalb brauchen sie in jeder Schicht jemanden, der einmal in der Stunde zu ihnen kommt, sich mit ihnen unterhält, sie anlächelt und ihnen die Hand hält; jemanden, auf den sie sich verlassen können, damit sie sich nicht so verdammt allein fühlen. Das ist fast genauso wichtig wie die Medikamente, die wir in sie hineinpumpen.«
    »Ich werde mich sofort darum kümmern«, versprach Sorenson.
    »Gut. Aber tun Sie es nicht für mich. Tun Sie es für ihn.« Sie drehte sich um und fuhr mit der Hand über Hectors stoppeligen Kopf. »Hey, Freundchen. Diese Igelfrisur sieht absolut wahnsinnig aus.«
    Jetzt wurde sie mit einem Lächeln belohnt. »Ja. Sie …« Er hustete. Er versuchte es ein zweites Mal, wurde jedoch erneut von einem heftigen Husten geschüttelt.
    »Immer mit der Ruhe, Hector«, sagte Alicia.
    Sie half ihm, sich hinzusetzen, und schob die hinteren Hälften seines Krankenhausnachthemds auseinander. Sie drückte die Muschel ihres Stethoskops gegen die Rippen und horchte nach dem zellophanartigen Knistern, das auf eine Lungenentzündung hingewiesen hätte. Sie hörte nichts als ein deutliches Pfeifen.
    Alicia warf einen Blick auf Hectors Krankenkarte. Die Röntgenaufnahme des Brustkorbs hatte nichts Auffälliges zutage gefördert. Sie veranlaßte eine erneute Untersuchung sowie die Entnahme einer Speichelprobe zum Ansetzen einer Kultur und zur Analyse der Gram-Färbung.
    Sie schaute besorgt auf seinen knochigen kleinen Körper hinunter. Dieser Husten gefiel ihr ganz und gar nicht.

2

    »Oh, nein«, sagte Alicia, als sie um die Ecke bog und die Polizeifahrzeuge vor dem Center erblickte. »Was ist denn jetzt los?«
    In der einen Hand hielt sie ihr Donut und ihren Kaffee aus der Krankenhauscafeteria, in der anderen die dicke Sonntagsausgabe der Times. Gewöhnlich verbrachte sie den Rest des Sonntagvormittags im Center. Auch an diesem Tag erschienen Kinder zu ihren Behandlungen, wie an jedem anderen Tag, aber es ging um einiges weniger hektisch zu als an den anderen Wochentagen – zum Beispiel gab es auch nicht annähernd so viele Anrufe wie unter der Woche –, daher nutzte sie die Zeit, um den notwendigen Papierkram zu erledigen.
    Sie hatte außerdem vorgehabt, einen Teil des Tages dazu zu verwenden, sich Gedanken über ihre nächsten Schritte hinsichtlich des Testaments und des Hauses zu machen, das ihr angeblich gehörte, das ihr jedoch niemand überlassen wollte.
    Aber jetzt…
    Gleich hinter der Eingangstür

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