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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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neugierig, wie viel Sal außerdem noch wusste.
    »Sie wissen aber nicht genau, ob es Dragovic war.«
    »Hey, ich habe es von den Leuten, die alles gesehen haben. Der Wagen hielt genau auf Artie zu. Als Artie auszuweichen versuchte, machte der Wagen einen Schlenker, um ihn voll zu erwischen. Es war kein Unfall.«
    »Okay. Kein Unfall. Aber wie Sie schon sagten, er gab sich mit ziemlich üblen Burschen ab. Vielleicht – «
    »Es war der Serbe. Ein Typ, der dabei war, hat es mir gesteckt. Er würde sich allerdings niemals offiziell dazu äußern, wenn Sie wissen, was ich meine, aber er sagte, er hätte einen der Typen des Serben am Lenkrad erkannt. Also war es Dragovic. Ich weiß es, und was noch schlimmer ist, Roseanna weiß es auch, und jedes Mal, wenn ich sie treffe, sieht sie mich an, und ihre Augen fragen: ›Was unternimmst du wegen meines Jungen?‹ Ich bin ihr kleiner Bruder, aber ich bin so etwas wie der Mann in der Familie, daher finde ich, dass ich etwas unternehmen muss. In den alten Zeiten, wenn man jemanden aus den Familien kannte, dann konnte man vielleicht etwas arrangieren, aber diese Zeiten sind vorbei. Daher muss ich jemanden finden oder die Sache selbst in die Hand nehmen. Doch dieser Serbe ist völlig verrückt. Wenn ich etwas versuche und er es mit mir in Verbindung bringt, dann bin ich tot, und meine Frau und die Kinder wahrscheinlich auch.«
    »Sie könnten die Sache auf sich beruhen lassen.«
    Sal sah ihn an. »Was für ein Feigling wäre ich dann?«
    »Sie würden am Leben bleiben.«
    »Ja. Ich bliebe am Leben und sähe immer zu Weihnachten und Ostern und an Geburtstagen und bei der Ersten Heiligen Kommunion Roseannas Augen, mit denen sie mich fragte: ›Wann, Sal? Wann wirst du endlich etwas unternehmen?‹« Er seufzte tief. »Der Mann in der Familie zu sein kann furchtbar nervig sein, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Jack sagte nichts. Weil es dazu nichts zu sagen gab.
    »Also«, sagte Sal und wischte sich mit einer Hand über das Gesicht, »unterhalte ich mich eines Tages mit Eddy, erzähle ihm, was ich vorhabe, und Eddy sagt, ich solle Sie anrufen.« Er spreizte die Finger und sah Jack an. »Und da sitzen wir.«
    Jack erinnerte sich an Eddy. Er hatte vor ein paar Jahren ein Problem für ihn gelöst. Offensichtlich erinnerte Eddy sich auch an Jack.
    »Ich will Ihnen einiges erklären, Sal.«
    »Nur zu.«
    »Ein Leben für ein anderes Leben zu nehmen, stellt das Gleichgewicht her, aber sehr oft bleibt man unzufrieden. Sie wollen Vergeltung für einen Akt, der Ihnen und den Leuten, die Sie lieben, eine Menge Kummer und Leid beschert hat. Aber wenn Sie einen anderen Kerl töten, ist für ihn alles vorbei. Erledigt. Er ist irgendwohin verschwunden, wo es keine Schmerzen und kein Leid gibt, aber Sie leben weiterhin mit den Folgen dessen, was er getan hat.«
    »Zumindest weiß ich, dass er für seine Tat bezahlt hat.«
    »Aber hat er wirklich dafür bezahlt? Richtig bezahlt? Er hat keinerlei Schmerzen, aber Ihrer Schwester tut es noch immer weh. Denken Sie mal darüber nach.«
    Genau das tat Sal jetzt, oder es schien so, als täte er es. Er saß an seinem Schreibtisch und starrte auf die leeren Steckhülsen einer Kugelschreibergarnitur. Irgendwann…
    »Ich nehme an, wir haben über etwas gesprochen, das schlimmer ist als der Tod, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    Sal runzelte die Stirn. »Was wohl bedeutet, wenn ich es recht verstehe, dass wir wieder dort angelangt sind, wo Sie mir erklären werden, dass Sie nicht für Geld töten.«
    »In gewisser Weise.«
    »Wissen Sie, ich denke des Öfteren über letzte Woche nach. ›Ich töte nicht für Geld.‹ Eine spaßige Art, es auszudrücken.«
    »Finden Sie?« Jack gefiel ganz und gar nicht, worauf das Ganze hinauszulaufen schien.
    Sal musterte ihn für ein kurzen Augenblick, dann zuckte er die Achseln. »Also, was haben Sie im Sinn? Die alte Fleischerhakennummer?«
    »Nicht ganz. Ich wollte – «
    »Dann eine kleine Amputationsgeschichte? Rumms! Beide Beine an den Knien weg. Das würde ihn in mehr als einer Hinsicht auf die richtige Größe zurechtstutzen.« Er grinste. »Ja. Egal wo er hingeht, immer muss er den anderen Typen in den Schritt starren.«
    Mein Gott, dachte Jack.
    »Nein, ich dachte eher an einen etwas anderen Weg, vielleicht dass man ihn durch etwas kriegt, was ihm wirklich wichtig ist. Dragovic scheint gerne im Rampenlicht zu stehen, lässt sich vor allem mit den Vertretern der Glitzerwelt sehen, möchte sein Bild in der Zeitung

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