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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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besorgen. Seine Wangen waren mit drei Tage alten Bartstoppeln bedeckt, und bekleidet war er mit einem zerlumpten Jeanshemd und einer viel zu großen Jeans – er trug immer zu große Jeans. Er sah aus wie fünfzig, hätte aber ebenso gut vierzig oder auch sechzig Jahre alt sein können.
    »Nicht ganz wie immer«, sagte Jack und deutete auf Lennys verkürztes rechtes Bein. »Jedes Mal, wenn wir uns bisher trafen, war das linke Bein verkürzt. Was ist los?«
    »Meine Hüfte macht mir in letzter Zeit ein wenig Ärger, deshalb habe ich gewechselt.«
    Jack hatte noch immer keine Ahnung, wie Lenny es schaffte, seinen Unterschenkel nach hinten zu binden, so dass keine verräterische Wölbung zu sehen war. Es musste verdammt unbequem sein, aber er behauptete, es helfe ihm, genug Geld zusammenzubetteln, um davon leben zu können.
    »Hören Sie, Jack«, sagte er und senkte die Stimme. »Ich habe hervorragenden neuen Stoff.«
    »Heute nicht.« Jack wusste, dass Lenny nebenbei dealte, um seine Einkünfte aus seiner Bettelei aufzubessern.
    »Nein, wirklich, es ist nicht das übliche Zeug. Dieser Stoff ist ganz neu und absolut sensationell. Ich schenke Ihnen eine Kostprobe auf Kosten des Hauses.«
    »Nein, danke.«
    »Meine Stammkunden lieben es. Man behält einen klaren Kopf und hat anschließend keinen Kater.«
    »Klingt verlockend. Vielleicht ein andermal.«
    »Okay. Sagen Sie mir nur rechtzeitig Bescheid.«
    Jack winkte ihm zu und setzte seinen Weg fort. Er hatte Lenny schnell vergessen und rekapitulierte stattdessen das Treffen in der vergangenen Woche mit dem Kunden, der ihn wegen Dragovic hatte sprechen wollen. Jack war den weiten Weg nach Staten Island gefahren, um sich mit ihm zu treffen … für nichts und wieder nichts.
    Jack war dazu übergegangen, Julio’s für seine Geschäftstreffen nicht mehr so häufig zu benutzen, seit im letzten Monat, als er an der Bar stand und ein Bier trank, dieser Typ reinkam und sich erkundigte, ob Handyman Jack zu sprechen wäre. Julio, cool wie immer, meinte, dass den ganzen Tag über Typen namens Jack kämen und gingen. Ob er mit diesem Jack hier verabredet wäre? Der Typ verneinte und erzählte, er hätte lediglich gehört, dass dies seine Stammkneipe wäre und dass er mit ihm reden müsse. Julio hatte ihn wieder rausgeschickt – mit der Begründung, er hätte sich bestimmt im Lokal vertan.
    Jack wollte nicht, dass irgendein Ort als seine ›Stammkneipe‹ bekannt würde – es wäre nicht gut für ihn und vielleicht auch nicht gut für Julio. Er gab sich alle Mühe, bei der Ausführung seiner Jobs anonym zu bleiben, aber oft genug musste er sich jemandem zu erkennen geben. Auf diese Weise hatte er sich im Laufe der Jahre ein paar Feinde gemacht. Genau genommen mehr als nur ein paar.
    Daher hatte Jack, als er in der vergangenen Woche von jemandem namens Sal Vituolo eine Anfrage erhielt, er wolle ihn wegen einer Angelegenheit sprechen, die geregelt werden müsste, den Ausflug nach Staten Island gemacht. Es stellte sich heraus, dass Sal von ihm wollte, dass er Milos Dragovic »erledigte« – er hatte tatsächlich dieses Wort benutzt. Jack hatte ihm klar gemacht, dass er grundsätzlich keine Leute für Geld »erledigte«, und war nach Manhattan zurückgekehrt.
    Jetzt hingegen überlegte er, ob er sich nicht doch bei Sal melden und nachfragen sollte, ob er sich mit etwas weniger als »erledigen« zufrieden geben würde. Jack müsste sich für Nadia ohnehin mit Dragovic befassen, also warum sollte Sal Vituolo nicht auch einen Teil der Kosten übernehmen.
    Zuerst müsste er jedoch Abe einen Besuch abstatten und in Erfahrung bringen, was er über Dragovic wusste.
    Er hob die Hand, als er die Park Avenue South erreichte, und sah ein Taxi an den Bordstein rollen, doch es stoppte bei einer Frau in einem roten Kostüm, die schon vor ihm gewunken hatte. Während sie die hintere Tür öffnete, kam ein Mann in einem dunkelblauen Anzug angerannt, drängte sie mit seinem Aktenkoffer zur Seite und schwang sich ins Taxi. Jack beobachtete verblüfft, wie die Frau ihm laut fluchend den Aktenkoffer aus der Hand riss und quer über den Bürgersteig schleuderte. Der geschockte und nun peinlich berührte Mann sprang aus dem Taxi und folgte seinem Aktenkoffer.
    Jack musste lächeln. Eins zu Null für Sie, Lady. Das geschieht diesem Bastard recht.
    Jemand in seiner Nähe rief: »Gut gemacht, Kindchen!«
    Jack drehte sich um und hielt nach einem anderen Taxi Ausschau, als er bemerkte, dass die Frau, anstatt

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