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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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standen und etwas betrachteten. Was? Was konnte sie derartig interessieren? Und warum schauten sie es immer hier an, unter dieser Lampe, die niemals ausgeschaltet wurde?
    War das der Schlüssel? Die Lampe?
    Yoshio griff unter den Schirm und fand den Knopf. Er drehte ihn, und die Lampe erlosch. Er drehte wieder, und die Birne flammte erneut auf.
    Nur eine Lampe.
    Nazer oder Mulhallal mußten das Objekt mitgenommen haben. Was immer es war, daß sie so sehr faszinierte, es war nicht mehr da, daher war das die einzige mögliche Antwort. War es so wertvoll, daß sie es nicht wagten, es in der Wohnung zurückzulassen? Vielleicht könnte er einen von ihnen abfangen und es ihm abnehmen … und das Ganze wie einen Raubüberfall aussehen lassen …
    Aber nein, zu gefährlich. Sie könnten mißtrauisch werden, könnten zu der Vermutung gelangen, daß auch noch eine dritte Partei mitmischte …
    Yoshio seufzte und ging zur Wohnungstür. Ein überflüssiger Abstecher. Alles, was er tun konnte, war, Wache zu halten, wie er es schon seit Monaten tat.
    Es war so frustrierend. Er wünschte sich, daß irgend etwas passierte. Und zwar möglichst bald.

8

    Alicia hatte es aufgegeben, durch das Oberlicht hinauszuschauen. Sie hatte sich in ihren Lesesessel fallen lassen, saß zwischen ihren Pflanzen und blickte unverwandt auf den Scanner.
    Aber keine Meldung von einem Feuer in Murray Hill.
    Hatte Benny der Brandstifter sie begaunert? Er legte keine Brände, sondern erzählte den Leuten lediglich, daß er es tat. Dann nahm er deren Geld und machte sich aus dem Staub.
    Aber andererseits, vielleicht hatten ihm die Bedingungen an Ort und Stelle nicht zugesagt. Er wußte über den Wachdienst Bescheid, den Thomas engagiert hatte, aber er hatte ihr erklärt, daß er sich ohne Schwierigkeiten an ihm vorbeischleichen könnte. Vielleicht war es doch nicht so einfach gewesen, wie er angenommen hatte.
    Vielleicht würde er es morgen noch einmal versuchen.
    Alicia erschauerte.
    »Tu’s heute«, sagte sie in das leere Zimmer hinein. »Ich weiß nicht, wie lange ich dieses Warten noch ertragen kann.«

Donnerstag

1

    »Hast du schon von Benny der Fackel gehört?«
    Abes lässig hingeworfene Frage ließ Jack mitten im Abbeißen innehalten.
    Er war mit ein paar Bagels und einer Portion Philadelphia in den Laden gekommen – der Frischkäse war für Abe, Jack aß seine Bagels trocken. Abe sorgte für den Kaffee.
    »Nein«, antwortete Jack, während eine schlimme Vorahnung an seiner Wirbelsäule hochzukriechen schien. »Was ist mit ihm?«
    Aber Abes Aufmerksamkeit galt nun Parabellum, der diesmal auf seiner linken Schulter saß. Der Papagei pickte an einem Stück Bagel herum, das Abe ihm einladend hinhielt.
    »Sieh dir mal den kleinen Kerl an! Er liebt Bagels. Ein koscherer Papagei.«
    »Ich glaube, er hat es auf die Sesamkörner abgesehen«, meinte Jack. »Und dieses Bagel ist bedeckt damit. Aber was ist mit Benny?«
    »Sie haben ihn heute morgen tot unter einer Auffahrt zur Manhattan Bridge gefunden.«
    »Ist er abgestürzt?«
    »Nein, er ist verbrannt. Zu einem Haufen Asche, hörte ich. Mit seinem eigenen Brandbeschleuniger.«
    Das Stück Mohnbagel, das Jack gerade schluckte, blieb auf halbem Weg stecken, als sich seine Speiseröhre krampfartig verengte.
    »Wie hat er denn das geschafft?«
    »Oh, ich bezweifle, daß er viel damit zu tun hatte. Jemand hat das Wort ›Brandstifter‹ neben ihm auf den Boden gebrannt.«
    »Mein Gott.«
    »Und es heißt, er wäre sogar noch am Leben gewesen, als er in Brand geriet.«
    Jack erschauerte. Benny war ein ganz mieser Zeitgenosse gewesen, aber bei lebendigem Leib verbrannt zu werden …
    »Oy, Parabellum«, schimpfte Abe. »Zeigt man so seine Dankbarkeit?«
    Jack schaute hoch und sah, daß sich Parabellum auf Abes Schulter entleert hatte. Der Anzahl von Flecken nach zu urteilen war es nicht das erste Mal.
    »Was reingeht, muß irgendwann rauskommen«, sagte Jack. »Und betrachte es doch einmal so: Früher hattest du nur vorne auf deinem Hemd Flecken. Jetzt hast du sie auch auf der Schulter.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Abe und wischte den Klumpen mit einer Papierserviette ab. »Aber ich glaube, dieser kleine Bursche ist krank. Vielleicht hat er Colitis. Hey, hast du die Aktien gekauft, die ich dir empfohlen habe?«
    »Du weißt, daß ich keine Aktien kaufen kann.«
    »Nicht kann – du willst nicht. Du läßt dir da eine ganze Menge leicht verdientes Geld durch die Lappen gehen. Ich habe nämlich einen

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