Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
Viele der Parzellen gehörten einem Mann namens Cooper Blascoe.
Weitere Nachforschungen ergaben, dass Blascoe der Führer einer Gemeinde in Nord-Kalifornien war.
Luther nahm ihn eingehender unter die Lupe, und was er dabei in Erfahrung brachte, bestimmte sein Leben für immer.
Denn er begriff, dass die Vision und die Stimme ihren Ursprung in der Hokano-Welt gehabt hatten.
Cooper Blascoe war unwissentlich auf eine kosmische Besonderheit gestoßen. Er würde Luther die Mittel in die Hand geben, um die Prophezeiung der Stimme zu erfüllen.
Ja, die Hokano-Welt war real, und vielleicht waren es auch die Xeltons – wer konnte das schon mit Sicherheit sagen? Aber das Fusionsprinzip und die Leiter, um diese Fusion zu erlangen, waren Bradys Phantasie entsprungen und nur dazu gedacht, ihm bei der Vollendung des Opus Omega zu helfen.
Und jetzt, nach Jahrzehnten des Kampfes, mussten nur noch einige wenige Aufgaben vor der Vollendung erledigt werden.
Luther trat näher an den rotierenden Globus heran und streckte eine Hand nach ihm aus. Während die Gebirgsketten und Ebenen und Ozeane unter seinen Fingerspitzen vorbeiglitten, schloss er die Augen.
Nur noch ein paar wenige Grundstücke – und seine Arbeit wäre getan.
Aber die letzten Schritte erwiesen sich als zunehmend schwierig. Einige Stücke des dringend benötigten Landes waren furchtbar teuer und andere waren überhaupt nicht zum Verkauf vorgesehen. Doch Luther war sicher, alle Hindernisse überwinden zu können. Alles, was er brauchte, war Geld.
Es schien immer auf das Gleiche hinauszulaufen: Niemals war genug Geld vorhanden.
Aber vielleicht könnte Jason Amurri diesen Mangel beseitigten.
Und dann könnten die letzten weißen Birnen zum Leuchten gebracht werden … und die Große Fusion – die einzige wahre Fusion in diesem Gebäude aus Lügen, das er erbaut hatte – würde einsetzen und diese Welt mit Hokano verbinden.
Und in dieser neuen, besseren Welt würde Luther Brady vor allen anderen reich belohnt werden.
5
Gia spürte Nässe zwischen den Beinen. Sie lief schnell ins Bad und stöhnte erschreckt auf, als sie das helle rote Blut an ihrem Slip entdeckte.
Schon wieder.
Sie beruhigte sich selbst. Viel war es ja nicht, und Dr. Eagleton hatte sie schon vorgewarnt, dass sie in den nächsten Tagen noch mit weiteren leichten Nachblutungen würde rechnen müssen. Aber das war doch mehr als nur eine leichte Nachblutung.
Sie war den ganzen Vormittag über müde gewesen, stellte jedoch fest, dass ihr der Sinn nach irgendeiner Beschäftigung stand. Sie hatte sich schon überlegt, ihre Malerei wieder aufzunehmen. Doch jetzt …
Die gute Nachricht war, dass sie keine Schmerzen hatte. Am Montagabend hatte sie sich gefühlt, als ob ihr jemand in den Leib getreten hätte. Und jetzt hatte sie noch nicht mal die Andeutung eines Krampfs gehabt.
Sie würde beobachten und abwarten. Auf keinen Fall wollte sie sich der Panikmache bezichtigen lassen und bei jeder noch so harmlosen Kleinigkeit zum Telefon rennen.
Sie würde es ruhig und locker angehen. Sie würde die Beine hoch legen und mit dem Malen bis zum nächsten oder übernächsten Tag warten. Was sie auch noch auf später verschob, war, Jack davon zu erzählen. Sonst würde er sie sofort auf schnellstem Weg ins nächste Krankenhaus bringen lassen.
Sie musste lächeln, als sie an ihn dachte. Er war in vielen Bereichen des Lebens ein so selbstsicherer und fähiger Mann, aber sobald es um das Baby ging, wurde er nervös wie eine Wildkatze. Da gab es für ihn nur noch Fürsorge um jeden Preis.
Wenn er endlich eine Lebensweise fände, die Gia nicht jedes Mal, sobald er durch die Tür hinausging, zu der Frage brächte, ob es wohl das letzte Mal wäre, dass sie ihn lebend sah, würde er der ideale Vater sein.
6
Schwester Maggie, diesmal in Straßenkleidung, tauchte in den Halbdämmer von Julio’s ein. Jack hatte ihr erklärt, er würde sich gerne mit ihr treffen, und sie meinte, dass diese Bar auf der Upper West Side ein Ort war, an dem die Wahrscheinlichkeit gering war, von einem Mitglied der Pfarrei auf der Upper East Side gesehen zu werden.
Sie entdeckte Jack am selben Tisch im hinteren Teil des Etablissements und steuerte eilig auf ihn zu.
»Ist es wahr?«, fragte sie und umklammerte die Tischkante. »Ich meine, was Sie am Telefon sagten – sind sie weg?«
Jack nickte. »Ihre Sorgen haben ein Ende. Ich habe seine Dateien gelöscht.«
Maggie spürte, wie ihre Knie nachzugeben drohten. Der Pulsschlag
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