Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
nicht, was er in dem Haus zurückgelassen hat. Ich will nichts von dem, was der Mann jemals berührt hat. Ich wäre am glücklichsten, wenn alle Spuren von ihm vom Antlitz der Erde weggewischt würden. Deshalb wollte ich, daß Sie das Haus anzünden. Deshalb habe ich … ich …«
    Ihr schienen die Worte zu fehlen.
    Jack war ebenfalls sprachlos. Alicias Gefühle für ihren Vater gingen über Zorn, über Wut hinaus. Sie verabscheute diesen Mann. Und nicht nur wegen seiner charakterlichen Fehler.
    Was, um alles in der Welt, war in diesem Haus geschehen? Etwas Physisches? Sexuelles?
    Jack beobachtete sie aufmerksam und hoffte, daß sie nicht zu weinen anfangen würde. Er wußte nie, was er mit einer weinenden Frau tun sollte – oder auch mit einem weinenden Mann. Gia könnte er in die Arme nehmen. Aber Alicia? Das wäre wohl nicht das Richtige.
    Aber sie weinte nicht. Ihr kamen noch nicht einmal Tränen. Sie schloß die Augen, holte tief Luft, dann sah sie ihn an.
    »Verzeihung.«
    »Es ist schon gut«, erwiderte Jack und verbarg seine Erleichterung. »Was haben Sie als nächstes vor? Und versprechen Sie mir, daß der Begriff ›Feuer‹ nicht dazu gehört.«
    Der vage Anflug eines müden Lächelns spielte um ihre Lippen. »Okay. Kein Feuer.« Sie seufzte. »Vielleicht sollte ich mal darüber nachdenken, ob ich nicht aufgeben soll. Ich meine, es würde mein Leben um einiges einfacher machen, wenn ich diesen verdammten Schuppen an Thomas und seine Hintermänner verkaufte. Multimillionärin zu sein würde eine ganze Menge Probleme aus der Welt schaffen.«
    Jack war überrascht über seine enttäuschte Reaktion. Wer hatte den Privatdetektiv, den Anwalt und Benny die Fackel getötet? Und warum? Was in dem Haus war wertvoll genug, um dafür Menschenleben zu vernichten? Wenn Alicia kapitulierte, würden all diese Fragen unbeantwortet bleiben.
    »Aber andererseits«, sagte sie nach einer Pause, wobei der stählerne Glanz in ihre Augen zurückkehrte, »vielleicht sollte ich es nicht tun. Ich mag es nicht, wenn ich unter Druck gesetzt werde. Vor allem nicht von Thomas.«
    Jawohl! Jack widerstand dem Impuls, seine Faust triumphierend in die Luft zu stoßen. Statt dessen erhob er sich.
    »Es ist Ihre Entscheidung«, sagte er. »Und so oder so gibt es nicht viel, was ich für Sie tun kann. Aber ich werde darüber nachdenken. Vielleicht fällt mir jemand ein, der Ihnen helfen kann.«
    »Warum?« fragte sie. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Mir ist jede Hilfe willkommen, die Sie mir anbieten können. Aber ich hatte den Eindruck, daß Sie ausschließlich gegen Bezahlung arbeiten. Warum bleiben Sie weiterhin an dieser Sache dran?«
    Jack zuckte die Achseln. »Neugier.«
    »Wenn man sich vor Augen hält, was mit den anderen geschah, die sich eingemischt haben, könnte Neugier sehr gefährlich werden.«
    »Ich weiß«, sagte er. »Sie sind eben eine gefährliche Lady.«
    Sie runzelte die Stirn, und plötzlich tat ihm diese Bemerkung leid. Sie fühlte sich sowieso schon schlecht genug. Aber es stimmte: er würde sich ständig umdrehen müssen, wenn er sich mit Alicia zusammentat. Er müßte herausbekommen, wer hinter diesen Gewalttaten stand, und dann müßte er die Betreffenden aus dem Gleichgewicht bringen, indem er ihnen eine kräftige Dosis ihrer eigenen Medizin verabreichte. Damit sie sich ständig umdrehen und darauf achten müßten, was in ihrem Rücken passierte.
    »Halten Sie durch«, sagte er, während er die Tür öffnete. »Ich lasse von mir hören, wenn mir irgend etwas einfällt.«
    Jack entfernte sich, wobei er über das Phänomen Neugier nachdachte. Eins seiner schlimmsten Laster. Nur selten kam es vor, daß es ihn nicht in die Bredouille brachte.

3

    Jack verbrachte den größten Teil des Nachmittags mit dem Studium der Immobilienangebote. Er fand schließlich, was er suchte: ein dreistöckiges viktorianisches Stadthaus in der West Twenty-first Street zwischen Seventh und Eighth Avenue.
    Das Haus hatte eine bemerkenswerte Vergangenheit, und Dolores, die rundliche Agentin von Hudak Realty, erzählte ihm die ganze schlimme Geschichte. Der vorherige Besitzer war ein Psychiater, der sich in der Nähe des Times Square eine Kugel in den Kopf gejagt und das Haus einer seiner Patientinnen hinterlassen hatte. Die Patientin erlitt später einen Unfall in dem Haus und wollte nicht dort wohnen bleiben. Daher vermietete sie es voll möbliert.
    »Perfekt«, sagte Jack zu der Agentin. »Aber ich muß, ich betone, ich muß sofort

Weitere Kostenlose Bücher