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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Geländer zwischen ihnen. Der Typ schaute hoch. Jack sah bleiche Haut, eine schmale Nase und dünne Lippen. Er sah auch, wie die Sohlen seiner Turnschuhe von den schwarzen Brillengläsern reflektiert wurden, ehe er auf dem Kopf des Burschen landete.
    Sie rollten zusammen auf den nächsten Absatz hinunter, wobei Jack oben blieb. Er bekam am Rande mit, wie die Sonnenbrille über den Beton rutschte, während sie aufprallten. Obgleich der Körper des Schwarzgekleideten Jacks Sturz abfing, spürte er den Aufprall bis auf die Knochen. Sein Ellbogen krachte gegen die Wand, und ein flammender Schmerz raste durch seinen Arm. Für den anderen musste es um einiges schlimmer sein, aber zu Jacks Schrecken sprang er sofort auf, als wäre nichts geschehen, und rannte weiter abwärts, wobei er vorher seine Brille vom Boden aufraffte.
    Während er sich fragte, wie hoch die Schmerzgrenze des Kerls eigentlich war, kämpfte Jack sich auf die Füße – nicht ganz so schnell – und setzte die Jagd fort. Auf dem nächsten Absatz befand sich eine rote Tür mit einer großen »5« darauf – Jacks Etage. Der schwarze Mann rannte daran vorbei, doch als Jack etwa auf Höhe der Tür war, schwang sie auf und er sah sich dem genauen Ebenbild des Kerls gegenüber, den er verfolgte, nur dass dieser eine schwarze Mütze trug.
    Und er wartete schon auf Jack, holte bereits aus, als die Tür aufging. Jack war total unvorbereitet auf die schwarz behandschuhte Faust, die sich tief in seinen Solarplexus bohrte.
    Die Wucht des Hiebs schleuderte ihn gegen die raue Steinwand des Treppenhauses. Schmerz explodierte in seiner Magengrube. Er bekam keine Luft mehr. Sein Mund klappte auf und zu, rang nach Luft, aber sein Zwerchfell war völlig gelähmt. Er versuchte, auf den Füßen zu bleiben, doch sie spielten nicht mit. Er flatterte zu Boden wie eine Dollarnote, lag gekrümmt und ächzend auf dem Absatz, völlig unfähig, den zweiten Mann in Schwarz aufzuhalten, während er seinem Komplizen nach unten folgte.
    Jack brauchte gut fünfzehn bis zwanzig Sekunden, ehe er wieder atmen konnte. Er lag dort keuchend da, sog köstliche Luft ein und wartete darauf, dass der Schmerz abklang. Schließlich konnte er sich in eine sitzende Position aufrichten. Er lehnte sich gegen die Treppenhauswand, stöhnte und schüttelte den Kopf. Nein, er würde sich nicht übergeben, ganz gleich, wie sehr sein Magen revoltierte.
    Himmel, das war ein Treffer gewesen. Perfekt platziert, ging er fast bis auf seine Wirbelsäule. Wahrscheinlich hatte der Schläger einen mit Blei beschwerten Handschuh getragen – zumindest hoffte Jack, dass es so war. Der Gedanke, dass ein so hagerer Bursche ohne Hilfsmittel einen derart brutalen Schlag hatte, gefiel ihm gar nicht.
    Schließlich kam er wieder auf die Füße. Es hatte keinen Sinn, sie einholen zu wollen. Sie waren schon viel zu weit weg. Jack raffte sich auf, öffnete die Tür und versuchte so gelassen wie möglich auszusehen, während er durch den Korridor zu seinem Zimmer humpelte.
     
     

11
     
    Nachdem er sich ein paar Hand voll Wasser ins Gesicht gespritzt hatte, erwog Jack seinen nächsten Schritt.
    Olive… tot. Und nicht nur das – zerfleischt.
    Jack hatte genug Leichen gesehen, aber noch nie eine wie Olives. Jemanden zu töten war schon schlimm genug, aber dem Betreffenden dann auch noch die Augen herauszureißen, die Lippen abzuschneiden… mein Gott.
    Warum? Sollte das ein Symbol sein? Hatte sie zu viel gesehen? Zu viel geredet? Sie hatte Jack von den Disketten erzählt. Hatte sie auch mit jemand anderem darüber gesprochen – mit
der falschen
Person? Das Zimmer war auf den Kopf gestellt worden – auf der Suche nach den Disketten, darauf würde er wetten. Die Frage war: Hatten sie sie gefunden?
    Nicht dass Jack zurückkehren und nachsehen konnte. In zwanzig Minuten würde Evelyn die Hotelleitung bitten, Olives Zimmer aufzuschließen. Er wollte nicht zugegen sein, wenn die Polizei das Hotel durchkämmte und Fragen stellte, aber er wollte auch nicht auf der Liste der Verdächtigen landen. Bis auf die Zeit, die er bei Gia verbracht hatte, konnte er für den größten Teil des Vormittags über seine Aktivitäten Rechenschaft ablegen. Am besten wäre es, sich frei und offen zu zeigen, bis die Leiche gefunden wurde, und dann auf Tauchstation zu gehen.
    Was bedeutete, dass er sich nach unten begeben und dafür sorgen musste, dass Evelyn und alle anderen ihn dort sahen.
    Als er den Aufenthaltsbereich erreichte, schaute er sich nach

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