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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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freundlicherer Stimme. »Sobald wir die Namen und Adressen und Aussagen aller Zeugen aufgenommen haben, sorgen wir dafür, dass Sie alle sicher nach Hause kommen.«
    Während sich der Polizist entfernte, beugte Sandy sich zu Beth vor und flüsterte: »Ich kann mich nicht ruhig halten. Ich muss irgendetwas tun, herumlaufen, mich bewegen. Kommen Sie für ein paar Minuten alleine zurecht?« Er wusste nicht warum, doch er fühlte sich für sie verantwortlich.
    »Klar«, meinte sie. »Und es ist ja nicht so, als wären hier keine Polizisten.«
    »Das ist richtig.«
    Er verließ sie und kehrte zum Todeswagen zurück, wo die Blitzlichter der kriminaltechnischen Teams das Innere hell erleuchteten. Er bemerkte eine Gruppe von drei Zivilisten und einem Uniformierten an einer der offenen Türen. Ein Stück weiter untersuchte ein Mann mit Latexhandschuhen – offenbar ebenfalls ein Kriminaltechniker – den Amokläufer, der durch die geöffnete Tür halb aus dem Wagen hing.
    Sandy musste schnellstens dorthin, musste hören, was die Beamten sagten, doch er schaffte es nicht, seinen Füßen den Befehl zu geben, sich in Bewegung zu setzen. Ein Schritt über das Absperrband hinaus, und schon würde er zu den Überlebenden zurückgeschickt werden, um dort zu warten. Aber er war nicht nur ein Überlebender, er war auch die Presse, verdammt noch mal – die Leute hatten ein Recht darauf, lückenlos informiert und auf dem Laufenden gehalten zu werden.
    Er versuchte sich an die Techniken des Persönlichkeitstrainings zu erinnern, das er im vorangegangenen Jahr absolviert hatte, doch ihm fiel dazu nichts anderes ein als die Erkenntnis, dass das Schlimmste, was einem passieren könnte, wäre, wenn jemand ganz einfach
Nein
sagte.
    Jedoch – Angst vor einer Zurückweisung zu haben, schien nach dem, was er überstanden hatte, einfach nur albern und lächerlich zu sein.
    Sandy holte seinen Presseausweis aus der Brieftasche und nahm ihn in die Hand. Ein schneller Rundblick überzeugte ihn davon, dass niemand in seine Richtung schaute. Er bemerkte, dass einer der Zivilisten ziemlich groß war. Eher schon riesig. Indem er diesen Beamten als eine Art Deckung benutzte, tauchte Sandy unter dem gelben Absperrband hindurch, näherte sich den vier Männern an der Tür und lauschte auf das, was sie von sich gaben.
    »…als hätte der zweite Schütze genau gewusst, was er tat.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Laut dem, was wir bisher erfahren haben, hat er den Verrückten zuerst in die Schultern geschossen und ihn dann in die ewigen Jagdgründe geschickt.«
    »Er hat ihn regelrecht hingerichtet, so war es wohl. Aber was für eine Waffe hatte er bei sich? Niemand kann uns etwas dazu sagen, außer dass sie sehr klein war.«
    »Und ein Magazin mit mindestens vier Patronen besitzt.«
    »Keine .22er, das kann ich euch versichern. Der Größe der Wunden nach zu urteilen auch keine .32er. Der Knabe hat die Patronenhülsen eingesammelt, so dass wir nichts haben, womit wir die Waffe identifizieren können.«
    »Das Ganze ist ziemlich seltsam – inklusive die Art und Weise, wie er den Verrückten endgültig fertig gemacht hat. Ich meine, warum nicht ein direkter Kopfschuss – und das war’s dann?«
    »Das ist doch klar. Wenn der erste Schuss kein Treffer ist – und wir reden über eine winzig kleine Waffe, bei der die Chance verdammt groß ist, dass man danebenschießt – dann kann man so gut wie sicher den Löffel abgeben, denn dieser Möchtegern-Colin-Ferguson hat gleich zwei Kanonen, mit denen er einen alle machen kann. Also wenn man schlau ist, dann tut man das, was unser Freund tut: Man nimmt erst einen Arm aufs Korn und ...«
    »Das erscheint mir wenig ratsam. Ich würde mittendrauf halten.«
    »Gute Idee – es sei denn, er trägt eine Weste. Und Zeugen meinen, der Verrückte hätte sich halb zur Seite weggedreht, als die erste Kugel ihn erwischte. Ein Arm ist größer als ein Kopf, und selbst wenn der Schuss danebengeht, trifft er den Oberkörper, ob er nun in einer Weste steckt oder nicht. Also zielt unser Freund auf den Arm und schießt. Daher muss er sich mit einer Pistole weniger herumschlagen, und er ist außerdem ein paar Schritte näher rangekommen. Deshalb ist es einfacher, auch den zweiten Arm lahm zu legen.«
    »Das klingt, als hätte er eine spezielle Ausbildung gehabt.«
    »Die hatte er auch. Dass er die Patronenhülsen aufgesammelt hat, zeigt, dass er ein Profi ist. Aber von wem ausgebildet? Nachdem seine beiden Arme ausgeschaltet waren,

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