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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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ihn zu warten.
    Falls Brady darauf achtete, was hinter ihm geschah, sähe er niemanden, der ihm von der Schnellstraße herunter folgte.
    Jack erlebte einige unschöne Sekunden, als er mit der Beretta im Rückenhalfter dasaß und sich fragte, ob er wohl die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Doch dann kam Bradys schwarzer Mercedes die Rampe heruntergerollt und stoppte an der Ampel.
    Danach ging die Fahrt über dieselbe gewundene Straße, auf der Jamie und Jack schon vor drei Nächten unterwegs gewesen waren. War das alles, was seitdem an Zeit verstrichen war? Nur zweiundsiebzig Stunden?
    Brady fuhr an der Abzweigung zu Blascoes Hütte vorbei, ohne die Fahrt auch nur um einen Deut zu verlangsamen. Zwei Meilen danach bog er in eine unbefestigte Straße ein und fuhr bergauf. Cordova fuhr noch ungefähr eine Meile weiter, dann wendete er, schaltete die Scheinwerfer aus und fuhr zurück.
    Nachdem er den Jeep etwa hundert Meter von der Zufahrtsstraße entfernt rückwärts ins Unterholz gesetzt hatte, wandte sich Cordova zu Jack um.
    »Warten Sie hier. Ich gehe mal los und sehe mir das Gelände an.«
    Jack stieß seine Tür auf. »Nichts zu machen. Ich gehe mit Ihnen.«
    »Lou, sind Sie verrückt? Sie haben keinerlei Erfahrung …«
    »Ich gehe mit.«
    Cordova murmelte einen unhörbaren Fluch, während er seine Kameras und Objektive vom Rücksitz nahm. Er schimpfte weiter halblaut vor sich hin, während sie sich durch das Unterholz bergauf kämpften. Jack war verblüfft über das starke Dejà-vu: Er und Jamie hatten am Donnerstag nur ein paar Meilen vorher den gleichen Fußmarsch gemacht.
    Cordova drehte sich um. »Hey, das hätte ich beinahe vergessen: Wenn Sie ein Mobiltelefon haben, sollten Sie das verdammte Ding auf der Stelle ausschalten.«
    »Das habe ich längst getan.«
    Jack dachte an die Außensicherung, beschloss jedoch, sich deswegen keine Sorgen zu machen. Falls Brady hier etwas Zwielichtiges im Schild führte, würde er die Aufmerksamkeit sicher nicht auf diesen Ort lenken, indem er irgendwelche Überwachungseinrichtungen mit einer Wachfirma oder gar dem Tempel der Dormentalisten verband.
    »Da ist eine Hütte«, sagte Cordova und deutete voraus, wo ein Lichtschein durch die Bäume drang.
    »Wir sollten uns etwas langsamer vorwärtsbewegen und dabei so leise wie möglich sein.«
    Nicht lange, und sie erreichten den Rand der Lichtung. Die Hütte – aus echten Baumstämmen, soweit Jack das beurteilen konnte – stand in der Mitte der freien Fläche. Alle Fenster waren hell erleuchtet. Eine Veranda verlief von der Vorderfront des Hauses bis zu seiner linken Seite.
    Cordova bedeutete Jack durch ein Handzeichen, er solle warten, und drang auf die Lichtung vor. Jack folgte ihm. Als Cordova es bemerkte, winkte er ihn zurück, aber Jack ging weiter. Wie sehr sich Cordova darüber ärgerte, verriet die Haltung seiner Schultern.
    Jack störte sich aber nicht daran. Er hatte nicht vor abzuwarten, bis Cordova seine Filme entwickelt hätte, um sich anzusehen, was Brady in seinem Versteck trieb.
    Während sie sich dem Fenster an der Hausseite näherten, hörte Jack erste Musikfetzen. Alle Türen und Fenster waren geschlossen, daher musste die Lautstärke enorm sein. Es schien klassische Musik zu sein. Jack konnte allerdings nicht erkennen, was es war. Er versuchte es auch gar nicht. Bis auf einige Kompositionen von Tschaikowsky fand er den größten Teil der klassischen Musik unerträglich.
    Sie kamen bis zum Fenster und blickten hindurch.
    Die Raumaufteilung entsprach genau der von Blascoes Hütte. Jack wäre jede Wette eingegangen, dass sie nach den gleichen Plänen erbaut worden war. Der wesentliche Unterschied war allerdings eine Kollektion von etwa einem halben Dutzend mannshoher Spiegel, die über den großen Wohnraum verteilt waren.
    »Offensichtlich hat er eine Vorliebe für sein eigenes Ebenbild«, stellte Cordova fest.
    Und dann erschien der Mann selbst, bekleidet mit einem weit geschnittenen weißen Frotteemantel. Er trat zur Küchenanrichte und schenkte sich einen Glenlivet on the Rocks ein.
    Mist, dachte Jack. Das war nicht ganz das, was er sich erhofft hatte.
    Cordovas spöttischer Tonfall signalisierte ihm, dass er der gleichen Meinung war. »O ja«, flüsterte er – angesichts der Lautstärke der Musik im Haus hätte er wahrscheinlich ruhig brüllen können. »Fotos hiervon können ihm wirklich schaden.«
    »Die Nacht ist noch jung.«
    »Ja, aber er ist allein.«
    »Im Augenblick noch.«
    »Wissen Sie

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