Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
darin bestand, das Haus zu zerstören.
    Dann wäre sie befreit von Thomas’ aufdringlichen Anwälten. Und falls irgendwelches Geld von der Versicherung käme, würde sie es dem Center spenden.
    Und ihre Welt wäre frei von dem Haus und allem, was es verkörperte.

6

    »Okay«, sagte Kenny, während er die Stufen hinunterkam. »Er ist im Kofferraum verstaut. Was nun?«
    Sam Baker stand in einem Lichtkegel im Keller des Clayton-Hauses und wischte die blutige Klinge des Filetiermessers an einem Lappen ab. Er hätte am liebsten ein Stück aus Kenny herausgeschnitten und es ihm zum Fressen gegeben, weil er an diesem Abend Mist gebaut hatte. Aber Kenny gehörte zur Familie, er war der Sohn seiner älteren Schwester, ein breitschultriger Fünfundzwanzigjähriger mit dem roten Haar seiner Mutter, und man vergriff sich nicht an der Familie, noch nicht einmal, wenn sie es verdient hatte.
    Er würde Kenny und seinen Partner auf andere Art und Weise bestrafen.
    »Eine ganze Reihe von Dingen kommen als nächstes. Das erste ist, dir und Mott den Bonus um fünf Prozent zu kürzen.«
    Kenny riß die Augen weit auf. »Fünf Prozent? Weshalb das denn, verdammt noch mal?«
    »Dafür, daß du den Brandstifter an dir hast vorbeischleichen lassen.«
    »Scheiße, Mann, wir haben ihn doch geschnappt, oder etwa nicht?«
    »Ja, nachdem er schon drinnen und im Begriff war, seine Bonbons auszupacken. Wenn ihr nicht das Benzin gerochen hättet, würde der ganze Schuppen jetzt in Flammen stehen, und uns wäre ein schönes Geschäft durch die Lappen gegangen.« Baker zielte mit der Messerspitze auf Kennys Brust. »Er hätte eigentlich gar nicht erst das Haus betreten dürfen.«
    »Der Bursche mußte ein Zauberer gewesen sein. Wir haben ihn nicht gesehen, und ich schwöre, daß wir nicht herumgealbert haben.«
    »Schwöre so viel und was du willst, aber erwarte von der restlichen Mannschaft kein Mitgefühl. Wenn dieses Haus abgebrannt wäre, dann hätten alle hundert Prozent von ihrem Bonus verloren. Du auch. Daher werden fünf Prozent weniger dafür sorgen, daß du während der nächsten Schicht die Augen ein wenig konzentrierter offenhältst.«
    »Das ist doch Scheiße, Sam.«
    »Ärgere dich nicht. Ich sorge dafür, daß es an Grandma geht.«
    Kenny verzog mürrisch das Gesicht. »Ja klar. Meinst du, sie denkt daran, mir ein Dankeschön zu schicken?«
    In einem plötzlichen Wutanfall raffte Sam Kennys Hemdbrust zusammen und riß ihn zu sich heran. Familie oder nicht Familie, er war durchaus bereit, einen Stepptanz auf dem Schädel seines Neffen zu vollführen.
    »Mäßige deinen Ton, wenn du von deiner Großmutter redest, Kleiner. Verstanden?«
    Kenny senkte den Blick und nickte. »Tut mir leid. Ich hab’s nicht so gemeint.«
    Sam ließ ihn los. »Das hoffe ich. Und jetzt schlepp den Rest von diesem Brennstoff nach oben und warte auf die anderen.«
    Während Kenny die Stufen hinaufstampfte, schaute Baker sich in dem Keller um und schüttelte den Kopf. Zu knapp. Zu verdammt knapp. Er hatte sich verdammt noch mal beinahe in die Hose gemacht, als Kenny angerufen und Bescheid gesagt hatte, sie hätten im Haus einen Feuerteufel geschnappt. Er war sofort hingeeilt und hatte im Keller diesen wieselgesichtigen Heini an einen Stuhl gefesselt vorgefunden. Der Bursche hatte zwei Gallonen Brandbeschleuniger in Viertelliterflaschen in den Taschen seines Mantels gehabt.
    Es hatte nicht lange gedauert, ihn zum Reden zu bringen. Erstaunlich, wie überzeugend dabei ein Filetiermesser wirken kann. Man brauchte nur ein paar schmale Streifen Haut zu entfernen, und schon fingen die Worte an zu sprudeln. Der Feuerteufel erzählte, eine Schnalle hätte ihn angeheuert. Jemand, auf den die Beschreibung der Clayton-Tussi bis aufs Haar paßte.
    Scheiße!
    Wußte dieses Luder denn nicht, wann es an der Zeit war, die Segel zu streichen? Was mußte man tun, um sie endgültig abzuschrecken?
    Baker war nicht nur sauer gewesen, er drehte regelrecht durch. Hatte sich die nächstbeste Pistole geschnappt und zugeschlagen. Hatte dem Feuerteufel den Schädel gründlich weichgeklopft. Der war völlig weggetreten. Durchaus möglich, daß er gar nicht mehr aufwachte.
    Baker hatte überlegt, ob er Kernel anrufen sollte, doch dann überlegte er es sich anders. Ahab der Araber entpuppte sich nach und nach als kleine Memme. Man brauchte sich nur anzusehen, wie er sich über die niedliche kleine Autobombe aufregte. Wahrscheinlich wäre er völlig zerbrezelt, wenn Baker ihm beschrieben

Weitere Kostenlose Bücher