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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Hundertmeter-
Sprints,
Abe.«
    »Spurt, Sprint, was auch immer – ich kann’s nicht mehr.« Jack bezweifelte, dass Abe Grossman, der zunehmend kahler werdende Inhaber des Isher Sports Shop, dessen Gürtellänge seiner Körpergröße entsprach, in seinem ganzen Leben jemals einhundert aufeinander folgende Meter gesprintet oder gespurtet war. Er trat an ihm vorbei durch einen der engen, canyonähnlichen Regalgänge mit Hockeyschlägern und Basketbällen und Schutzhelmen und steuerte auf die Theke am Ende zu. Von dem Staub, der alles bedeckte, juckte seine Nase unangenehm. Abe machte keine besonders großen Umsätze mit Sportartikeln. Sein eigentliches Geschäft betrieb er im Keller.
    »Kennst du schon die Morgenzeitungen?«
    Jack wusste, das war eigentlich eine törichte Frage. Abe las jede Ausgabe jeder örtlichen englischsprachigen Zeitung – morgens, abends, wöchentlich.
    Hinter sich hörte er Abes spöttische Stimme. »›Guten Morgen, Abe, mein guter und lieber Freund.‹ Und einen guten Morgen für dich, Jack. Meine Güte, ist das wieder früh, sogar für dich. ›Ja, Abe, und es tut mir so Leid, dass ich dich geradezu überfalle ...‹«
    »Abe«, sagte Jack. »Ich bin heute Morgen ein wenig mit den Nerven herunter, und ich könnte deine Hilfe brauchen.«
    Er hatte überhaupt nicht gut geschlafen. Das Desaster in der U-Bahn und die unerwartete Begegnung mit Kate am gleichen Abend hatten dafür gesorgt, dass er sich bis zum frühen Morgen schlaflos in seinem Bett herumgewälzt hatte.
    »›Mit den Nerven herunter, sagt er; schlecht gelaunt, sage ich. Aber bin ich jemand, der sich mit Wortklaubereien aufhält? Er braucht Hilfe, fragt jedoch nach den Morgenzeitungen.«
    »Ja. Ich brauche ein zweites Augenpaar, um mir dabei zu helfen, jeden Artikel über die U-Bahn-Morde von gestern Abend Wort für Wort durchzugehen und ...«
    »Weshalb? Um nachzusehen, ob die Polizei eine genaue Beschreibung von dir hat?«
    Jack blieb plötzlich stehen und drehte sich so schnell um, dass er beinahe das Gleichgewicht verlor. Er hatte das Gefühl, als gerinne das Blut in seinen Adern, während er Abe anstarrte.
    »Du weißt Bescheid?«
    »Was sollte mir verborgen bleiben?«, erwiderte Abe und schob seine beträchtliche Leibesfülle an Jack vorbei – kein leichtes Unterfangen in dieser Enge. Er watschelte weiter und geleitete Jack zu der ramponierten Theke, auf der die Morgenzeitungen ausgebreitet waren. »Ein Revolver schwingender Irrer wird von einem unauffälligen Zeitgenossen mit einer .45er, so klein wie eine Spielzeugpistole, ausgeschaltet – und ich soll annehmen, es wäre Superman in Zivil oder gar Bernie Goetz bei einem neuen Job?« Er grinste. »Wo ist denn eigentlich dein Heiligenschein, Mr. Erlöser?«
    »Aber… aber wie?«
    Das war schlecht, sehr schlecht. Wenn die Verbindung für Abe so offensichtlich war, wie viele andere Leute waren dann ebenfalls zu dieser Schlussfolgerung gelangt?
    »Die Semmerling, natürlich. Hast du schon vergessen, wer sie dir verkauft hat?«
    »Es hätte doch auch ein anderes Modell sein können. Eine AMT Backup oder ...«
    »Hätte, könnte. Wer sonst außer meinem Freund Jack würde gegen zwei Selbstlader mit einem fünfschüssigen Double-Action-Eisen in den Kampf ziehen?«
    »Ich hatte kaum eine andere Wahl.«
    »Und du hattest keine fünf Kugeln, nicht wahr?« Abes Augen verengten sich, während er Jack eingehend musterte. »Eine Patrone in der Kammer und vier im Magazin, richtig?«
    Jack zuckte die Achseln und senkte verlegen den Blick. »Nun… nicht ganz.«
    »Erzähl mir bloß nicht, dass du mit einer leeren Kammer angefangen hast.«
    »Ich weiß, dass nichts passieren kann, aber eine geladene Kammer stört mich irgendwie.«
    »Und wenn vier nicht ausgereicht hätten, Jack? Wenn du dringend die fünfte Kugel gebraucht hättest? Wo wärest du jetzt?«
    Jack bemerkte eine Veränderung in Abes Tonfall. Er schaute in das Gesicht seines alten Freundes und gewahrte dort aufrichtige Sorge.
    »Hab schon verstanden.«
    »Dann erzähl: Wie nahe war er dran, dich zu töten?«
    »Wie kommst du darauf, dass er überhaupt nahe dran hätte sein können?«
    »Du hattest nur eine Waffe und musstest außerdem noch vor jedem Schuss diesen dämlichen Schlitten zurückziehen.« Abe schauderte. »Du hättest genauso wie die anderen in einem Leichensack enden können.«
    »Um ganz ehrlich zu sein, ich glaube, er war so geschockt, jemand anderen mit einer Pistole zu sehen, dass er gar nicht wusste, war

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