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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Mutter und wischte sich die Augen. Sie hatte den kleinen Quisp-Reklamering gefunden, den Doug ihr vor ein paar Tagen geschenkt hatte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ihn für einen kurzen Moment in seiner Boxershort am Computer sitzen, so nett, so sexy und gleichzeitig auch so albern, dass sie gleich wieder in Tränen ausbrach.
    Sie gab sich einen Ruck, stand auf und ging zum Fenster. Sie schaute hinunter auf die noch nicht schulpflichtigen Kinder, die auf der anderen Straßenseite im St.-Vartans-Park spielten. Sie kam sich völlig verloren und kraftlos vor. Die Ungewissheit, was sie tun oder wen sie um Hilfe bitten sollte, quälte sie und lähmte sie total.
    »Nadjie!«, rief ihre Mutter aus der Küche. Sie klang fast hysterisch. »Der Himmel sei Dank! Meine Gebete wurden endlich erhört. Es ist Douglas!«
    Nadia sprang aus ihrem Sessel hoch, in den sie sich gerade eben hatte sinken lassen und wäre beinahe gestürzt, als sie in die Küche hastete, wo sie ihrer Mutter den Telefonhörer aus der Hand riss.
    »Doug?«
    »Nadia! Ich hab dich schrecklich vermisst!«
    Sie ließ beim Klang seiner Stimme ihren Tränen freien Lauf. Er war es; lieber, gütiger Gott, er war es tatsächlich.
    »O Doug! Doug, wo warst du die ganze Zeit? Ich bin krank vor Sorge um dich!«
    »Das tut mir furchtbar Leid, aber das ist für mich die erste Möglichkeit, dich anzurufen. Ich bin in Schwierigkeiten.«
    »In was für Schwierigkeiten?«
    »Dazu kann ich mich jetzt nicht äußern. Belassen wir es einfach dabei, dass ich mich noch für eine Woche möglichst nicht in der Öffentlichkeit zeigen sollte.«
    »O Gott! Das ist doch verrückt!«
    »Das weiß ich. Hör mal, kannst du mir mit ein wenig Bargeld aushelfen? Ich wage es nicht, meine Kreditkarte zu benutzen.«
    »Natürlich.«
    »Prima. Kannst du tausend besorgen und dich mit mir treffen?«
    »Ich glaube nicht, dass ich so viel habe.«
    »Egal. Bring mir, was du im Augenblick entbehren kannst.«
    »Okay. Wo finde ich dich?«
    »Ich verstecke mich in der Nähe einer kleinen Stadt namens Monroe. Kennst du sie?«
    »In der Nähe von Glen Cove, nicht wahr?«
    »Genau. Komm dorthin und warte in der Nähe des Münzfernsprechers vor dem Restaurant Memison’s auf der Hauptstraße. Ich rufe dich gegen zwei Uhr über das Telefon an und teile dir mit, wo du mich treffen kannst.«
    »Doug, das klingt, als käme es aus einem billigen Spionagefilm.«
    »Ich weiß, und es tut mir Leid. Aber ich habe sonst niemanden, den ich um Hilfe bitten könnte. Bitte, Nadia. Hilf mir in dieser Angelegenheit, und ich erkläre dir alles, wenn wir uns wiedersehen und alles vorbei ist.«
    Ihn wiedersehen… Gott im Himmel, wie sehr wünschte sie sich das. Mehr als alles andere in der Welt. Sie wollte Doug wiedersehen, wollte ihn berühren und sich vergewissern, dass es ihm gut ging.
    Sie schaute auf die Uhr. Sie müsste zur Bank, dann einen Wagen mieten, nach Long Island hinausfahren… sie würde sich beeilen müssen, wenn sie es bis zwei Uhr schaffen wollte.
    »Okay, ich bin schon unterwegs.«
    »Vielen Dank, danke! Ich liebe dich! Und es wird dir nicht Leid tun, das verspreche ich dir.«
    Sie ließ sich noch einmal den Namen des Restaurants nennen, dann legte sie auf und umarmte ihre Mutter.
    »Er ist in Ordnung! Ich werde ihn bald treffen!«
    »Wo ist er? Warum kann er nicht herkommen?«
    »Ich erkläre dir später alles, Ma. Die Hauptsache ist, dass er okay ist! Das ist das Einzige, was zählt.«
    »Ruf mich an, wenn du ihn getroffen hast«, bat ihre Mutter. »Nur damit ich weiß, dass dir nichts passiert ist.«
    »Klar! Sofort nachdem ich ihm einen dicken Kuss gegeben habe.«
    Sie war fast benommen vor Freude und Erleichterung, als sie ihre Handtasche holen ging.
     
     

9
     
    Es war ein Regen, wie man ihn nur in den Tropen kannte. In der einen Minute nicht mehr als eine Bedrohung, und schon lief Jack durch einen regelrechten Wasserfall. Er versuchte die restliche Viertelmeile bis zum Eingang zu rennen, aber seine lädierten Beine und seine angeknacksten Rippen erlaubten ihm höchstens einen mittleren Trab. Durchnässt und schlammbespritzt und in übler Laune erreichte er sein Ziel. Wenigstens stand das Hauptzelt noch, obgleich der Eingang heruntergeklappt war und niemand zu sehen war, der Eintrittskarten verkaufte. Das Kuriositätenkabinett sah verlassen aus.
    Jack schlüpfte durch die Zeltklappe. Die abgestandene Luft unter der undichten Zeltplane roch nach nassem Heu und fremdartigem Schweiß. Seine Füße

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