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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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rote Flüssigkeit in den Rinnstein. »Es sieht echt aus und schmeckt abscheulich.«
    »Daß es echt aussieht, stimmt. Ich hätte schwören können …«
    Jacks Augen strahlten, als er sie anschaute. »Tatsächlich? Sie haben es auch geglaubt? Eine leibhaftige Ärztin? Das ist ja toll! Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie lange ich darauf gewartet habe, diese Nummer einmal auszuprobieren.«
    »Für einen kurzen Moment hatte ich tatsächlich angenommen, Sie würden sich mit diesen Kerlen prügeln.«
    »Einer gegen drei?« Er schüttelte den Kopf. »So was gibt es nur im Kino. Man schafft es vielleicht, Sieger zu bleiben, wenn man sie vollkommen überrascht und irgendeine Waffe zur Verfügung hat. Aber wenn man so etwas im realen Leben versucht, kriegt man meistens das Gesicht zurechtgerückt. Ich habe was gegen Schmerzen. Und das hier ist doch viel hübscher und sauberer.«
    Er ging zum Wagen und entfernte das falsche blutige Auge vom Seitenfenster.
    »Es hat überzeugend gewirkt«, sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr. »Einfach perfekt.«
    Er ist wie ein kleiner Junge, dachte sie. Ein kleiner Junge, der irgend etwas gebastelt hat – ein Holzauto oder eine Steinschleuder – und sich jetzt freut, daß es tatsächlich funktioniert.
    Sie verfolgte, wie er den Ring in Joeys Augenbraue ergriff und Joey auf die Füße zog.
    »Komm schon, Freundchen«, sagte er und drehte ihn zu Alicia um. »Ich nehme an, daß die Lady mir immer noch nicht glaubt. Zeig ihr mal dein Auge.«
    »Ich glaube Ihnen«, versicherte sie.
    Aber Jack schien sie nicht gehört zu haben. »Na los doch, Joey. Nimm die Hände weg und zeig ihr deine hübschen babyblauen Augen.«
    Die rot verschmierten Lider von Joeys linkem Auge ruckten auseinander und enthüllten ein tränendes, hochgradig gereiztes, aber intaktes Auge.
    »Bist ein braver Kerl«, sagte Jack, dann drehte er Joey um und stieß ihn in die Richtung vorwärts, in die seine Freunde geflüchtet waren. »Geh und such deine Kumpels.«
    Jack beobachtete für einen Moment, wie Joey davontaumelte, dann wandte er sich zu Alicia um.
    »Ich lasse von mir hören.«
    Er winkte ihr zum Abschied, machte kehrt und ging davon.
    Alicia schaute ihm nach. Sie hoffte, daß er sich dafür entschied, ihr zu helfen. Dieser Mann war jemand, den sie um jeden Preis auf ihrer Seite haben wollte.

3

    »Da bist du ja!«
    Sam Baker sagte es laut in dem ansonsten leeren Wagen, als er das Clayton-Baby sichtete. Für einen kurzen unangenehmen Moment hatte er geglaubt, er hätte sie verloren.
    Er lehnte sich im Fahrersitz zurück und lockerte den Griff um das Lenkrad. Seine Schultern schmerzten. Er hatte gar nicht bemerkt, wie angespannt er gewesen war, seit der Polizist ihm befohlen hatte, weiterzufahren.
    Entspann dich, sagte er sich. Wir sind wieder im Rennen.
    Er war ihr vom Aids-Center zur Upper West Side gefolgt und hatte beobachtet, wie sie in dieser Spelunke namens Julio’s verschwunden war. Er hatte einen Platz gefunden, von wo aus er einen ungehinderten Blick auf den Eingang hatte, und es sich bequem gemacht und auf eine längere Wartezeit eingerichtet.
    Nun, er hatte nur ein paar Minuten dort gesessen und gerade angefangen, sich die Nummernschilder der in seiner Nähe parkenden Autos einzuprägen, als dieser Cop auftauchte. Es schien, als befände sich in nächster Nähe von Bakers Aussichtspunkt auch ein Feuerhydrant. Und obgleich Baker versucht hatte zu erklären, daß er lediglich auf jemanden wartete und den Motor laufen lassen würde, ließ der Cop sich nicht erweichen.
    »Entweder Sie fahren weiter, oder ich lasse Sie abschleppen.«
    Er hatte keine Wahl gehabt.
    So hatte er seinen Standplatz verlassen und war die Straße hinuntergerollt auf der Suche nach einem freien Parkplatz. Keine Chance. Am liebsten hätte er der Bar ja ebenfalls einen kurzen Besuch abgestattet, ein schnelles Bier getrunken und sich darüber informiert, wen sie dort traf, aber er konnte es nicht riskieren, tatsächlich abgeschleppt zu werden. Daher war er in Bewegung geblieben, hatte ständig den Block umkreist und darauf gewartet, daß sie wieder herauskam.
    Doch als er sie endlich durch die Tür treten sah, war er schon ein Stück an der Bar vorbeigefahren. Und als er anhielt und die Straße versperrte, hatte irgendein Taxi angefangen zu hupen, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her. Baker fuhr diesen gemieteten weißen Plymouth nun schon seit zwei Tagen. Nachdem er am Freitag beobachtet hatte, wie diese Clayton-Schnalle ihn

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