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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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setzen Sie frische Urin- und Blutkulturen an.«
    Sie bemerkte den fragenden Blick der Schwester, während sie zur Tür gingen. »Ich hoffe, ich irre mich«, murmelte Alicia mit leiser Stimme, »aber ich habe das dumme Gefühl, daß uns Hector noch große Sorgen bereiten wird.«

2

    Alicias Bürotelefon piepte, und sie drückte auf den Kopf der Sprechanlage.
    »Ein Detective Matthews ist in der Leitung«, informierte Raymond sie. »Er sagt, er müsse Sie dringend sprechen.«
    Alicia versteifte sich. Nur ein Reflex. Matthew konnte unmöglich von ihrer Zusammenkunft mit dem Brandstifter am Vorabend wissen. Benny … das war der einzige Name, den sie für diesen Mann hatte. Von den Leuten, mit denen sie in jüngster Zeit zu tun hatte, schien niemand einen Nachnamen zu haben. Er hatte ihr versprochen, sich das Haus anzusehen und sich dann wieder bei ihr zu melden. Seitdem blickte Alicia ständig über die Schulter, und zwar sowohl im übertragenen als auch im wortwörtlichen Sinne.
    Was wollte Matthews dann? Hatte er vielleicht schon etwas über Floyd Stevens herausbekommen?
    »Stellen Sie ihn durch.«
    »Ist das nicht der Cop, der gestern hier war wegen …?«
    »Genau der.«
    »Okay. Hier ist er.«
    Sie nahm den Hörer ab und meldete sich: »Guten Morgen, Detective.«
    »Will. Wissen Sie noch?«
    »Ach ja, richtig. Ich hab’s vergessen.« Eine Lüge. Sie war ganz einfach nicht sonderlich scharf darauf, auf so vertrautem Fuß mit ihm zu verkehren. »Was kann ich für Sie tun … Will?«
    »Wie versprochen habe ich mich mal ein wenig mit einem Ihrer Bekannten befaßt.«
    Ihre Hand krampfte sich um den Telefonhörer. Nicht Benny, hoffte sie. Sie räusperte sich.
    »Mit wem?«
    »Mit jemandem, mit dem Sie vor kurzem eine heftige Auseinandersetzung hatten.«
    Floyd Stevens. Warum nannte er nicht seinen Namen?
    »Ach ja. Und hatten Sie Erfolg?«
    »O ja. Ich denke, das Ergebnis könnte Sie interessieren.«
    »Tatsächlich?« Plötzlich froh, daß er angerufen hatte, beugte sie sich vor. »Und was haben Sie gefunden?«
    »Lieber nicht am Telefon. Warum treffen wir uns nicht zum Mittagessen, und dann erzähle ich Ihnen alles.«
    Alicia schloß die Augen und unterdrückte ein Stöhnen. Er ist hinter mir her. Ganz eindeutig.
    Aber sie war nicht interessiert. Sie hatte weder die Zeit noch die emotionale Bereitschaft für eine Beziehung mit Will Matthews oder irgendeinem anderen. Vor allem nicht ausgerechnet jetzt, zu diesem Zeitpunkt.
    Und selbst in günstigeren Zeiten, auch wenn die besten Absichten vorlagen, endeten ihre Beziehungen meistens in einer Katastrophe.
    Aber wie sollte sie ihn abwimmeln? Offensichtlich hatte er sich für sie abgestrampelt. Deshalb könnte sie wenigstens mit ihm Mittagessen gehen. Daraus brauchte sich nicht zwangsläufig irgend etwas zu entwickeln. Sie könnte ja durchblicken lassen, daß sie mit jemand anderem liiert wäre. Das war gut, so würde sie es darstellen … sie lebte in einer ernsten, langfristigen Beziehung.
    Und außerdem hatte am Vortag der Anwalt der Krankenhausleitung angerufen und erklärt, er hätte von Floyd Stevens’ Anwalt gehört, der ihm angedeutet hätte, welche Klagen er gegen Alicia und das Krankenhaus einzureichen gedachte, ließe sie die Strafanzeige gegen seinen Mandanten nicht fallen. Der Verwaltungsrat würde sich eingehend mit dieser Angelegenheit befassen.
    Seitdem hatte sie das Gefühl, daß sich ihre Eingeweide zu einem einzigen riesigen Klumpen verkrampft hatten.
    »Mittagessen klingt gut«, sagte sie. »Aber nur, wenn es nicht allzulange dauert. Ich stecke bis über beide Ohren in Papierkram.«
    »Kurz, knapp und zündend«, sagte er. »Versprochen.«
    Sie verabredeten sich um halb eins im El Quijote.
    Alicia legte auf, und ihr Blick fiel auf den FedEx-Umschlag auf ihrem Schreibtisch. Am Vortag war eine Kopie des Testaments von Leo Weinsteins Büro geschickt worden, und sie hatte vorgehabt, ihre Mittagspause mit seiner Lektüre zu verbringen. Niedergeschlagenheit bemächtigte sich ihrer, als sie sich an das erinnerte, was Jack ihr am Montag erklärt hatte: Falls Thomas und seine Hintermänner entschlossen und skrupellos genug waren, um ihren Privatdetektiv zu überfahren und ihren Anwalt in die Luft zu sprengen, warum war sie dann bisher unbehelligt geblieben?
    Eine verdammt gute Frage. Und die Antwort darauf befand sich vielleicht nur ein paar Zentimeter entfernt in diesem Umschlag.
    Sie hatte gehofft, an diesem Vormittag wenigstens einen kurzen Blick darauf

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