Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
der militante Flügel des LVIS, wir sind das East Hampton Environmental Protection Committee, und wir meinen es ernst. Seien Sie gewarnt, Mr. Dragovic«, sagte der Mann am Telefon. »Wir meinen es sogar sehr ernst. Dies ist kein Spiel.«
    »Meinen Sie?«, fragte Milos grinsend. »Ich finde, es ist eins – ein Spiel, das man zu zweit spielen kann.« Er legte auf und drehte sich zu Mihailo um. »Wer ist es?«
    »Das kann ich nicht sagen«, antwortete Mihailo und nestelte nervös an seiner randlosen Brille, »aber er rief aus der City an – von einem öffentlichen Fernsprecher in den East Eighties.«
    Milos unterdrückte einen Fluch. Er hatte auf einen Namen gehofft, aber er hätte sich denken können, dass der Mann nicht von seiner Privatadresse aus anrufen würde.
    »Ich glaube, ich habe etwas«, meldete Dositej aus dem Videomonitorraum.
    Milos betrat die Kabine, in der Dositej sich so dicht zu einem Monitor vorbeugte, dass seine Nase beinahe den Bildschirm berührte. »Was ist es?«
    »Ich entsinne mich jetzt. Dieser Wagen kam gestern vorbei. Er fuhr bis zum Tor und hielt an. Ich wollte schon jemanden rausschicken, als er wieder wegfuhr.«
    Milos sah das körnige Bild eines Mannes, der das Haus vom Beifahrersitz einer in Amerika produzierten Limousine aus betrachtete.
    »Den kenne ich«, sagte Ivo. »Das ist der Kerl, den wir vom Strand verscheucht haben.«
    Milos fuhr herum. Vuk und Ivo standen nebeneinander. »Glaubt ihr, er könnte der Bursche am Telefon sein?«
    Vuk schüttelte den Kopf. »Nicht dieselbe Stimme. Und der Mann, den wir verscheucht haben, hatte zu viel Angst vor einer Auseinandersetzung, um heute etwas Derartiges zu tun.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Ivo und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen den Bildschirm. »Wir sahen einen Mann, der sich nicht prügeln wollte, aber ich würde nicht behaupten, dass er Angst hatte.«
    Milos hielt Ivo für den besseren Beobachter der beiden. Und er färbte seine Haare nicht blond, was ein weiteres Plus war. »Wir müssen diesen Mann suchen.«
    »Kein Problem«, sagte Dositej. Milos drehte sich um und sah den Wagen als Standbild auf dem Monitor. Dositej deutete auf die Stoßstange. »Da ist seine Autonummer.«
    Milos spürte, wie sich ein Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete, während er die Nummer betrachtete. Wer immer du bist, dachte er, ich werde dich finden. Und dann sorge ich dafür, dass du dir wünschst, nie geboren worden zu sein.
     
     

13
     
    Luc hielt die Flasche Château Lafite-Rothschild 1959 wie ein Baby im Arm. Er lächelte bei dem Gedanken. Er und Laurell hatten keine Kinder – Gott sei Dank… sie hätte aus ihnen wahrscheinlich wahre Monster gemacht, so wie sie eins war – aber seine Weine waren ein Trost. Eigentlich sogar noch besser. Anstatt einem höhere Kosten zu verursachen, steigerte sich ein guter Wein im Wert und im Geschmack.
    Dieser Lafite zum Beispiel. Er war einer der edelsten, die je hergestellt wurden, und wurde niemals von seinen wahren Eltern im Stich gelassen. Alle zwanzig Jahre oder so schickte das Château Lafite eine Gruppe von Experten aus Frankreich herüber, um die älteren Weine zu entkorken und abzugießen. Diese spezielle Flasche war vom Château Mitte der Achtzigerjahre entkorkt worden. Man hatte als Nachweis ein entsprechendes Etikett auf die Flasche geklebt.
    Und im Gegensatz zu einer Ehefrau oder einem Kind bricht ein Wein einem niemals das Herz.
    Als Laurell die Scheidungsklage einreichte, hatte sie ihn nicht nur beleidigen, sondern ihn auch physisch treffen wollen, indem sie die Hälfte seines Weinkellers verlangte. Die Schlampe hatte keine Ahnung von Wein – sie trank mit Vorliebe kalifornischen Zinfandel und konnte einen offenen Tischwein nicht von einer hochwertigen
cru
unterscheiden. Sie hatte ihre Forderung nur deshalb gestellt, weil sie wusste, dass sein Wein wertvoll war und dass es ihm das Herz brechen würde, wenn er sich von ihm trennen musste.
    Sie hatte ihm wehtun wollen. Zwei Affären hatte sie ihm bereits verziehen, aber die Dritte hatte sie nicht verwunden. Er hatte versucht, ihr klar zu machen, dass keine der Frauen ihm etwas bedeutete, und das war die Wahrheit. Er hatte außerdem geschworen, dass er nur sie liebte, doch das stimmte natürlich nicht.
    Wann hatte er eigentlich das letzte Mal geliebt? Eine seltsame Frage. Er hatte Liebe gemacht, aber das war etwas anderes. Er bevorzugte kurze, heftige Affären, bei denen beide Partner anschließend ihrer Wege gingen und

Weitere Kostenlose Bücher