Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Manhattan zurückgekehrt wäre, würde er auf Plan A umschalten. Und wenn er das ganze Zelt abbrennen müsste, um sein Ziel zu erreichen, dann müsste es eben geschehen.
    Als er sich umwandte, stand jemand hinter ihm. Seine Nase war dick und verfärbt. Dunkle halbmondförmige Schatten lagen unter seinen Augen. Der Regen, mittlerweile nur noch ein Nieseln, hatte sein blondes Haar dunkel gefärbt und an seinen Schädel geklebt. Er starrte Jack an, sein Gesicht war eine wütende Fratze.
    »Du bist der Typ, der Bondy und mich in Schwierigkeiten gebracht hat!«
    Jack erkannte ihn jetzt: der Helfer von Sonntagabend. Hank. Sein Atem stank nach billigem Wein. Er umklammerte eine Flasche, die in einer Papiertüte steckte. Wahrscheinlich Mad Dog.
    »Du siehst richtig beschissen aus, Mann!«, sagte er mit einem hässlichen Grinsen zu Jack.
    »So toll siehst du selbst aber auch nicht aus.«
    »Es ist alles deine Schuld!«, schimpfte Hank.
    »Da hast du völlig Recht«, sagte Jack und setzte sich in Richtung Stadt in Bewegung, wo er mit Abe verabredet war. Er hatte jetzt keine Zeit für diesen Dummkopf.
    »Bondy war mein einziger Freund! Er wurde wegen dir rausgeschmissen!«
    Eine kleine Glocke schlug in seinem Kopf an. Jack stoppte und drehte sich um.
    »Ja? Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Neulich – als du ihn in Schwierigkeiten gebracht hast.«
    Das warnende Klingeln der Glocke in seinem Kopf wurde lauter.
    »Und du hast ihn danach nicht mehr gesehen? Er hat sich nicht einmal verabschiedet?«
    Hank schüttelte den Kopf. »Nein. Der Boss hat ihn auf der Stelle rausgeworfen. Bei Sonnenaufgang war er mit seinen sämtlichen Siebensachen verschwunden.«
    Jack erinnerte sich an die rasende Wut in Oz’ Blick, als er von dem verwundeten Rakosh zu Bondy geschaut hatte. Jetzt war Jack sich ziemlich sicher, dass das Klingeln in seinem Kopf von einer Glocke herrührte, die zum Abendessen rief.
    »Er war der Einzige hier, der mich gemocht hat«, sagte Hank mit trauriger Miene. »Bondy hat mit mir gesprochen. All die Freaks und Helfer bleiben am liebsten unter sich.«
    Jack seufzte und starrte Hank an. Nun, zumindest hatte er jetzt einige Vorstellungen, wer den Speiseplan Narbenmauls abgerundet haben könnte.
    Es war wirklich kein großer Verlust für die Zivilisation.
    »Solche Freunde brauchst du nicht, mein Junge«, sagte er und wandte sich wieder ab.
    »Dafür wirst du bezahlen!«, brüllte Hank in den Regen hinaus. »Bondy kommt sicher zurück, und wenn er hier ist, dann rechnen wir mit dir ab. Ich habe wegen dir und diesem verdammten Sharkman meinen Lohn nicht ausbezahlt bekommen! Wenn du jetzt glaubst, dass du schlecht aussiehst, solltest du abwarten, bis Bondy zurück ist!«
    »Sei mir nicht böse, wenn ich nicht vor Schreck die Luft anhalte.«
    Jack fragte sich, ob es irgendetwas nutzen würde, wenn er ihm erzählte, dass Bondy nicht gefeuert worden war – dass er auf eine ganz spezielle Art immer noch ein wesentlicher Teil der Freak-Show war. Aber damit würde er diesen großen dummen Jungen nur unnütz in Gefahr bringen.
    Hank stieß weiter seine Drohungen aus. »Und wenn er nicht zurückkommt, dann werde ich dich holen. Und diesen Sharkman dazu!«
    Das wirst du nicht. Denn ich werde ihn mir zuerst schnappen.
    Jack ging weiter und eilte so schnell er konnte in die Stadt zurück. Als er vor Memison’s stand, war von Abes Truck nichts zu sehen, daher betrat er das Restaurant.
    »Fürs Mittagessen haben wir geschlossen, und das Abendessen wird erst ab siebzehn Uhr serviert«, erklärte ihm jemand, der aussah wie der Oberkellner.
    »Ich wollte nur einen Blick auf die Speisekarte werfen.«
    Nachdem er mit missbilligender Miene die triefnasse, schlecht sitzende Kleidung und die schmutzigen Schuhe betrachtet hatte, bedachte er Jack mit einem Blick, der eine einzige Warnung war, auf keinen Fall auf die Idee zu kommen, in diesem Etablissement eine Mahlzeit einzunehmen. Widerwillig reichte er ihm dann die laminierte Speisekarte.
    Jack behielt die Straße im Auge, während er so tat, als interessierte er sich brennend für die »Berühmten Fisch-Platten« von Memison’s. Ein Streifenwagen rollte draußen vorbei, dessen uniformierter Fahrer die Bürgersteige aufmerksam absuchte. Etwa zehn Minuten später stoppte Abes ramponierter Lieferwagen am Bordstein.
    »Vielleicht ein anderes Mal«, sagte Jack zu dem Oberkellner und gab ihm die Speisekarte zurück.
    Der erleichterte Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes verriet Jack,

Weitere Kostenlose Bücher