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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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flankieren einen negativen.
    Gia starrt ihn an. »Nun?«
    Jack schluckt. »Positiv.« Seine Stimme ist nur noch ein heiseres Flüstern. Er sammelt schnell die Karten ein. »Alle drei.«
    »O, Jack«, schluchzt Gia und schwebt auf ihn zu. »Nicht auch du!«
    Sie wirft sich in seine Arme, und so stehen sie da, aneinander geklammert, Gina weinend, Jack stumm, weil er keinen Laut über die Lippen bringt.
    Er zerknüllt die Testkarten in der Faust. Er kann Gia unmöglich die Wahrheit sagen. Wenn sie erfährt, dass er negativ ist, wird sie die Schuld an Vickys Infektion der einzigen Person geben, bei der Vicky sich angesteckt haben könnte: sich selbst. Niemals würde sie akzeptieren, dass vielleicht sie von Vicky infiziert wurde. Gia würde alle Schuld auf sich nehmen und am Ende daran zerbrechen.
    Und Jacks negatives Testergebnis würde eine Kluft zwischen ihnen schaffen – sie würde sich aus Angst, dass sein Kuss, eine Liebkosung, vielleicht sogar ein zu nahe bei ihm ausgesprochenes Wort ihn infizieren könnte, von ihm zurückziehen –, und das könnte Jack niemals ertragen, nicht jetzt, nicht in einer Situation, da sie ihn am dringendsten braucht.
    »Mein Gott, es tut mir so Leid, Gia«, sagt er mühsam. »Ich muss den Virus hierher mitgebracht haben.«
    »Aber wie kann das sein? Wir haben jede Vorsichtsmaßnahme ergriffen. Und der Impfstoff …«
    »Hat keine Wirkung. So lauten in letzter Zeit die Gerüchte auf der Straße. Jetzt wissen wir, dass es stimmt.«
    Sie vergräbt ihr Gesicht an seiner Brust und schluchzt erneut auf. »Vicky… ich kann den Gedanken nicht ertragen …«
    »Ich weiß«, sagt er, zieht sie an sich und spürt, wie in seiner eigenen Kehle bei der Vorstellung, dass Gia und Vicky sich schon bald in lebendige Puppen verwandeln, die vom Bienenstock gesteuert werden, ein Schluchzen aufsteigt. »Ich weiß.«
    Was nun?, fragt er sich und versucht seine panischen, flattrigen Gedanken unter Kontrolle zu halten und zu ordnen. Was kann ich tun?
    Er hat noch nicht gehört, dass jemand sich erfolgreich gegen die Infektion gewehrt hat. Aber das heißt nicht, dass es jederzeit so sein wird. Es gibt immer die Chance für einen Durchbruch, für einen Joker.
    Sieh mich an – ich sollte infiziert sein, bin es aber nicht. Vielleicht hat das eine ganz besondere Bedeutung. Aber wie kann man das herausbekommen?
    Abe. Abe weiß alles.
    Er lässt Gia los und blickt ihr in die Augen. »Es ist nicht alles vorbei.«
    »Was meinst du?«
    »Als ich gestern mit Abe sprach, erwähnte er etwas von einem neuen Durchbruch.«
    »Die Zeiten des Durchbruchs sind vorbei«, sagt sie dumpf.
    »Gia, falls irgendetwas im Busch ist, egal was, dann wird Abe davon Wind bekommen haben. Ich ruf ihn sofort an.«
    Er holt sein Mobiltelefon hervor und gibt Abes Nummer ein, etwas, woran er in der Vergangenheit auch nicht im Traum gedacht hätte. Aber in den letzten fünf Monaten hat sich unendlich viel verändert. Er wartet, während es ein dutzendmal klingelt – Abe hält nichts von Anrufbeantwortern – dann versucht er es erneut. Immer noch keine Antwort. Abe ist um diese Tageszeit normalerweise immer da. Vielleicht befindet er sich gerade in einer seiner düsteren Stimmungen, in denen er grundsätzlich nicht ans Telefon geht. Solche Launen hatte er in der letzten Zeit des Öfteren gehabt.
    »Es sieht so aus, als müsste ich zu ihm hinfahren«, sagte Jack. Er möchte Gia nicht verlassen, aber Zeit ist ein kritischer Faktor: Die Tatsache, dass sie gerade erst positiv getestet wurden, bedeutet, dass sie und Vicky sich noch in einem frühen Stadium der Infektion befinden. Falls etwas dagegen unternommen werden kann, dann je früher desto besser. »Ich bleibe nicht lange weg. Okay?«
    Gia nickt wortlos.
    »Gia«, sagt er und ergreift ihre Schultern, »wir werden über diese Sache siegen.« Und er weiß, dass er jetzt wie ein schlechter Schauspieler in einer schlechten Seifenoper klingt, aber er kann es nicht ertragen, sie so mutlos zu sehen. Er muss ihr Hoffnung machen, wenigstens ein bisschen. »Habe ich dich jemals im Stich gelassen?«
    »Jack …«, sagt sie, und sie klingt so müde. »Dies ist etwas anderes. Das ist nichts, das du mit deinen Methoden in den Griff bekommen kannst. Die besten Wissenschaftler der Welt haben sich mit diesem Problem herumgeschlagen, und sie alle haben nichts gefunden. Jedes Mal, wenn sie glauben, eine Lösung gefunden zu haben, wie den Impfstoff, mutiert der Virus. Also was kann man tun?«
    Und wenn sie es so

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