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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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auch ganz in Ordnung, Gia.«
    »Nein, das ist mein Ernst. Dr. Clayton hat gerade angerufen und mir erzählt, daß die Weihnachtsgeschenke wieder aufgetaucht sind.«
    »Tatsächlich? Da siehst du mal, wie gut die New Yorker Polizei ist. Wenn sie die Sache in die Hand nimmt…«
    »Richtig«, unterbrach sie ihn, und er konnte ihr Grinsen geradezu hören. »Du hattest natürlich nichts damit zu tun.«
    »Kein bißchen. Du hast gesagt, daß es dir nicht paßt, also habe ich die Finger davon gelassen.«
    »Okay. Wie du willst. Aber Dr. Clayton meinte, soweit sie es erkennen kann, ist jedes Teil wieder da, und der Bursche, der die Sachen gestohlen hat, sitzt hinter Schloß und Riegel. Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, aber …«
    »Ich habe lediglich Santa Claus eine E-Mail geschickt, und er hat den Rest erledigt.«
    »Na ja, vielleicht bekommt Santa noch ein wenig mehr zu tun. Dr. Clayton hat mich um deine Telefonnummer gebeten.«
    Jack war alarmiert. »Du hast sie ihr doch nicht etwa gegeben, oder?«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich habe ihr erklärt, ich wüßte sie nicht auswendig. Ich würde sie heraussuchen und mich dann wieder bei ihr melden.«
    Jack entspannte sich. »Das hast du gut gemacht, Gia. Die perfekte Antwort. Hast du eine Ahnung, was sie will?«
    »Irgend etwas Persönliches. Sie hat keine Einzelheiten genannt, und ich habe sie nicht danach gefragt.«
    »Okay. Dann schreib mit.« Jack rasselte die Nummer der Deckadresse in der Tenth Avenue herunter. »Sag ihr, sie soll auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen. Erkläre ihr, daß dies der Weg wäre, auf dem du mich gewöhnlich erreichst.«
    »Mache ich. Gilt unsere Verabredung für heute nachmittag noch?«
    »Klar. Westchester, richtig?«
    »Nein«, sagte sie und dehnte das Wort. »FAO Schwartz.«
    »Darüber müssen wir noch reden. Bis später dann.«

4

    »O mein Gott!« sagte Gia. »Was ist das?«
    »Nur ein kleiner Kratzer.«
    Jack betrachtete den großen violetten Fleck auf seiner linken Brustseite. Verdammt. Er hatte gehofft, sie würde ihn nicht bemerken, aber hier, im warmen Nachhall ihres Liebesspiels, hatte er die Verletzung völlig vergessen.
    Sie hatten Vicky nach dem Essen zu ihrem Kunstunterricht gebracht. Sie verbrachte den größten Teil jedes Sonntagnachmittags damit, die Grundbegriffe des Zeichnens, Malens und der Bildhauerei zu erlernen. Ihr Lehrer meinte, sie zeige eine echte Begabung zum Malen. Jack dachte sich, daß dies erblich bedingt sein mußte, da ihre Mutter Künstlerin war. Vicky liebte den Unterricht, und Jack liebte die Gelegenheit, an Sonntagnachmittagen mit Gia allein sein zu können.
    Gewöhnlich begaben sie sich, nachdem sie Vicky abgesetzt hatten, auf schnellstem Weg in Jacks Apartment. Oft genug schafften sie es gerade noch, die Tür hinter sich zu schließen, ehe sie auch schon begannen, sich gegenseitig die Kleider vom Leib zu reißen. Danach landeten sie meistens auf der nächstbesten horizontalen Fläche. Heute jedoch hatten sie es immerhin bis ins Bett geschafft.
    Jack zog die Decke bis zum Kinn hoch, aber sie schob sie wieder hinunter.
    »Ich würde das kaum ›klein‹ nennen.« Er schaute zu, wie Gias Finger sachte darüber strichen. »Tut das weh?«
    »Nein.«
    Sie übte ein wenig Druck aus, und er zuckte zusammen.
    »Stimmt«, meinte sie. »Es schmerzt kein bißchen. Wie lange hast du das schon?«
    »Seit gestern.« Genaugenommen seit kurz vor Mitternacht.
    Er erzählte ihr, wie der Dieb auf ihn geschossen und daß die Kevlarweste ihn geschützt hatte.
    »Gott sei Dank hast du sie getragen!« seufzte sie. Sie schien den Blick nicht von dem Bluterguß lösen zu können. »Aber wenn die Weste kugelsicher ist, wie kommt es dann, daß du trotzdem etwas abbekommen hast?«
    »Nun ja, die Weste hat dafür gesorgt, daß die Kugel nicht in mich eindringen konnte, aber trotzdem traf das Geschoß natürlich mit enormer Wucht. Irgend etwas mußte sie auffangen, und das war ich.«
    Jack konnte sich noch immer nicht erklären, weshalb er dem Impuls nachgegeben hatte, das Santa-Claus-Kostüm zu tragen. Wenn er sich verkleidete, geschah es gewöhnlich, um anzulocken oder um Mißtrauen zu zerstreuen. Die auffällige Vorstellung in der vergangenen Nacht mit dem lauten Ho-ho-ho und dem Bart und dem roten Anzug entsprach eigentlich nicht seinem Stil.
    Aber irgendwie – diesmal, bei diesem Auftrag – hatte er das Gefühl gehabt, er müßte ein Zeichen setzen.
    Und er hatte gewußt, daß es töricht war. Die

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