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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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haben sie Angst, dass sie nicht sofort als Ärzte erkannt und entsprechend ehrfürchtig behandelt werden, oder? Seine unfreundliche Reaktion überraschte ihn.
    Er bog nach links in die First Avenue ein, als er die alten Klinkerbauten des Stuyvesant Village erreichte. Von hier bis zu Gia waren es noch vierzig Blocks in Richtung Stadtzentrum. Mit einem Taxi käme er um einiges schneller dorthin, doch er beschloss, zu Fuß zu gehen. Er fühlte sich ausgesprochen energiegeladen – Nadias Kaffee musste ungewöhnlich stark gewesen sein – er würde in Null Komma nichts dort sein.
    Er war ein guter Fußgänger und machte lange, Raum greifende Schritte. Er hielt sich auf der östlichen Seite der Avenue – eine einzige lange Reihe von Geschäften –, bis er den Krankenhauskomplex des Bellevue-NYU erreichte, wo jedes verdammte Gebäude nach irgendjemanden benannt zu sein schien. Aus irgendeinem Grund ärgerte ihn das.
    Nachdem er den Schatten des wuchtigen Con Ed Elektrizitätswerkes hinter sich gelassen hatte, öffnete die Straße sich zur UN Plaza mit ihrem hohen Sekretariatsgebäude, das aussah wie ein Bauwerk aus 2001 – Space Odyssee, das den leicht zurückgesetzten Bau der Generalversammlung überragte.
    Jack erinnerte sich daran, im vergangenen Sommer hier als Tourist aufgetreten zu sein, während er einem indischen Diplomaten durch die ganze Stadt gefolgt war. Was hatte er alles über sich ergehen lassen müssen, während er darauf wartete, dass Kusum endlich abreiste. Am liebsten hätte er einen kleinen Umweg gemacht und ihnen in diesem Augenblick erklärt, wie sie ihre Arbeit machen sollten. Zuerst einmal würde er veranlassen, dass dieser riesige Grabstein von einem Sekretariatsgebäude entfernt wurde. Vielleicht sollten sie es auf die Seite legen, damit es nicht die Morgensonne abhielt, wenn er vorbeispazierte, oder sie sollten ein großes Loch in seine Mitte brechen, damit wenigstens ein wenig Licht hereinkäme.
    Später. Vielleicht würde er das heute Nachmittag in Angriff nehmen. Im Augenblick fühlte er sich so gut, dass er es für eine verdammte Verschwendung hielt, auch nur eine einzige Sekunde dieses wunderschönen Morgens für diese Heinis zu vergeuden.
    Aber die Flaggen – all diese gottverdammten Flaggen störten ihn. Reihenweise Fahnen, Flaggen, wohin man schaute. Zusammen reichte der Stoff, aus dem sie bestanden, aus, um halb Bangladesch neu einzukleiden. Er griff in die Tasche und hatte plötzlich sein Messer in der Hand. Und verspürte gleichzeitig den unwiderstehlichen Drang, zu den Fahnenmasten zu rennen und die Schnüre durchzuschneiden – und den Flaggen die Freiheit zu schenken.
    Aber nein… das würde zu lange dauern. Vor allem jetzt, da Gia alleine zu Hause war. Er wusste, dass sie auf ihn wartete. Jack war sich sicher, dass sie es spürte, wenn er in ihre Nähe kam.
    Er ging weiter, passierte das Denkmal des heiligen Georg, der auf der anderen Seite des Eisenzauns irgendeinen dämlich dreinschauenden Drachen aufspießte, und dort in den Büschen, war das vielleicht ein Elefant? Ein echter brauner Elefant? Und dann vermischte sich alles und lief rückwärts ab, und er hatte das Gefühl, als fiele er auseinander, als würden Stücke von ihm wegfliegen, durch die Luft segeln und dann in einem weiten Bogen zu ihm zurückkehren, sich wieder neu zusammensetzen und etwas ganze Neues und Wunderbares bilden: den neuen Jack, den King der City.
    Hieß die Stadt nicht auch New Jack City?
    Ein frischer Energiestoß durchpulste ihn, während er seinen Schritt beschleunigte. Es machte nicht das Geringste aus, dass es ständig bergauf ging. Er war stark, stärker, am stärksten. Er gelangte zur Fifty-fourth Street und ging einen Block nach Osten bis zum Sutton Place South, von wo aus er einen wundervollen Blick auf den funkelnden East River hatte. Himmel, wie sehr liebte er diese Stadt, seine Stadt. Er war zwar nicht hier geboren, aber das war ganz okay. Das hieß, dass er nicht aufgrund einer Laune der Natur hier lebte, sondern weil er sich ganz bewusst dafür entschieden hatte. Er war hergekommen und hatte die Stadt für sich in Besitz genommen, hatte jede Nische und jeden Winkel erforscht, hatte dabei Arm und Reich kennen gelernt und alle Schattierungen dazwischen. Ihm gehörte die Stadt, Mann, und niemand würde und dürfte ihm darin widersprechen.
    Gia wusste das, und das war der Grund, weshalb sie ihn liebte. Und er liebte sie, weil sie es wusste.
    Moment mal…
    Jack schüttelte den Kopf. Ergab

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