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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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dass ihre System.ini und win.ini-Dateien völlig zugeschüttet wären, was für Nadia überhaupt nichts bedeutete. Computer waren für sie dasselbe wie Automobile. Sie wusste, wie man sie bedient, konnte sie dazu bringen, genau das zu tun, was sie von ihnen wollte, hatte aber keine Ahnung, was innerhalb des Gehäuses ablief.
    Sie kamen miteinander ins Gespräch, und sie erfuhr, dass Douglas Gleason sich selbst nicht als Pharmazievertreter betrachtete, sondern als Softwaredesigner. Er hatte sogar seine eigene kleine Start-up-Firma, GleaSoft. Sie hatte noch keine Produktionslinie, aber genau deshalb arbeitete er als Handelsvertreter, nämlich um sich kundig zu machen. Nun, um sich kundig zu machen und um seine Miete zu bezahlen, während er die Grundlagen und Tricks des Pharmaziegeschäfts erlernte, um später ein neues Aufteilungssoftwarepaket zu entwickeln, das das Marketing von Medikamenten für Ärzte revolutionieren würde.
    Er hatte ihr angeboten, sie zum Abendessen einzuladen – rein geschäftlich auf Kosten seines GEM-Spesenkontos – und sie hatte angenommen. Sie landeten bei Vong, einem französisch-vietnamesischen Restaurant, das sie sich von ihrem Assistenzärztinnengehalt niemals hätte leisten können. Das Essen war köstlich und ihre Stunden zusammen geradezu verzaubert gewesen. Doug war intelligent und humorvoll, hatte ein breites Interessenspektrum, aber richtig gefesselt war sie von seinem Unternehmungsgeist. Hier war endlich mal ein Mann mit einem Traum, einem Bedürfnis, sein Leben in die Hand zu nehmen, seine eigenen Regeln aufzustellen, und dem Ehrgeiz und der Ausdauer, dieses Ziel zu verfolgen, bis er es erreicht hätte. Wenn er einige Jahre als Handelsvertreter arbeiten müsste, um seine Firma auf eigene Füße stellen zu können, dann würde er das tun. Aber er würde – und könnte – sich nicht mit halben Sachen zufrieden geben. Er stürzte sich mit voller Kraft auf alles, was er anfing, und als Folge erzielte er im Dienst von GEM die besten Verkaufszahlen.
    Ein Abendessen führte zum nächsten, und schon bald frühstückten sie gemeinsam. Seit kurzem war Heiraten eines ihrer vorrangigen Gesprächsthemen.
    Doch im Augenblick machte Nadia sich große Sorgen um ihn. Sie drückte sich bis auf Armeslänge von ihm weg.
    »Doug, das hier ist ein gesicherter Bereich. Wie bist du hier hereingekommen?«
    Er hielt eine Master-Card hoch. »Damit.«
    »Mit einer Kreditkarte? Wie?«
    »Es ist eine alte. Ich habe deine Schlüsselkarte ausgelesen und den Code von deinem Magnetstreifen auf diesen übertragen.«
    »Aber das ist illegal!«
    Sie hatte sich Sorgen gemacht, dass er gefeuert wurde. Nun machte sie sich Sorgen, dass er ins Gefängnis wanderte.
    Er zuckte die Achseln. »Kann sein. Ich wollte eigentlich nur sehen, ob ich es schaffen würde. Und ich wollte mir mal die Maschine ansehen, von der du mir erzählt hast.« Er ging an ihr vorbei und blieb vor dem Imager stehen und betrachtete das 3D-Hologramm, das darüber schwebte. Ein Ausdruck namenlosen Staunens lag auf seinem Gesicht. »O Nadj. Das ist einfach wundervoll. Ich würde mir liebend gerne mal den Code ansehen, der das zu Stande bringt.«
    »Vielleicht hätte ich die Maschine niemals erwähnen sollen.«
    Wohl wissend, dass Doug ein Computerfreak war, hatte sie ihm von dem Molekular-Imager erzählt. Sie hatte bemerkt, wie ihm im Geiste das Wasser im Munde zusammenlief, als sie das Gerät beschrieb. Sie hätte niemals damit gerechnet, dass er so weit gehen würde, nur um einen Blick darauf werfen zu können.
    Er schlängelte sich hinter die Werkbank und betrachtete eingehend die Elektronik. »Oh, Nadj, Nadj, Nadj«, murmelte er und klang ein wenig wie beim Sex, »das Ding wird von einem Silicon Graphics Origin 2000 angetrieben! Ich würde alles dafür geben, um damit spielen zu dürfen.«
    »Wage noch nicht einmal, auch nur daran zu denken. Wenn dieses Ding zusammenbricht – «
    »Keine Angst«, sagte er und kam zu ihr zurück. »Ich rühre die Maschine nicht an. Ich würde es nicht wagen. Ich wollte sie nur mal sehen. Und ich wollte dich sehen.«
    »Mich? Warum?«
    »Nun, das ist der große Tag, nicht wahr? Dein erstes richtiges Projekt? Ich kam nur her, um dir viel Glück zu wünschen und um dir dies« – er griff in seine Brusttasche und holte eine einzelne gelbe Rose hervor – »zu schenken.«
    »O Doug.« Sie nahm die Rose entgegen und roch an den fest zusammengerollten Blütenblättern. Sie fühlte sich irgendwie benommen. Nur eine

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