Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
Vom Netzwerk:
Revanche: Es war geradezu eine Übung in Selbsterkenntnis.
    Aber vielleicht sollte er die ganze Angelegenheit gar nicht so tiefgründig betrachten, wenn er sich ansah, was das Zwillinge-Horoskop des Tages zu sagen hatte.
    Sie fühlen sich vielleicht bemüßigt, Dinge in Ihrem Arbeitsbereich zu übermäßig zu analysieren, aber widerstehen Sie diesem Drang. Ein Kollege wird um vieles mitteilsamer, wenn Sie als Erster den Mund aufmachen. Irgendwann werden Sie schon erkennen, dass die Probleme bei der Arbeit ein Geschenk Gottes waren.
    Der letzte Teil ließ ihn geradezu in Ehrfurcht erstarren. Die Probleme bei seiner »Arbeit« waren schon dabei, zu einem Geschenk Gottes zu werden.
    Und wenn er es sich recht überlegte, dann war Schwester Maggie auf gewisse Art und Weise durchaus eine Kollegin. Zumindest arbeiteten sie zusammen. Irgendwie. Auf jeden Fall würde sie um einiges mitteilsamer werden, und er würde ganz gewiss als Erster reden.
    »Weißt du, wer ich bin?«, fragte er, kam näher und blieb vor ihr stehen. »Hast du eine Ahnung, welchen Ärger du mir bereitet hast?«
    Sie schüttelte den Kopf und erzeugte trotz ihres Knebels Bettellaute.
    Obwohl sie niemand hören würde, selbst wenn sie mit aller Kraft schreien würde, entschied Richie, den Knebel an Ort und Stelle zu lassen. Er wollte sich keinen Unfug anhören müssen. Jetzt war er mit Reden an der Reihe – und sie müsste zuhören.
    »Ich bin der nette Mensch, der die Fotos von dir und Metcalf geschossen hat.«
    Die Art und Weise, wie sich ihre Augen weiteten, so dass das Weiße vollständig zu sehen war, erfüllte seine Lenden mit ekstatischer Hitze.
    »Genau. Das war ich. Aber weißt du auch, was passiert ist? Irgendjemand kam vorbei und hat meine schönen Dateien ruiniert … er hat sie allesamt vernichtet. Ist das nicht eine traurige Geschichte? Ich weiß nicht, wer dieser Jemand war, aber ich glaube – nein, ich bin sicher –, dass ich weiß, wer ihn zu mir geschickt hat. Und du wirst mir alles über ihn erzählen.«
    Er weidete sich für einen Moment an den Tränen, die ihre Augen füllten, über ihre Wangen rannen und vom Knebel aufgesogen wurden. Dann kramte er in dem Werkzeugkasten herum, den er mitgebracht hatte. Er wollte das richtige Argument zur Hand haben, wenn er anfing, seine Fragen zu stellen. Wahrscheinlich müsste er ein wenig nachhelfen. Vielleicht auch nicht. Das wüsste er erst, wenn er den Knebel herausnähme, und dies wollte er vorerst eigentlich nicht tun.
    Er wollte schließlich noch seinen Spaß haben …
    Er fand den Eispickel und hielt ihn hoch, damit sie ihn sehen konnte.
    »Aber zuerst eine kleine Dosis Wahrheitsserum.«

8
    Jack wusste nicht so recht, wie er sich zu der Angelegenheit stellen sollte.
    Im Augenblick folgte er dem Blagden-Truck auf dieser holprigen Landstraße durch die Dunkelheit.
    Eine völlige Dunkelheit. Der Mond war noch nicht aufgegangen, keine Straßenlaterne war zu sehen, und er und der Lastwagen waren die einzigen Fahrzeuge auf der Straße.
    Sie hatten schon vor mehreren Meilen den Turnpike verlassen und waren in diese hügelige Landschaft vorgedrungen. Sie konnten unmöglich übersehen haben, dass ihnen jemand folgte. Aber störte es sie?
    Das war die Frage. Wenn sie wussten, dass sie die Leiche einer ermordeten Frau über eine Staatsgrenze hinweg transportierten, würden sie mehr als nur ein wenig paranoid reagieren und sicherlich des Öfteren in den Rückspiegel blicken. Wahrscheinlich würden sie sogar am Straßenrand anhalten, um den Verfolger passieren zu lassen.
    Aber wenn sie in dem Glauben waren, lediglich einen seltsamen Betonklotz und sonst nichts auf der Ladefläche zu haben, dann wäre es ihnen gleichgültig, wer hinter ihnen her fuhr.
    Obwohl der Lastwagen keinerlei Fluchtmanöver durchgeführt hatte, beschloss Jack, kein Risiko einzugehen und sich darauf zu verlassen, dass die Fahrer genau wussten, was los war.
    Als er schließlich erleben durfte, wie der Track abbremste und vorsichtig in eine noch schmalere Landstraße einbog, fuhr Jack vorbei. Er entdeckte zwei Scheinwerfer auf einer Anhöhe. Im Rückspiegel konnte er beobachten, wie der Track bis zur Anhöhe hinauffuhr und neben den Scheinwerfern anhielt.
    Jack schaltete seine eigenen Scheinwerfer aus und stoppte am Straßenrand. Er stieg aus dem Wagen und sah vor sich so etwas wie ein freies Feld, mit Unkraut überwuchert und von einem schadhaften Zaun umgeben. Er blickte zum Himmel. Eine stellenweise unterbrochene Wolkendecke

Weitere Kostenlose Bücher