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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zurück. Sie weiß, dass er hierher kommen wollte, und vielleicht versuchte sie ihn aus irgendeinem Grund zu erreichen.
    »Jack«, erwiderte Gia als Antwort auf sein geheiltes Hallo. »Gott sei Dank habe ich dich noch erreicht.«
    »Was ist los?« Die gespenstische Ruhe in ihrer Stimme wirkt wie ein schrilles Alarmsignal auf ihn. »Wie geht es Vicky?«
    »Sie schläft.«
    »Sie schläft?« Das sieht Vicky gar nicht ähnlich. »Ist sie krank?«
    »Jetzt nicht mehr. Sie hat ihren Frieden gefunden.«
    »Mein Gott, Gia, was sagst du da? Erzähl mir nicht, dass du ...«
    »Ich hatte nicht genug Schlaftabletten für uns beide, deshalb habe ich ihr alle gegeben. Nicht mehr lange, und sie ist in Sicherheit.«
    »Nein!«
    »Und ich habe eine deiner Pistolen für mich. Aber ich wollte sie nicht benutzen, ohne dich vorher anzurufen und dir Lebewohl zu sagen ...«
    Der Hörer rutscht Jack aus der Hand und er rast zur Tür, stürmt hinaus auf den Bürgersteig und sprintet nach Osten, als er plötzlich hochschaut und beim Anblick eines riesigen Gesichts, das auf ihn herabstarrt, abrupt bremst. Es ist die russische Lady, aber sie ist gewachsen und mindestens so groß wie Godzilla persönlich.
    »B EGREIFST DU JETZT ?«, fragt sie, und ihre dröhnende Stimme hallt von den Gebäuden wider. »B EGREIFST DU ? SO WIRD ES SEIN , WENN DU NICHT SOFORT DEN VIRUS STOPPST !«
    Was bedeutet das? Dass dies alles ein Traum war? Nein. So sehr Jack sich das wünscht, so weiß er doch, dass es nicht stimmt. Das alles ist viel zu real.
    Indem er das Gesicht von den riesigen, funkelnden Augen abwendet, rennt er wieder los, durch eine Tretmühlenstraße mit Papphäusern rechts und links, die an ihm vorbeigleiten und die Illusion des Vorwärtskommens vermitteln. Doch er kommt nicht weiter, und egal, wie sehr er sich anstrengt, wie schnell er die Beine bewegt, ganz gleich wie laut er schreit, er ist seinem Zuhause keinen Deut näher als zu dem Zeitpunkt, als er aus Abes Laden herauskam…
     
     

13
     
    »Kevin ist ein richtiges Arschloch, Mom.«
    »Elizabeth Iverson, das ist nicht die Art, wie man über seinen Bruder spricht. Und wo hast du überhaupt solche Ausdrücke aufgeschnappt?«
    »Ich kann nichts dafür, aber genau das ist er. Und es ist mir völlig egal, ob er hinkommt. Ich will ihn ohnehin nicht dort sehen.«
    Kate umklammerte den Hörer, während sie in Jacks Schlafzimmer blickte – er wälzte sich noch immer unter seiner Bettdecke herum –, dann konzentrierte sie sich wieder auf Lizzie. Bei all dem, was geschehen war, hatte sie den Vormittagsanruf bei ihren Kindern versäumt. Aber das war nicht schlimm: Sie blieben samstags ohnehin zu Hause. Daher hatte sie bis nach dem Abendessen gewartet, um sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen.
    Sie wollte sich eigentlich nur kurz gemeldet haben, ehe sie mit ihren Freunden ausgingen, doch sie war mitten in einen geschwisterlichen Streit hineingeplatzt. Sie hätte es eigentlich kommen sehen müssen, aber das war das Letzte, was sie jetzt brauchte: Kevin weigerte sich, am Montag zu Lizzies Auftritt zu gehen. Lizzie spielte die Abgebrühte, aber Kate spürte, dass sie zutiefst verletzt war. Ron war nie sehr geschickt darin gewesen, Streitigkeiten zwischen den Kindern zu schlichten, daher musste Kate, so erschöpft sie war, auch diesmal wieder die Schiedsrichterin spielen.
    Sie seufzte. »Gib ihn mir mal.«
    »Ich sagte doch, es ist mir egal!«
    »Lizzie, gib mir bitte deinen Bruder.«
    Ein paar Sekunden lang waren nur gedämpfte Geräusche zu hören, dann ein mürrisches »Was ist los, Ma?« von Kevin.
    »Was ist bei dir los, Kevin? Hast du am Montagabend etwas Besseres zu tun?«
    »Ach, Mom, ich hasse diese Musik, das weißt du doch.«
    »Nein, es ist nicht Polio, darin gebe ich dir Recht«, sagte sie und spielte dabei auf die Lieblingsband ihres Sohnes an, Produzenten von Kakophonien, die er als ›Slash Metal‹ oder ›Thrash Metal‹ bezeichnete. Sie begriff, dass jede Generation Musik brauchte, die an den Nerven ihrer Eltern zerrte, aber
bitte,
nicht diesmal. »Es geht in diesem Fall überhaupt nicht um die Musik. Es geht um die Gefühle deiner Schwester.«
    »Du hast sie gehört. Sie will gar nicht, dass ich hinkomme.«
    »Das sagt sie nur, weil du ihre Gefühle verletzt hast. Wir haben immer alles als Familie getan, Kevin. Sogar nach der Scheidung. Überlege mal, wie wenige von deinen Fußballmatches dein Vater und Lizzie und ich versäumt haben. Nur sehr wenige. Und genauso wie bei deinem

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