Handyman Jack 04 - Tollwütig
Lebewesen zeigen«, sagte Luc. »Sie können es sich mit eigenen Augen ansehen.«
»Schon wieder ein Trick!«
»Keine Tricks. Sehen Sie es sich an, und Sie werden uns glauben. Und dann werden Sie begreifen, dass nicht wir ein Komplott gegen Sie geschmiedet haben. Überlegen Sie doch mal: Warum sollten wir versuchen, Ihnen das Loki-Geschäft aus der Hand zu reißen, wenn es in Zukunft überhaupt kein Loki mehr gibt?«
Dragovic starrte ihn einige Herzschläge lang an. Zweifel flackerte in seinen von Wut beherrschten Augen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, wurde jedoch durch ein Klopfen daran gehindert.
Alle erstarrten, lauschten. Das Klopfen erklang erneut.
Jemand trommelte gegen die Tür.
Luc ging vom Tisch zur Sicherheitskonsole und schaltete den Monitor im Korridor ein. Der Bildschirm flammte auf, aber das Bild war verschwommen. Jemand stand draußen vor der Tür, aber Luc konnte ihn nicht identifizieren.
Dragovic bedeutete Brad mit einer Handbewegung, er sollte zur Tür gehen. »Sieh nach, wer es ist!«, befahl er und entfernte sich ein paar Schritte. »Und keine Tricks.«
Luc nahm erleichtert zur Kenntnis, dass er keine Waffe zückte, was durchaus als Zeichen dafür verstanden werden konnte, dass er keine bei sich hatte.
Brad drückte auf den Interkomknopf neben der Tür. »Wer ist da?« Seine Stimme war durch einen Lautsprecher in der Korridordecke über der Tür zu hören.
Die Antwort klang verzerrt… es ging um »Sicherheitsdienst« und »Fehlfunktion«.
Auf dem Bildschirm winkte das verschwommene Abbild des Mannes in die Kamera. Welcher Sicherheitsdienst?, fragte sich Luc. Und wie ist er überhaupt hier herausgekommen?
Dragovic stieß Brad vom Interkom weg und drückte selbst auf den Knopf. »Verschwinde. Wir haben zu tun. Komm morgen wieder.«
Eine weitere verzerrte Antwort, aber ein Satzfragment war laut und klar zu verstehen: »… der Raum könnte verwanzt sein.«
»Was?«, erklang es im Chor aus vier Kehlen.
»Schon wieder ein Trick?«, fragte Dragovic und funkelte Luc wütend an. Er gab Brad ein Zeichen. »Mach die Tür auf!«
Ehe Luc protestieren konnte, hatte Brads zitternde Hand den Riegel zurückgeschoben. Er drückte die Tür auf, und dann geschahen mehrere Dinge rasend schnell.
Die Tür wurde heftig aufgerissen und schleuderte Brad beinahe in den Korridor. Dann änderte er plötzlich die Richtung und stolperte rückwärts gegen den Konferenztisch, als ob er geschubst worden wäre.
Und dann erkannte Luc erschrocken, dass er tatsächlich geschubst worden war – von einem seltsam aussehenden Fremden, der mit gezückter Pistole im Konferenzraum erschien.
»Keiner rührt sich vom Fleck!«, rief er.
Er sprach alle an, hielt aber die Pistole – Luc stellte mit Entsetzen fest, dass sie mit einem Schalldämpfer versehen war – auf Dragovic gerichtet. Etwas an ihm kam ihm vertraut vor… der Trainingsanzug, die Mütze, die Sonnenbrille. Und dann erkannte Luc ihn: Dieser Mann hatte noch vor kurzem mit ihm und Dragovic im Fahrstuhl gestanden.
»Gott sei Dank!«, rief Brad. »Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber Sie sind genau rechtzeitig erschienen!« Er deutete auf Dragovic. »Dieser Mann – «
»Klappe!«, brüllte der Fremde und stieß Brad zum Ende des Tisches. »Rüber mit Ihren Kumpels.« Dann wandte er sich an Dragovic. »Sind Sie bewaffnet?«
Dragovic starrte ihn an. »Weißt du überhaupt, wer ich bin?«
»Ja, und jetzt beantworten Sie meine Frage: Was haben Sie bei sich?«
Dragovic grinste spöttisch. »Ich brauche keine Waffe einzustecken.«
»Sagen Sie. Ziehen Sie Ihre Jacke aus und beweisen Sie es.«
»Fahr zur Hölle!«
Ohne Warnung hustete die Pistole des Fremden einmal, und Dragovic fiel zurück auf den Stuhl. Sein Atem fuhr zischend zwischen seinen Zähnen hindurch, während er seinen Oberschenkel umklammerte. Luc sah, dass in der Mahagonitür des Schranks hinter ihm plötzlich ein zersplittertes Loch prangte.
»Ziehen Sie Ihr Jackett aus«, befahl der Fremde, »oder die nächste Kugel zerschmettert Ihren Knochen, anstatt Sie nur anzukratzen.«
Während er ihn mit einem mörderischen Blick bedachte, zog Dragovic seine Anzugjacke aus, knüllte sie mit seinen blutigen Händen zusammen und schleuderte sie quer durch den Raum.
»Du bist ein toter Mann.«
»Das haben Sie schon einmal versucht«, sagte der Fremde, während er die Jacke mit der freien Hand auffing. »Jetzt bin ich an der Reihe.«
Luc beobachtete, wie Dragovics Gesichtsausdruck von Zorn zu
Weitere Kostenlose Bücher