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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ersparen können.
    Luc hatte Prather erklärt, dass er mit Gleason anders verfahren sollte. Macintosh war einfach verschwunden – er hatte sich eine Rückfahrkarte nach Chicago gekauft und war nicht mehr zurückgekehrt. Er hatte keine Freunde, und als seine Familie nachforschte, konnte ihr niemand mit irgendwelchen nützlichen Informationen weiterhelfen, am wenigsten seine ratlosen und aufrichtig besorgten Arbeitgeber.
    Gleason hingegen war alles andere als ein Einzelgänger. Und das Verschwinden eines zweiten GEM-Angestellten – vor allem eines Angestellten mit Freunden und Bekannten in der Verkaufsabteilung, mit Verbindungen zu Dutzenden von Ärzten und deren Angestellten und einer längeren Beziehung zu Nadia – würde hohe Wellen schlagen. Es könnte sogar passieren, dass die Behörden misstrauisch wurden und eine Untersuchung in Gang setzten, um nach dem Verbleib beider Männer zu forschen. Und das wäre das Allerletzte, das Luc sich wünschte.
    Daher war Prather instruiert worden, er sollte Gleasons Tod aussehen lassen wie die Folge eines misslungenen Einbruchs. Sehr tragisch und sehr endgültig. Und um ganz auf Nummer Sicher zu gehen, hatte Luc auch noch um ein wenig Vandalismus gebeten – speziell um den Diebstahl von Gleasons Firmenlaptop und die Zerstörung seines eigenen Computers, falls er einen solchen besaß.
    Deshalb hatte er darauf bestanden, Nadia hier zu treffen – um den Schock zu mindern, den sie erleben würde, wenn sie ihren alten Freund tot auffände. Aber auch dann wäre sie als Wissenschaftlerin in den nächsten Tagen nicht viel wert.
    Und jeder Tag zählte. Verdammt noch mal!
    Luc ging auf dem Bürgersteig auf und ab. Er wollte Nadia von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Am Morgen hatte er einen Anflug von Panik gehabt, als er im Büro nachgefragt und erfahren hatte, dass sie nicht erschienen war. Was war der Grund – der Feiertag oder Erschöpfung oder etwas anderes? Er musste ihr nur in die Augen schauen. Er würde auf Anhieb erkennen, ob sie annahm, dass es zwischen ihm und Berzerk irgendeine Verbindung gab.
    Ein Taxi hielt am Bordstein, und Nadia stieg aus. Ihr Gesicht wirkte abgespannt, bleich. Sie schien besorgt.
    »Guten Morgen«, begrüßte Luc sie.
    Sie nickte. »Hoffentlich ist er das«, sagte sie. »Sie brauchten wirklich nicht – «
    »Reden wir nicht mehr darüber«, erwiderte er. »Ich bin hier. In welchem Stockwerk wohnt Douglas?«
    »Im obersten. Es ist das Zehnte.«
    In diesem Augenblick schaute sie ihn direkt an, und er sah kein Zeichen von Angst oder Misstrauen, nur tiefe Sorge –nicht um ihn, sondern um ihren vermissten Freund.
    Tiefe Sorge. Ein warmes Prickeln lief über seine Kopfhaut und konzentrierte sich in seinem Nacken. Wahrscheinlich zu tief für jemanden, den sie als »Freund der Familie« beschrieben hatte.
    »Wie kommen wir in seine Wohnung hinein?«
    »Ich habe einen Schlüssel«, antwortete sie und ging vor ihm her.
    Während Luc ihr zum Fahrstuhl folgte, sagte ihm ein Klumpen in seiner Magengrube, dass hinter dieser Beziehung mehr steckte, als Nadia verraten hatte.
    Vor Gleasons Tür kaschierte er seine Unruhe und wartete, während Nadia anklopfte und sich durch laute Rufe bemerkbar machte. Schließlich, als sie den Schlüssel ins Schloss steckte, gab er sich einen Ruck.
    »Gestatten Sie«, sagte er und ergriff den Türknauf, während der Riegel zurückschnappte. »Nur für alle Fälle.«
    »Für welchen Fall?«, fragte sie und wurde bleich.
    »Dass hier irgendetwas nicht in Ordnung ist.«
    Er drückte die Tür auf und betrat die Wohnung als Erster, wobei Nadia sich dicht hinter ihm hielt. Ein paar Schritte brachten ihn schnell durch die kurze Diele, bis er die umgekippten Möbel im Wohnzimmer sehen konnte. Er drehte sich eilig um und fasste sie bei den Oberarmen, um sie am Weitergehen zu hindern.
    »Warten Sie. Gehen Sie nicht rein. Irgendetwas ist hier passiert.«
    »Was?« Ihre Augen weiteten sich und funkelten wild, während sie sich losriss und sich an ihm vorbeidrängte. »Was meinen Sie?«
    Luc folgte ihr und prallte beinahe gegen sie, während sie plötzlich auf der Türschwelle zum Wohnzimmer stehen blieb. Die Couch war nach hinten umgekippt, ein Beistelltisch war bis zur gegenüberliegenden Wand geschoben worden und eine Stehlampe lag auf dem Fußboden.
    »O mein Gott!«, rief sie und faltete die Hände. »O mein Gott!«
    Ihre Schultertasche rutschte herab und landete auf dem Boden, während sie eine andere Richtung einschlug und

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