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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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darüber, wie viel Blödsinn sich diese ›Experten‹ aus den Fingern saugen konnten, ohne mit einem der beiden Männer auch nur ein einziges Wort gesprochen zu haben. »Aber wenn du so etwas meinst wie die Skizze eines Polizeizeichners, dann muss ich dich enttäuschen.«
    »Scheiße!« Er sprang von seinem Stuhl auf und versetzte den Zeitungen auf dem Fußboden einen wütenden Fußtritt, so dass sie bis zur gegenüberliegenden Wand flatterten. Was allerdings nicht sehr weit war. »Er ist es, ich sag’s dir. Dieser Erlöser ist unser Kerl!«
    Stan hatte nicht vor, schon wieder »Sachte, Joe« zu sagen. Er hatte es seit gestern Morgen schon viel zu oft gesagt.
    »Ich weiß, du wünschst dir, dass er es ist, Joe, aber ...«
    »Oh, es ist nicht nur ein
Wunsch,
Stan. Ich kann ihn
schmecken.
Ich rieche seinen
Gestank!
Meine Handfläche begann in dem Augenblick zu jucken, als ich von dieser winzigen .45er las. Er ist unser spezieller Freund, Stan. Er ist der Grund, weshalb wir in diesem Dreckloch wohnen. Er ist unser verdammter böser Geist!«
    Dreckloch stimmt, dachte Stan, während er sich in ihrem lausigen Einzimmerapartment umsah.
    Sie hatten einen tiefen Fall getan: von der Upper East Side, wo sie eine Eigentumswohnung besessen hatten, hinab in die Mietskasernenhölle von Alphabet City – und das praktisch über Nacht.
    Alles nur wegen ihres speziellen Freundes.
    Wer immer er war, er war praktisch aus dem Nichts aufgetaucht. Und er erwies sich als clever und knallhart. Ob er einen persönlichen Groll gegen sie hegte oder für den Job engagiert worden war, wer wusste das schon? Stan tippte darauf, dass er engagiert worden war. Er musste ein Profi sein. Genauso wie sie beide.
    Brände und Explosionen – das waren die Spezialitäten der Kozlowski-Brüder. Alles dank der U.S. Army und eines Abstechers nach Vietnam.
    Stan hatte gar nicht nach Vietnam gehen wollen, und wenn er es länger auf dem College ausgehalten hätte, wäre der Krieg am Tag seines Studienabschlusses längst beendet gewesen. Als er jedoch schon nach dem ersten Jahr die Brocken hinwarf, vergeudete die Musterungsbehörde keine Zeit und zog ihn sofort ein. So lernte Stan alles Wissenswerte über C-4 und wurde ein absoluter Experte in der Technik, die Hinterhalte der Vietcong mit der weißen, knetgummiartigen Substanz in die Luft zu jagen. Und all dieses Wissen brachte er mit, als er nach Hause zurückkehrte. Er beendete nach dem Krieg das College, doch die Wirtschaft erlebte gerade eine Flaute, daher gründete er ein eigenes Unternehmen, nahm Joe als Partner bei sich auf und brachte ihm alles bei, was er wusste.
    Zusammen verdienten sie sehr gut. Es war nie etwas Persönliches. Sobald jemand sich zu zahlen weigerte, jemand sich heimlich zu sehr bereicherte, jemand zu viel redete, jemand der Meinung war, er hätte genug an seine Feuerversicherung bezahlt und es wäre nun an der Zeit, sie auch mal zur Kasse zu bitten, wurden Stan und Joe Koz gerufen.
    Sie waren ein perfektes Team gewesen: Stan plante, und Joe setzte die Pläne in die Tat um, und nebenher wechselten sie sich dabei ab, die Bomben zu basteln oder Brandbeschleuniger zusammenzumixen.
    Dann aber erschien ihr »spezieller Freund« und störte ihren jüngsten Job – der ihr letzter sein sollte – und sorgte dafür, dass er gründlich schief ging und sie als völlig untalentierte Amateure dastehen ließ.
    Das war allerdings nicht das Schlimmste gewesen. Irgendwie hatte er sie bis auf ihre Farm in Ulster County verfolgt und hatte das Haus und die Scheune, wo sie ihr C-4 und ihre Brandbeschleuniger aufbewahrten, in Flammen aufgehen lassen. Und den größten Teil ihres Bargeldes gleich mit. Joe ruinierte sich die Hand und kam bei dem Versuch, besagtes Geld zu retten, beinahe ums Leben. Und alles umsonst.
    Doch es wurde noch schlimmer für sie. Eine Untersuchung förderte zutage, dass die Scheune zur Bombenherstellung benutzt worden war. Das BATF wurde eingeschaltet, und dann wurden die ersten Haftbefehle ausgestellt. Stan und Joe waren Eigentümer des Anwesens, hatten sich aber hinter einem Strohmann versteckt, und dieser kippte sofort um, als das FBI vor seiner Tür stand. Die RICO-Statuten kamen zur Anwendung, und alles, was sie besaßen, wurde umgehend beschlagnahmt.
    Außerdem konnte Joe seine Hand nicht in Ordnung bringen lassen, da diese Art von plastischer Chirurgie nicht in obskuren Hinterzimmern durchgeführt wurde, und in einem gewöhnlichen Krankenhaus hätte man zu viele unbequeme

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