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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Jack und lächelte furchtsam. »O nein. Ich nicht. Ich bin doch kein Cop. Aber das ist zufälligerweise der Wagen meines Freundes Julio. Und keiner von euch ist Julio. Also, warum sucht ihr euch nicht einen anderen Wagen zum Klauen?«
    Jetzt war der Hispanic an der Reihe. Er riß den Slim Jim aus dem Fensterschlitz und fuchtelte damit vor Jacks Gesicht herum.
    »Ay, bist du verrückt, Mann? Das ist der Wagen meines Freundes, und wir helfen ihm. Und jetzt verschwinde von hier, sonst schieb ich dir dieses Ding in den Hals und hol dir dein Arschloch durch die Schnauze raus.«
    Sie alle schienen das für ausgesprochen lustig zu halten. Während sie lachten und sich gegenseitig auf die Schulter klopften, bemerkte Alicia, wie Jacks linke Hand aus der Tasche auftauchte.
    Tu’s nicht, wollte sie rufen. Das sind drei gegen einen. Sie haben nicht die geringste Chance.
    Aber während sie Jack beobachtete, kamen ihr plötzlich Zweifel. Sie spürte, daß etwas Urwüchsiges und Elektrisches von ihm ausstrahlte. Er war in ihrem Büro und gerade eben in der Bar so lässig, so zurückhaltend gewesen, aber jetzt … jetzt war er ein völlig anderer Mensch. Er schien vor innerer Anspannung zu vibrieren, als wäre er mit einem inneren Feuer erfüllt, als bestünde seine normale Existenz nur aus längeren Pausen, die er aushalten mußte, ehe ihm wieder ein Moment wie dieser gestattet wurde.
    »Und wenn er mit dir fertig ist«, sagte der Weiße, nahm dem Hispanic das Werkzeug aus der Hand und hielt es Jack unter die Nase, »komme ich durch die Hintertür und hole dir auf diesem Weg die Mandeln raus.«
    Eine seltsame Spannung brachte die Luft zum Knistern. Alicia hatte gehört, daß Menschen, die einen Blitzschlag überlebt hatten, von einer seltsamen Empfindung sprachen, einem Gefühl, einem Kribbeln, das ihren gesamten Körper erfaßte und ihnen die Haare zu Berge stehen ließ. Genau das empfand Alicia jetzt – als ob die Luftmoleküle schon in Erwartung dessen, was kommen würde, ionisierten …
    »Du hast so schöne blaue Augen«, sagte Jack in das erneut ausbrechende schallende Gelächter hinein. »Kriege ich eins davon?«
    Ehe jemand reagieren oder darauf antworten konnte, schoß Jacks Hand auf das Gesicht des Weißen zu. Die Geste erfolgte so schnell, so unerwartet, daß Alicia ihr nicht mit den Augen folgen konnte. Sie wußte nur, daß in der einen Sekunde Jacks Hand hochzuckte, während der Weiße in der nächsten schreiend rückwärts taumelte. Er ließ den Slim Jim fallen, faßte sich ins Gesicht und brachte beinahe seinen schwarzen Kumpan zu Fall, als er sich wild im Kreis drehte.
    Alicia verschlug es den Atem, und sie erschauerte, als sie einen kurzen Blick auf die hellrote, über seine Wange herabrinnende Flüssigkeit erhaschte, ehe seine Hände das Gesicht bedeckten.
    Herrgott im Himmel, was hatte er getan?
    »Was, zur Hölle …?« sagte der Schwarze, dessen Blick zwischen Jack und seinem Komplizen, der auf die Knie gesunken war und mit hellroten Fingern sein Auge betastete und in einem fort schrie, hin und her ging.
    Der Hispanic beugte sich zu seinem Freund hinunter. »Joey! Was hat er getan?«
    »Mein Auge! O Scheiße, mein Auge!«
    »Ich mag Augen«, sagte Jack mit einer seltsamen, verträumten Stimme. In seinen eigenen Augen lag ein merkwürdiger, trüber Ausdruck, und Alicia erkannte mit Schrecken, daß sein Mund hellrot verschmiert war. »Blaue Augen sind ganz besonders köstlich.«
    Und dann öffnete er den Mund, um ein blutiges Auge zu enthüllen, das zwischen seinen Vorderzähnen klemmte.
    Alicias Magen revoltierte. Sie hatte während ihrer Zeit als Assistenzärztin schon die entsetzlichsten Dinge gesehen, die die wildesten Alptraumphantasien übertrafen, aber noch nie etwas wie dies. Sie war sicher, daß der Ausdruck des Schocks in den Gesichtern des Schwarzen und des Hispanic dem in ihrem eigenen Gesicht in nichts nachstand. Sie wollte sich abwenden, schaffte es aber nicht. Sie mußte wie unter einem Zwang weiter hinsehen.
    Als Kind hatte sie einmal das Pech gehabt, sich in einem Tierladen aufzuhalten, als gerade die Schlangen gefüttert wurden. Dabei war sie an dem Käfig einer Vipernatter vorbeigegangen, die soeben im Begriff war, einen Frosch mit dem Kopf voran zu verschlingen. Sie war entsetzt gewesen, fühlte sich abgestoßen, zumal die Beine des Frosches immer noch zuckten, aber sie hatte wie festgewurzelt vor dem Käfig ausgeharrt, bis der arme Frosch nicht mehr zu sehen war.
    Genauso fühlte sie sich

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