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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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seltsam, an ganzen Reihen von gleich großen Parzellen vorbeizufahren, die von Parzelle zu Parzelle mit jeweils höheren Palmen bewachsen waren, während die Palmen auf jeder Parzelle für sich die gleiche Höhe erreichten.
    Anya deutete mit einem gekrümmten Zeigefinger auf ein Motorboot mit einem Zwillingsaußenbordmotor, das jemand in seinem Vorgarten aufgestellt hatte.
    »›Verkauf durch den Eigentümer^«, fragte sie. »Das will ich doch hoffen. Wer sollte es denn sonst verkaufen? Oder werden auch Schilder mit der Aufschrift ›Verkauf durch den Dieb‹ hergestellt?«
    Ein paar Kurven später, vorbei an vereinzelten Gruppen von Krüppelkiefern, kamen sie zu einem Betonklotz, dessen Vorderseite mit einem blau-weißen Fliesenmosaik versehen war:
     
    GATEWAYS SOUTH
    DAS TOR ZUM PARADIES FÜR DIE
    REIFEN JAHRE
     
    Die Pflanzen und Palmen, die den Betonklotz umrahmten, ließen die Köpfe hängen und sahen aus, als lägen sie in den letzten Zügen.
    »Da wären wir«, sagte Anya. »Home, sweet Home.«
    »Das ist es? Hier wohnt er?«
    »Und ich auch. Biegen Sie ab, sonst entgeht Ihnen das Beste.«
    Jack gehorchte und folgte einem gewundenen schmalen Fahrweg vorbei an einem schlammigen Tümpel, in dessen Mitte ein Metallrohr in die Höhe ragte.
    »Das war mal ein Teich mit einem Springbrunnen«, erklärte Anya. »Es sah sehr hübsch aus.«
    Ganz Gateways South musste sehr hübsch gewesen sein, als es noch grün war, aber jetzt wirkte es, als wäre es von der Dürre besonders schlimm heimgesucht worden. Sämtliche Rasenflächen rechts und links der Straße waren einheitlich beigefarben. Nur die Kiefern – die wahrscheinlich schon früher hier gestanden hatten – schienen sich behaupten zu können.
    Sie erreichten einen Kontrollpunkt, der Durchfahrten für BESUCHER und BEWOHNER vorsah, jede mit einer rot-weiß gestreiften Schranke versperrt. Jack wollte den Wagen nach links zur Besucher-Durchfahrt lenken, wo ein Wächter in einem klimatisierten Wachhäuschen saß.
    »Nein«, sagte Anya und reichte ihm eine Plastikkarte. »Benutzen Sie die am anderen Tor. Halten Sie sie einfach vor dieses seltsame Dingsda.«
    Das seltsame Dingsda entpuppte sich als ein kleiner Metallkasten auf einem gekrümmten Ständer. Jack führte die Karte am Sensor vorbei, und die gestreifte Schranke öffnete sich.
    »Ich komme mir vor, als sei ich im Begriff, eine Einrichtung der CIA zu betreten«, sagte Jack. »Oder als überquerte ich eine Staatsgrenze.«
    »Willkommen in einem der Rentnergettos. Aber ernsthaft: Da wir alle in die Jahre kommen und dabei klappriger werden, als wir zuzugeben bereit sind, ist es manchmal genau das, was wir brauchen, um uns vollkommen sicher zu fühlen, wenn wir nachts das Licht ausknipsen.«
    »Nun, jedem das Seine. Dann eben so, wie er es am liebsten hat. Aber ich wüsste nicht, weshalb hier eine erhöhte Verbrechensrate zu erwarten sein sollte. Hier gibt es doch weit und breit nur Wildnis.«
    »Genau deshalb wollen wir, dass ein Sicherheitsdienst die Einfahrt bewacht und über das Gelände patrouilliert.« Sie deutete geradeaus. »Fahren Sie bis zum Ende dieser Straße.«
    Jack schüttelte den Kopf, während er dem Asphaltweg folgte, der sich an etwas vorbeischlängelte, das aussah wie ein Par-Drei-Golfplatz. Der Grasbewuchs war mickrig und braun, und der Untergrund sah aus, als wäre er steinhart. Das konnte die eingefleischten Golffanatiker von der Ausübung ihres Hobbys aber offensichtlich nicht abhalten. Er entdeckte ein halbes Dutzend Golfwagen, die über die Fairways rumpelten.
    »Können sie denn noch nicht mal die Grüns ein wenig gießen?«
    Anya schüttelte den Kopf. »Es gibt strenge Vorschriften für Dürreperioden. In ganz Süd-Florida dürfen keine Zierpflanzen gewässert werden, noch nicht einmal, wenn man einen eigenen Brunnen besitzt.«
    Er fuhr weiter, kam an Tennisplätzen vorbei – wenigstens waren deren Kunststoffbeläge immer noch grün – und Shuffleboardfeldern. Überall herrschte reger Betrieb.
    »Es gibt auch eine Einrichtung für betreutes Wohnen«, berichtete sie weiter und deutete auf ein dreistöckiges Gebäude in Korallenrot. Dann wanderte ihr Finger weiter zu einem einstöckigen Gebäude. »Und das ist das Pflegeheim.«
    »Ich begreife das nicht.«
    »Die Dürre?«
    »Nein, weshalb mein Vater hierher umgezogen ist.«
    »Ein Grund dürfte sicherlich die Wärme sein. Wenn man alt wird, friert man leicht. Aber der Hauptgrund, weshalb die Menschen Gateways und andere Einrichtungen

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