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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß man, wenn man versuchte, ein Zeichen zu setzen, anstatt den Job effizient zu erledigen, das Risiko erhöhte, daß irgend etwas schiefging, was wiederum das Risiko erhöhte, daß man einen Schaden davontrug.
    Daher hatte Jack Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Er trug niemals Schutzkleidung, doch gestern hatte er eine Ausnahme gemacht. Normalerweise hätte er eine Dose Mace geöffnet und in den Truck geworfen, um dann den oder die Täter mit einem Totschläger niederzustrecken, wenn sie aus dem Wagen sprangen. Aber die Santa-Nummer abzuziehen hatte bedeutet, daß er sich weitaus ungeschützter zeigen mußte, und er wußte verdammt genau, daß mit Sicherheit eine Pistole mit im Spiel sein würde.
    Er hatte recht gehabt. Der Kerl hatte einen Schuß abgefeuert, der sich anfühlte, als hätte ihm jemand einen dicken Holzknüppel mit der Spitze voran gegen die Brust gerammt. Es hatte ihn glatt vom Truck gehauen und sämtliche Luft aus seinen Lungen getrieben, aber die zehnlagige Weste hatte die Kugel aufgehalten.
    Nur gut, daß er diese präparierten Handschuhe gehabt hatte. Abe hatte keine weißen auftreiben können, aber er hatte Jack wenigstens ein Paar weiße Baumwollhandschuhe besorgt, die er über die traditionellen schwarzen aus Leder hatte ziehen können. Die Bleifüllung verdoppelte die Wucht jedes Schlages und erlaubte es ihm, mit dem Kerl kurzen Prozeß zu machen.
    Und dann hatte Jack ein wenig die Übersicht verloren. Vielleicht war es der Schmerz, vielleicht war es der Gedanke, daß er jetzt tot wäre, wenn er die Weste nicht getragen hätte; vielleicht war es auch die Erinnerung an die Opfer dieses Raubzuges. Was auch immer, etwas Düsteres war aus seinem Loch geschlüpft und hatte für eine Weile die Kontrolle übernommen.
    Gia legte einen Arm um ihn und zog ihn an sich. Eine ihrer Brüste schmiegte sich an den Bluterguß. Sie liebkoste mit den Lippen seinen Hals.
    »Wann wirst du endlich damit aufhören?« fragte sie.
    Jack machte einen tiefen Atemzug und verspürte einen scharfen, stechenden Schmerz. Er schloß daraus, daß die Kugel beim Aufprall einen Riß in seinem Rippenknorpel hinterlassen hatte. Das passierte ihm nicht zum erstenmal, und wahrscheinlich würde es wieder geschehen.
    »Ach, wir wollen doch nicht schon wieder davon anfangen, oder?« sagte er leise und strich ihr über das weiche blonde Haar.
    »Es ist nur, daß ich schreckliche Angst habe, wenn ich mir vorstelle, daß irgendwelche Leute auf dich schießen.«
    »So etwas geschieht doch nicht jeden Tag. Die meisten meiner Jobs werden ohne Waffengewalt erledigt.«
    »Aber es besteht immer die Gefahr, daß irgend etwas schiefgehen kann. Ich meine, du hast es im Rahmen deiner Tätigkeit nicht unbedingt mit den unbescholtensten Bürgern zu tun, oder?«
    »Da hast du natürlich recht.«
    Vielleicht ließ sie das Thema fallen, wenn er sich einsichtig zeigte und ihr zustimmte.
    »Ich weiß, ich bin Handyman Jack eine Menge schuldig, aber …«
    »Du schuldest mir gar nichts.«
    »Doch, das tue ich. Vicky lebt dank ihm. Dieser wahnsinnige Inder hat Grace und Nellie umgebracht, und wenn du jemand anderer gewesen wärst, dann hätte er Vicky diesen schrecklichen Monstren vorgeworfen …«
    Sie erschauerte und drängte sich an ihn.
    Jack schloß die Augen und sah den Alptraum wieder vor sich … Kusum Bahkti war den weiten Weg aus Bengalen nach Amerika gekommen, um einen Racheschwur gegen die Westphalens zu erfüllen, der seinen Ursprung in einer grausamen Aktion während des Raj hatte. Nach dem Tod ihrer Tanten Grace und Nellie war Vicky die letzte in der Linie der Westphalens.
    Kusum war der Erfüllung seines Racheschwurs verdammt nahe gekommen.
    »Ich denke, der alte HP ist Gia auch einiges schuldig. Wenn du in jener Nacht nicht hierher zurückgekommen wärst…«
    Jack hatte einiges abbekommen, als er Vicky gerettet hatte. Er hatte eine Menge Blut verloren und war zu schwach gewesen, um ans Telefon auf der anderen Seite des Zimmers heranzukommen. Wenn Gia nicht erschienen wäre, um nach ihm zu sehen, und ihn zu Doc Hargus gebracht hätte …
    »Ich würde sagen, wir sind quitt«, meinte er.
    Er spürte, wie Gia an seiner Schulter den Kopf schüttelte.
    »Nein. Jeder hätte dich finden und ins Krankenhaus bringen können. Aber Vicky zu retten … wenn du Schreiner oder Verlagslektor und sogar ein Cop gewesen wärst, irgendwas anderes als das, was du bist… dann gäbe es sie nicht mehr. Und deshalb komme ich mir so

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