Handyman Jack 04 - Tollwütig
prima aus – bereit, jeden Augenblick aus ihrem Käfig auszubrechen.«
Monnet wurde blass, während Dragovic mit der Faust auf den Tisch schlug und etwas von Lügnern und Verrätern brüllte, aber Jack achtete nicht darauf, denn in seinem Kopf entwickelte sich ein entsetzliches Szenario.
Er trat auf Monnet zu und richtete die Pistole auf seinen Schädel.
»Sie!«
Der Arzt krümmte sich. »Was ist?«
»Was haben Oz und seine Jungs mit Gleason gemacht?«
»Nichts.«
Jack drückte die Mündung des Schalldämpfers hart gegen Monnets Schläfe, so dass er zusammenzuckte. »Sie haben drei Sekunden… zwei Sekunden…«
»Er hat ihn verschwinden lassen!«
»Was soll das heißen?«
»Keine Ahnung!«, rief Monnet. »Er sagte bloß, er hätte eine ›absolut narrensichere Methode der Beseitigung‹ gefunden, und wir brauchten uns wegen ihm keine Sorgen mehr zu machen. Das ist alles, was ich weiß. Ich schwöre es!«
Du Bastard, dachte Jack und hätte am liebsten abgedrückt. Du verdammter Bastard. Er hätte in diesem Moment alles darauf verwettet, dass Oz’ narrensichere Methode der Beseitigung gelbe Augen und eine narbige Unterlippe besaß.
»Und Nadia? Was ist mit ihr?«
Monnet schloss die Augen.
»Auf meiner Uhr ist nur noch eine Sekunde übrig«, sagte Jack, dann hielt er den Atem an, denn er war sich ziemlich sicher, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.
Monnet nickte. »Dasselbe.« Seine Stimme schwankte zwischen einem Flüstern und einem Schluchzen.
»O Gott.«
Daraus ergab sich die Möglichkeit, dass das plötzlich gesunde Rakosh nicht zuerst zu Bondy gegriffen hatte, wie Jack zuerst angenommen hatte. Oz musste ihm Gleason vorgeworfen haben… und Nadia stand wahrscheinlich als Nächste auf dem Speiseplan.
Er wich zurück und bemühte sich, nicht dem Drang nachzugeben, den Raum mit dem Gehirn dieses Schweins zu tapezieren. Das wäre zu gnädig für ihn gewesen. Zu gnädig für sie alle.
»Na schön«, sagte er. »Dann leeren Sie mal Ihre Taschen und legen alles auf den Tisch. Und zwar jeder. Und sofort. Los!«
Die drei Manager beeilten sich, der Aufforderung Folge zu leisten. Jack sah, wie sich Erleichterung auf ihren Mienen breitmachte: Die Taschen auszuleeren bedeutete nur Raub. Das verstanden sie, und das war verdammt noch mal um einiges besser, als erschossen zu werden.
Dragovic rührte sich nicht. Er saß da, presste eine Hand auf seinen Oberschenkel und starrte Monnet an. Jack erinnerte sich an seine Bemerkungen über Lügner und Verräter vor einigen Sekunden. Es sah so aus, als fiele diese geschäftliche Partnerschaft nach und nach auseinander. Er ließ Dragovic in Ruhe – von ihm hatte er längst bekommen, was er hatte haben wollen.
»Schneller!«, rief Jack. Er hatte es wirklich eilig. Gleason war vermutlich nicht mehr am Leben, aber vielleicht reichte die Zeit noch, um Nadia zu retten. »Sämtliche Taschen müssen geleert werden.«
Die Brieftaschen, die auf dem Tisch landeten, interessierten ihn nicht. Er wollte die Mobiltelefone. Drei weitere kamen zu Dragovics hinzu.
»Sie da«, sagte er zu dem schweißtriefenden Manager. »Reißen Sie jedes Telefon im Raum aus der Wand und stellen Sie es hier auf den Tisch.« Während Kent sich beeilte, dem Befehl Folge zu leisten, schickte Jack das Frettchen – Monnet hatte ihn vorher Brad genannt – zur Bar am anderen Ende des Raums. »Bringen Sie mir vier Gläser und eine Karaffe voll Wasser.«
Als alle Telefone eingesammelt worden waren, darunter auch das Lautsprechermikrofon auf dem Konferenztisch, wickelte Jack sie in das Jackett eines seiner Gefangenen und warf dieses hinaus auf den Korridor.
»Und jetzt«, sagte er und holte den Plastikbeutel voll Berzerk-Pulver aus der Tasche und schob ihn über den Tisch zu Brad hin. »Füllen Sie eine Hand voll davon in jedes Glas.«
Brads Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass er mit dem Pulver und seiner Wirkung vertraut war.
»W-warum?«
»Tun Sie es einfach.«
Brads Hand zitterte wie die eines Säufers vor dem ersten Glas des Tages, doch er schaffte es schließlich, jedes Glas wunschgemäß zu präparieren.
»Und jetzt füllen Sie jedes Glas zur Hälfte mit Wasser und verteilen Sie die Gläser.«
Eine Minute später hatte jeder der Männer ein Glas mit einer bläulichen Flüssigkeit vor sich stehen.
»Und jetzt prost, Gentlemen«, sagte Jack.
Kent Garrison schwitzte noch stärker. »Nein«, sagte er kopfschüttelnd und starrte auf das Glas, als enthielte es reine
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