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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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tief Luft und denken Sie darüber nach, ehe Sie sich auf die Suche nach jemand anderem machen, der diesen Job ausführen soll.«
    »Keine Sorge«, sagte sie. »Ich suche keinen anderen.«
    Und dann schlug sie die Tür zu.
    Jack ging langsam die Treppe hinunter. Vielleicht war es wirklich am besten, auf Distanz zu Alicia Clayton zu gehen. Das da oben in der Wohnung war eine total überspannte menschliche Feder. Er wollte lieber nicht in der Nähe sein, wenn sie zerbrach und zwischen den Wänden hin und her sprang.
    Wenigstens konnte er jetzt seine gesamte Zeit auf die Lösung von Jorges Problem verwenden. Er hatte bereits einige interessante Dinge über Ramirez in Erfahrung gebracht.
    Jack drehte sich um und warf einen Blick auf Alicias Wohnungstür. Dennoch … irgend etwas hatte sie an sich, das ansprechend war. Oder vielleicht war aufreizend ein passenderes Wort.
    Wie lautete der Ausdruck – hatte es nicht etwas mit einem Rätsel zu tun, das in ein Geheimnis eingehüllt ist, welches wiederum in einem Orakel steckt? Das war Alicia Clayton: ein Rätsel, eingehüllt in ein Geheimnis, das in einem Orakel verborgen war, und alles war eingebettet in eine dicke Lage Semtex.
    Und letztere hatte eine extrem kurze Zündschnur.

3

    »Ich brauche niemand anderen zu suchen«, flüsterte Alicia, während sie die Tür ins Schloß drückte und dann zum Telefon ging. »Weil ich bereits einen Namen und eine Nummer habe.«
    Sie würde ihn jetzt anrufen und den Auftrag so schnell wie möglich erteilen. Dieses Haus war wie ein Krebsgeschwür im Antlitz der Stadt, des Planeten, ihres Lebens.
    Und das einzige Heilmittel wäre ein Feuer … die alles verzehrende, reinigende Flamme …

Mittwoch

1

    »Er hatte gestern abend eine Spitze bei 39,7°«, sagte Sorenson, als sie Hectors Zimmer betraten. »Aber das Fieber hat sehr schnell auf eine einzelne Dosis Tylenol reagiert und ist seitdem unten geblieben.«
    Alicia schaute die Krankenschwester fragend an. »Eine Spitze? Mehr nicht?«
    Jeanne Sorenson blätterte die Krankenakte durch und warf einen Blick auf die Fieberkurve. »Nur eine. Um zwanzig nach vier.«
    Vielleicht hatte es nichts zu bedeuten. Eine Spitze konnte ein reiner Zufall sein. Sie hoffte es zumindest.
    Sie deutete auf die Traube Luftballons, die an einer Ecke des Bettes befestigt waren und in der Luft sanft hin und her schwebten.
    »Woher sind die denn?«
    »Sie kamen gestern. Mit einer Karte ›Für Hector mit dem Wahnsinns-Igel aus der Kinderabteilung‹. Der Teddy ebenfalls. Aber als Absender stand auf der Karte nur ›von einem Freund‹.«
    Alicia setzte sich auf das Bett neben Hector, der einen Teddybär im Arm hielt, der wie ein Arzt angezogen war.
    Jack, dachte sie lächelnd. Er hat es nicht vergessen.
    Sie strich mit der Hand über Hectors stoppeliges Haar.
    »Hey, Hector.«
    »Hey, Dr. Alith.«
    Sie schaute ihn lächelnd an, aber ihr gefiel der Ausdruck seiner Augen nicht. Da stimmte was nicht. Sie konnte es spüren.
    »Wie geht’s dir, Kumpel?«
    »Mein Arm tut immer noch weh. Du hast gesagt, du würdest die Nadel rausnehmen.«
    »Sobald ich kann, das verspreche ich dir.«
    Hector immer noch eingehend betrachtend, erkundigte sie sich bei Sorenson: »Wie war sein letztes Brustbild?«
    »Fortschreitende Besserung«, antwortete Sorenson.
    »Laborwerte?«
    »CBC wieder normal.«
    Die Röntgenaufnahmen und die Zahlen deuteten einen Aufschwung an, dennoch konnte Alicia das Gefühl nicht abschütteln, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Sie hatte es gelernt, sich auf dieses Gefühl zu verlassen. Trotz all der Jahre des Bücherstudiums, des Erlernens, wie man eine genaue Anamnese erstellt, wie man eine gründliche Untersuchung durchführt, wie man Testergebnisse zu interpretieren hat, muß man gelegentlich all diesen Ballast über Bord werfen und sich einzig und allein auf seine Instinkte verlassen. Manchmal kam es nur darauf an, einen Patienten anzusehen und etwas Undefinierbares in bezug auf seine Gesundheit oder Krankheit zu spüren.
    Sie hörte sich die Lungen des Jungen an, tastete seine Lymphknoten, seinen Bauch ab. Alles war normal.
    Immer noch voller Skepsis, die sie überspielte, setzte sie für Hector ein Lächeln auf und rieb wieder seinen Kopf.
    »Du bist ein tapferer kleiner Kämpfer. Wir holen dich hier so schnell wie möglich wieder raus, Mr. Igel.«
    Alicia stand auf und nickte Sorenson zu. »Machen Sie eine weitere Aufnahme von seinem Brustkorb, stellen Sie noch einmal seinen CBC-Wert fest und

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