Handyman Jack 04 - Tollwütig
die NADJ-Tasse – »und mit Äthanol.«
»Schön, okay… prima…«
»Aber was ich meine, ist, dass ich sie nicht verkaufe und auch andere Leute nicht daran hindere, sie zu verkaufen.«
»Aber Dragovic zwingt – «
»Sie haben keine Ahnung, ob Dragovic irgendwen zu irgend etwas zwingt, Doc.«
»Okay, vergessen wir den Begriff Zwang. Die Sache ist die, dass Dragovic irgendwelche Verbindungen zu GEM geknüpft hat und dass GEM irgendwie hinter diesem Berzerk-Gift steht.«
»Das die Leute aus eigenem freien Willen kaufen und konsumieren.«
Nadia fuhr herum und starrte Jack ungläubig an. »Sagen Sie bloß nicht, dass Sie nichts dagegen haben.«
»Ich finde, dass Drogen etwas verdammt Dämliches sind, und ich denke, dass Leute, die sich mit Drogen voll pumpen, völlig bescheuert sind, aber die Menschen haben nun mal das Recht, mit ihrem Körper zu machen, was sie wollen. Wenn sie ihren Körper verseuchen wollen, dann ist das ihre Sache. Ich bin schließlich kein Kindermädchen für Erwachsene.«
»Sie meinen, wenn Sie jemanden dabei beobachten, wie er einem zwölf Jahre alten Kind Berzerk verkauft, würden Sie nichts unternehmen?«
»Ich habe es noch nie erlebt, aber ich glaube, ich würde ihm die Arme brechen.«
Jack dachte an Vicky. Vielleicht auch noch die Beine. Und das Gesicht umarrangieren.
Nadia lächelte. »Also machen Sie es zu Ihrer Angelegenheit.«
»Wir haben vorhin über Erwachsene gesprochen. Jetzt unterhalten wir uns über Kinder. Ich halte nichts von Kreuzzügen, aber gewisse Dinge dulde ich nicht in meiner Umgebung.«
Sie legte den Kopf schief und sah ihn verblüfft an. »Dulden… das ist ein seltsames Wort aus Ihrem Mund.«
»Wie das?«
»Das hätte ich eher bei jemandem aus dem Süden erwartet, dabei kommen Sie offenbar aus dem Nordosten.«
Sie hat gute Ohren, dachte Jack. »Jemand, der mir eine Menge beigebracht hat, benutzte dieses Wort häufig.«
Sie sah ihn an, als wollte sie das Thema weiterverfolgen, überlegte es sich aber dann anders. Gut so.
»Doch zurück zu Dragovic. Seine Kunden begehen dank der Dinge, die er ihnen verkauft, erhebliche Verbrechen.«
»Und sie gehen dafür ins Gefängnis.« Jack leerte seine Kaffeetasse und stand auf. »Was mich betrifft, so habe ich von Dr. Monnet und Mr. Dragovic für die nächste Zeit mehr als genug.«
»Aber es ist noch nicht zu Ende.«
Jack seufzte. »Richtig, das ist es nicht. Sie wollten die Verbindung zwischen Dragovic und Monnet kennen lernen. Es ist diese Droge. Sie wollten wissen, was Dragovic gegen Monnet in der Hand hat: nichts. Sie stecken zusammen in dieser Sache drin – als Partner.«
»Das kann ich nicht glauben.«
»Monnet hat das Zeug entdeckt, er testet den Stoff, und wenn Sie zur GEM Fabrik in Brooklyn rausfahren, wette ich, dass Sie feststellen, dass er das Zeug auch produziert. Seien Sie nur für zwei Sekunden objektiv, Doc, und Sie werden sehen, dass es keine andere Erklärung gibt.«
Halb saß Nadia auf ihrem Stuhl, halb lehnte sie sich auf den Tisch und starrte zu Boden. Sie schwieg. Jack gefiel es nicht besonders, ihr offenbaren zu müssen, dass ihr Heldendenkmal auf tönernen Füßen stand, vor allem angesichts der Tatsache, dass ihr Verlobter verschwunden war…
»Ich habe eine Idee«, sagte er. »Ich werde mich mal in der DUMBO-Gegend umhören, ob dort etwas Auffälliges passiert ist, und versuchen, jemanden zu finden, der mir etwas über Sonntagabend erzählen kann.«
Sie schaute hoch und lächelte zum ersten Mal, seit er zu ihr gekommen war. »Das würden Sie tun? Das ist wirklich nett von Ihnen.«
Jack verließ sie mit einem letzten Rest Hoffnung. Er trat hinaus auf die Seventeenth Street, wo die Sonne bereits die kühle Luft anwärmte und der Verkehr nach den Feiertagen wieder seine übliche Hektik entwickelte. Er hatte den restlichen Tag zu seiner freien Verfügung. Also warum sollte er nicht bei Gia vorbeischauen? Vicky wäre mittlerweile in der Schule und sie hätten das Haus für sich.
Ja.
Er wandte sich nach Osten. Während er den Stuyvesant Square überquerte, fragte er sich, ob der stabile schmiedeeiserne Zaun die Leute draußen oder drinnen halten sollte. Er stieß auf eine Gruppe von Gebäuden, die alle möglichen medizinischen Einrichtungen beherbergten, und drängte sich durch eine Ansammlung von Leuten in weißen Kitteln und Stethoskopen, die sie wie Federboas um den Hals drapiert hatten. Warum trugen sie die Dinger draußen auf der Straße?
Warum wohl, dachte er. Wahrscheinlich
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