Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
dröhnte in ihren Ohren, während sie auf einen Stuhl sank.
»Sind Sie sicher? Absolut sicher?«
»Nichts ist absolut, aber ich bin so sicher, wie ich es nur sein kann, ohne ihn an einen Stuhl zu fesseln und elektrische Drähte an empfindliche Teile seiner Anatomie zu klemmen.«
»Das … das ist wunderbar. Nicht das, was Sie als Letztes sagten«, fügte sie hastig hinzu. »Sondern das davor.«
Jack lachte. »Hab schon verstanden.«
Sie wusste nicht, wie sie diese Frage formulieren sollte, und spürte, dass sich ihr Gesicht rötete.
Schließlich platzte sie einfach damit heraus.
»Haben Sie zufälligerweise eins der Bilder …«
Jack öffnete den Mund zu einer spontanen Antwort, schloss ihn aber und meinte nach einigen Sekunden: »Wissen Sie, ich wollte schon Ja sagen und: Donnerwetter, waren die vielleicht scharf … aber ich weiß, dass Sie darüber nicht lachen können. Also die Wahrheit: nein. Er hat keine Kopien davon aufbewahrt. Warum sollte er das Risiko eingegangen sein, Beweismittel offen herumliegen zu lassen, wenn er mit einem Mausklick sofort einen frischen Ausdruck hätte herstellen können, wann immer er einen gebraucht hätte?«
»Ich bin froh, so froh.«
Maggie schloss die Augen. Ihr Leben war ihr wiedergeschenkt worden. Sie wollte gleich hier an Ort und Stelle auf die Knie sinken und Gott ihre Dankbarkeit kundtun, aber das hätte zu viel Aufsehen erregt.
»Aber hören Sie«, sagte Jack mit ernster Stimme.
»Dass ich Sie unbedingt treffen wollte, hat folgenden Grund: Ich wollte Ihnen klar machen, dass Sie, auch wenn ich die Dateien gelöscht habe, trotzdem noch einmal von ihm hören werden.«
Die wunderbare, helle Leichtigkeit, die sie soeben noch erfüllt hatte, verflog augenblicklich.
»Wie meinen Sie das?«
»Wenn ich meinen Job richtig ausgeführt habe – er also davon überzeugt ist, dass alles nur die Folge einer Verkettung unglücklicher Zufälle war –, dann wird er von der Annahme ausgehen, dass keins seiner Opfer weiß, dass die Dateien vernichtet wurden.
Was letztlich bedeutet, dass alle denken werden, dass sie immer noch am Haken hängen. Sie dürfen ihm gegenüber auf keinen Fall durchblicken lassen, dass Sie wissen, dass genau das nicht mehr der Fall ist.«
»Okay.«
»Ich meine das absolut ernst, Schwester. Und Sie dürfen es auch Ihrer anderen Hälfte auf keinen Fall mitteilen.«
»Andere …?«
»Ich meine denjenigen, mit dem Sie auf den Bildern zu sehen sind. Erzählen Sie es ihm nicht.«
»Aber dann wird er gezwungen sein, weiterzuzahlen.«
»Das ist sein Problem. Soll er die Angelegenheit selbst regeln. Sie haben die Ihre aus der Welt geschafft. Daher …«
»Aber …«
»Kein ›aber‹, Schwester. Es gibt ein Sprichwort, dass drei ein Geheimnis nur dann wahren können, wenn zwei tot sind.«
»Aber wir beide wissen es.«
»Nein. Nur Sie. Ich existiere nicht. In diesem Punkt müssen Sie mir bitte vertrauen. Dieser Bursche ist ein ehemaliger Cop, der sich die Finger mit allem Möglichen dreckig gemacht hat. Daher weiß man nicht, wie er reagiert …«
»Wie haben Sie so viel über ihn rauskriegen können?«
»Ich bin mit diesem Mistkerl früher schon mal aneinander geraten.«
»Ich …« Sie spürte, wie ein Schluchzen in ihrer Kehle hochstieg. »Ich kann nicht glauben, dass es vorbei ist.«
»Das ist es auch nicht. Noch nicht. Wie ich gerade sagte, Sie müssen sich noch immer mit ihm befassen, und das sehr vorsichtig. Wenn er Sie anruft, erklären Sie ihm, dass Sie pleite sind und ihm etwas schicken werden, sobald Sie wieder bei Kasse sind. Bitten Sie ihn, Geduld zu haben.«
»Aber er will, dass ich … Sie wissen schon …«
Sie senkte die Stimme. »Den Renovierungsfonds …«
»Sagen Sie ihm, Sie würden Ihr Bestes versuchen, aber es sei nicht so einfach. Weil in Ihrer Pfarrei jeder jeden kennt, würden Sie dort aufpassen wie die Falken und so weiter und so fort. Aber egal, was Sie sagen, weigern Sie sich auf keinen Fall zu zahlen.
Sie werden ihm keinen verdammten Cent mehr schicken, aber das dürfen Sie ihm nicht so deutlich zu verstehen geben.«
»Aber Sie werde ich bezahlen. Das verspreche ich.
Jeden Cent.«
»Nicht nötig. Das ist bereits erledigt. Es wurde von jemand anderem finanziert.«
Maggie war wie vom Donner gerührt. Zuerst die gute Nachricht wegen der Erpressung, und jetzt dies.
Aber sie war trotzdem ein wenig pikiert, dass jemand anders an dieser, für sie höchst privaten Affäre beteiligt war.
»Aber wer …?«
»Keine
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