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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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worden.
    »Wurde seine Leiche geborgen?«
    Alicia schüttelte den Kopf. »Nein. Es heißt, Haie wären den Suchmannschaften zuvorgekommen.«
    »Das tut mir leid«, sagte Jack, ohne nachzudenken.
    »Mir auch«, sagte sie ruhig und blickte starr geradeaus. »Für den Hai, der ihn aufgefressen hat. Der ist wahrscheinlich an Nahrungsmittelvergiftung eingegangen.«
    Du bist ja wirklich eiskalt, dachte Jack. Hoffentlich hast du dafür einen guten Grund.
    »Was ist mit Ihrem Bruder? Sie erwähnten, er hätte seinen Job aufgegeben. Was hat er denn gemacht, ehe er sein Leben dem Ziel widmete, dieses Haus in seinen Besitz zu bringen?«
    »Was ich weiß, erfuhr ich von dem Privatdetektiv, ehe er getötet wurde. Er sagte, daß Thomas jahrelang als Elektroingenieur in der mittleren Führungsebene bei ATT gearbeitet habe.«
    »Demnach hat er vom Genie Ihres Vaters nicht viel mitbekommen, oder?«
    Ein weiteres Achselzucken. »Das ist bei Thomas schwer zu sagen. Als Jugendlicher hat er sich immer für den Weg des geringsten Widerstands entschieden. Unter ständiger Aufsicht und in die Ecke getrieben wie eine Ratte im Käfig konnte er sehr wohl arbeiten. Aber sobald man ihn an der langen Leine laufen ließ …«
    Eher würde ein New Yorker Taxi vor dem Wechsel der Fahrspur den Blinker betätigen, als daß Thomas von seiner Schwester irgend welches Entgegenkommen erwarten kann, dachte Jack.
    Nicht, daß er nach dem Kidnapping von heute so etwas wie Entgegenkommen verdient hätte.
    »Da sind wir«, sagte sie und deutete durch das Seitenfenster, während das Taxi am Bordstein ausrollte.
    Jack stieg aus und bezahlte, dann betrachtete er das Gebäude.
    The Hand Building war in einen Stein über dem Rundbogen des hohen Eingangs eingemeißelt. Eindrucksvolle Ornamente rankten sich um die beiden Stützsäulen. Und im Haus …
    »Sehen Sie sich mal die Decke an«, sagte Alicia, während die Drehtür sie in die geräumige, mit hellen Marmorwänden ausgestattete Lobby entließ.
    Hoch über ihnen schwebten irgendwelche Götter zwischen watteweißen Wolken an einem hellblauen Himmel, der auf die gewölbte Decke gemalt war.
    »Was meinen Sie, sind sie griechisch oder römisch?« fragte Alicia.
    »Ich glaube, einige Menschen nehmen sich einfach viel zu ernst. Und interessiert es Sie wirklich?«
    »Wenn ich es recht überlege … nein.«
    »In welchem Stockwerk residieren sie?« fragte Jack, während er mit ihr zum Mieterverzeichnis ging, das einen großen Teil der westlichen Lobbywand einnahm.
    »Irgendwas in den Zwanzigern.«
    Er fand die Namen. Es sah so aus, als belegte die Firma den gesamten dreiundzwanzigsten Stock.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er den Wächter am Empfangspult, der zu ihnen herüberschaute. Es war nach Feierabend, und sie sahen nicht besonders elegant aus. Jack trug wieder einmal Jeans, und Alicia war nach dem Klebeband-Intermezzo noch ein wenig zerzaust.
    »Wir sollten es heute nicht riskieren, raufzugehen. Ich möchte kein Mißtrauen wecken oder jemanden auf uns aufmerksam machen. Aber ich wünschte, ich könnte mir mal einen Lageplan ihrer Büros ansehen.«
    »Da gibt es nicht viel zu sehen«, meinte Alicia. »Man steigt aus dem Fahrstuhl und steht vor einer Glaswand, auf deren anderer Seite eine Empfangsdame sitzt. Sie ist bestimmt auch schon nach Hause gegangen, aber selbst wenn sie dort wäre, kämen Sie erst durch diese Glaswand, wenn sie einen Knopf betätigt, der die Tür öffnet.«
    Verdammt, dachte Jack. Eine Liste der Klienten zu besorgen, würde ziemlich schwierig werden. Vielleicht war es sogar unmöglich.
    »Was denken Sie, weshalb dieser ganze Sicherheitsaufwand betrieben wird?«
    Alicia hob die Schultern. »Na ja, man weiß nie, welches Gesindel hier nach Feierabend herumschleicht.«
    »Oho!« sagte er. »Frau Doktor macht einen Witz!«
    »Sie sollten Datum und Zeit notieren«, erwiderte sie. »Das geschieht nicht sehr oft.«
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Der Wachmann war herübergekommen. Er war schwarz und eine imposante Erscheinung, und er trat sehr freundlich auf, aber Jack erkannte, daß mit ihm im Ernstfall nicht zu spaßen war. Wenn sie im Hand Building nichts zu suchen hätten, würde er sie auffordern, sich schnellstens nach draußen zu verziehen. Da würde er keine Gnade kennen.
    »Eine faszinierende Architektur«, sagte Jack. »Wann wurde dieses Haus erbaut?«
    »Keine Ahnung«, antwortete der Wachmann. »Ich glaube, hinter dem Baum neben der Tür da drüben hängt eine Tafel, der Sie

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