Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
zuzudrücken … zuzudrükken, bis er ohnmächtig wurde. Ihn dann aufwachen zu lassen und noch einmal zuzudrücken … und es wieder und wieder zu tun …
Jack fragte sich, wie viele Stunden er wohl durchhalten würde, wie oft er wohl …
»Hallo-o?«, sagte Cordova. »Haben Sie mich gehört?«
Jack schüttelte den Kopf und wagte in diesem Augenblick nicht zu sprechen. Er traute seiner Stimme nicht.
»Ich sagte, um welche Uhrzeit macht sich Brady gewöhnlich auf den Weg in die Berge?«
Jack blickte auf die Parkhausausfahrt. Es war bereits acht Uhr – und von Brady nichts zu sehen. Jack erinnerte sich, dass Jamie ihm von Bradys Sonntagstouren erzählt hatte, aber hatte sie auch irgendeine Uhrzeit erwähnt? Er glaubte nicht. Also müsste er ein wenig improvisieren.
»Das ist verschieden. Manchmal fährt er schon früh los und manchmal eher spät. Aber immer nach Einbruch der Dunkelheit.«
»Nun, es ist schon nach Einbruch der Dunkelheit, daher sollten wir hoffen, dass es eine kurze Nacht wird. Ich hasse solche Beschattungsjobs sowieso.
Und um ganz ehrlich zu sein, Lou, ein besonders interessanter Gesprächspartner sind Sie nicht gerade.«
»Wenn ich Brady dort habe, wo ich ihn haben will, dann habe ich auch eine Menge zu sagen«, schnappte er. »Ich habe Ihnen Ihr Geld gegeben. Erwarten Sie bloß nicht auch noch angeregte Konversation.«
Er bemerkte Cordovas irritierten kurzen Seitenblick und ermahnte sich selbst, seiner Rolle treu zu bleiben.
Er stieß einen langen Seufzer aus. »Oh, es tut mir Leid, Mr. Cordova. Sonst bin ich immer sehr gesprächig. Manchmal kriege ich den Mund einfach nicht zu. Aber heute bin ich ein wenig angespannt. Nein, ich stehe sogar unter Hochspannung. Ich meine, das könnte die Nacht sein, in der ich endlich etwas gegen ihn in die Finger bekomme.« Er beugte sich zur Seite und legte dem Mann eine Hand auf die fette Schulter.
»Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich mir das wünsche.«
Cordova schüttelte seine Hand ab. »Bleiben Sie mir bloß vom Leib. Ich hab was dagegen, von Fremden angefasst zu werden.«
Jack zog seine Hand schnell zurück und ließ sie in seinen Schoß fallen. »Entschuldigung.«
Cordovas Lachen klang ziemlich verkrampft.
»Hey, wegen dem anderen machen Sie sich mal keine Sorgen. Wenn es etwas Brisantes gibt, dann besorge ich es schon.«
Jack hoffte, dass sie etwas zu Tage förderten – je größer, desto besser. Er hatte drei Szenarios geplant.
Plan A war der am sorgfältigsten ausgearbeitete und würde in die Tat umgesetzt werden, falls sie auf etwas skandalmäßig Verwertbares stoßen sollten.
Wenn nicht – wenn Brady also in nichts verwickelt war, das man für eine Erpressung nutzen konnte –, dann würde Jack Plan B in Gang setzen. Plan C war der simpelste und am wenigsten reizvolle: Sollte Brady heute Nacht nicht auftauchen, würden Jack und Cordova am nächsten Sonntag zurückkommen.
Die Vorstellung, Richie Cordova noch eine Woche zu gestatten, sich seines Lebens zu erfreuen, erzeugte bei ihm jedoch eine quälende Übelkeit. Und eine weitere Nacht mit ihm in diesem Automobil zu verbringen … das wäre kaum zu ertragen. Es könnte Jack dazu treiben, etwas Übereiltes, Drastisches zu tun …
»Hey«, sagte Cordova und deutete quer über die Straße, wo soeben ein schwarzer Mercedes das Parkhaus verließ. »Ist das unser Freund?«
Jack versuchte mit zusammengekniffenen Augen die Nummernschilder zu entziffern. »Ja! Das ist er!
Tempo! Fahren Sie schon los!«
»Immer mit der Ruhe«, sagte Cordova in einem Tonfall, als redete er mit einem kleinen Kind. »Ein Profi überstürzt nichts. Wir warten ein paar Sekunden und lassen einen anderen Wagen zwischen uns, erst dann folgen wir ihm.«
Jack rang die Hände. »Aber dann verlieren wir ihn!«
»Nein, tun wir nicht. Das kann ich Ihnen garantieren.«
13
Jack musste zugeben, dass Cordova im Beschatten ausgezeichnet war. Es war nicht von Nachteil, dass Jack wusste, über welche Abfahrt Brady die Schnellstraße verlassen würde. Zumindest hoffte er, dass er mit seiner Vermutung Recht hatte. Blascoe hatte gesagt, dass Brady ein Haus nicht weit von seiner eigenen Hütte besäße, daher nahm Jack an, dass er die gleiche Ausfahrt benutzen würde, die Jamie genommen hatte, als sie ihn zu Blascoe gebracht hatte. Er erzählte Cordova, dass er Brady zweimal bis zu dieser Abfahrt verfolgt und ihn dann verloren habe. Das gestattete Cordova, Brady zu überholen und in der Nähe der Abfahrt auf
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