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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Seite seiner Plexiglastrennscheibe viel hören konnte, doch sich im Flüsterton zu verständigen, war kein schlechter Gedanke.
    »Wonach?«
    »Nach dem, was die anderen für so unendlich wertvoll halten.«
    »Und das wäre?«
    »Das ist ja die Einhundert-Millionen-Dollar-Frage.«
    »Genau. Ich bin sicher, daß Ihr Bruder den Bau hinter diesen zugenagelten Fenstern gründlichst durchsucht hat. Offenbar hat er den Schatz nicht gefunden. Wie soll ich also etwas finden, daß nicht einmal er finden konnte, wo ich doch nicht einmal weiß, wonach ich Ausschau halten soll?«
    Sie dachte einige Sekunden lang nach. »Vielleicht ist es gar nichts in dem Haus – vielleicht ist es das Haus selbst.«
    »Durchaus möglich. Aber wenn ich meine Suche beginne, dann tue ich das nicht allein, sondern dann tun wir es.«
    »O nein! Ich setze nie wieder einen Fuß in dieses Haus!«
    »Doch, das tun Sie. Sie sind dort aufgewachsen. Sie kennen jede Nische, jeden Winkel da drin. Es wäre doch ziemlich verrückt, wenn ich dort herumstolperte, während Sie mich herumführen könnten.«
    Alicia schien sich regelrecht in ihrem Mantel verkriechen zu wollen, während sie ihre verschränkten Arme noch fester um sich zog.
    Was ist mit dir passiert? fragte er sich. Was ist in diesem Haus vorgefallen, daß du jetzt noch nicht einmal einen Blick hineinwerfen willst?
    Er beschloß, sie einstweilen nicht weiter zu bedrängen.
    »Aber uns über die Suche zu unterhalten ist im Augenblick sowieso ein wenig verfrüht«, sagte er. »Wir brauchen noch viel mehr Informationen, ehe wir so etwas in Angriff nehmen können.«
    Sie entspannte sich sichtlich. »Was, zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, wer hinter Thomas steht. Wenn wir wüßten, was diese Leute im Schilde führen, kämen wir vielleicht schon ein ganzes Stück weiter in unserem Bemühen, herauszufinden, was das Ganze zu bedeuten hat. Sie sagten, sie arbeiteten mit einer großen und teuren Anwaltskanzlei zusammen?«
    Sie nickte. »Hinchberger, Rainey und Guran. Leo – mein verstorbener Anwalt – erklärte mir, HRG beschäftige sich vorwiegend mit internationalem Handelsrecht. Er war total verblüfft, daß sie auch in einer Anfechtungsklage tätig sind. Er sagte, es wäre genauso, als würde F. Lee Bailey eine gebührenpflichtige Verwarnung bearbeiten. Und ich glaube ihm. Sie sollten sich mal deren Büros ansehen.«
    »Waren Sie schon mal dort?«
    Sie nickte. »Leo und ich hatten einen Termin mit Thomas’ Anwalt in seinem Büro. Es lief nicht sehr gut.«
    »Wo sind sie?«
    »West Forty-fourth, nicht weit von der Fifth.«
    Jack hatte eine Idee. »Dann fangen wir dort an.« Er klopfte gegen die Plexiglasscheibe. »West Forty-fourth.«
    »Dort dürfte jetzt niemand mehr sein.«
    »Ich weiß. Aber ich möchte mir einen Eindruck von der Adresse verschaffen. Und ich möchte versuchen, mir eine Liste ihrer Klienten zu besorgen.«
    »Sie meinen, außer Thomas?«
    »Ich glaube kaum, daß Ihr Bruder ihr Klient ist – zumindest nicht im üblichen Sinn. Es sieht nicht gerade so aus, als könnte man – wie haben Sie sie genannt?«
    »Leo nannte sie so – HRG. Es ist einfacher.«
    »Okay. HRG. Es sieht nicht so aus, als wäre dies eine Firma, zu der man einfach hingeht, um sich in einer Testamentsangelegenheit helfen zu lassen. Daher neige ich dazu anzunehmen, daß einer ihrer Klienten – ein wichtiger, denke ich – HRG gebeten hat, diese ›kleine Sache‹ für ihn zu regeln. Wenn wir Thomas mit einem dieser wichtigen Klienten in Verbindung bringen können, finden wir vielleicht die Antworten auf einige Fragen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das liegt wohl auf der Hand. Aber wie kommen wir zu dieser Verbindung?«
    »Ich folge ihm einfach. Aber all das kommt später. Im Augenblick müssen Sie mir noch einige Informationen geben.«
    »Welche?«
    »Zum Beispiel, wie Ihr Vater gestorben ist.«
    »Er gehörte zu Flug 27.«
    Die Worte elektrisierten Jack. »Flug 27? Als Sie erzählten, er wäre bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, dachte ich, Sie hätten von einer kleinen Piper Cub oder Cessna gesprochen. Aber Flug 27 … mein Gott.«
    JAL Flug 27 von LA nach Tokio war in den Pazifik gestürzt. Es gab keine Überlebenden, und von den 247 Leichen wurden nicht viele geborgen. Im Fernsehen und in den Zeitungen war wochenlang von nichts anderem die Rede gewesen. Es gab immer noch keinen Hinweis auf die Absturzursache. Die Maschine versank an der tiefsten Stelle des Pazifik. Und die Black Box war auch nie gefunden

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