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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Schreibtischplatte. Während die Türen in der gegenüberliegenden Wand aufglitten, nahm er die Beretta aus der Schreibtischschublade. Er holte das Magazin aus dem Griff und untersuchte es. Voll. Er fingerte drei Patronen heraus – was mit Latexhandschuhen nicht so einfach war –, dann schob er das Magazin wieder in den Griff. Als Nächstes entfernte er den Schlitten mitsamt Lauf und Schlagbolzen. Den Rahmen legte er zurück in die Schublade und platzierte den Schlitten auf der Schreibtischplatte.
    Dann holte er die neue Beretta aus seinem Rükkenhalfter und entfernte hier ebenfalls den Schlitten.
    Diesen setzte er in den Rahmen von Bradys Waffe ein. Danach schloss er die Schublade und setzte Bradys Schlitten auf seine eigene Beretta.
    Während er seine manipulierte Pistole wieder im Halfter verstaute, ging er hinüber zu dem Globus.
    Die kleinen Lichter an den Stellen, wo Säulen vergraben worden waren, begannen automatisch zu blinken, während sich der Globus in Bewegung setzte. War an diesen Punkten vielleicht jemand begraben, wie es mit Jamie Grant geschehen war?
    Am liebsten hätte Jack den Globus zertrümmert – ihn in tausend Stücke zerschlagen und jedes einzelne blinkende Lämpchen zertreten. Doch er hielt sich zurück. Kein Hinweis durfte hinterlassen werden, dass er hier gewesen war.
    Er kehrte zum Schreibtisch zurück, drückte auf den Knopf, um die Kammer wieder zu schließen, und machte sich auf den Weg zu den Fahrstühlen. Nachdem er die Tür mit dem Schraubenzieher auf gehebelt hatte, schwang er sich auf die Sprossen im Schacht, schloss die Türen und machte sich an den Abstieg.
    Er war gerade zwei Sprossen weit gekommen, als er hörte, wie sich die Seilrollen über ihm zu drehen begannen. Er blickte nach unten und sah eine Fahrstuhlkabine mit einer großen »1« auf dem Dach, die offensichtlich zu ihm heraufkam.
    Jack biss sich nachdenklich auf die Unterlippe, während er den Aufstieg der Kabine beobachtete und hoffte, dass sie in einem der unteren Stockwerke anhielt. Aber sie setzte ihre Fahrt fort. Kam näher. Und näher.
    Brady? War der Oberboss von seiner nächtlichen Knabenorgie zurückgekehrt?
    Okay. Kein Problem. Jack hatte erledigt, was er beabsichtigt hatte. Er konnte zur Besinnungsebene zurückkehren und sich dort zwanzig Minuten lang aufhalten, dann mit einem Fahrstuhl nach unten fahren und durch die Lobby in die wirkliche Welt zurückkehren.
    In Erwartung, dass ihn die Kabine passieren würde, lehnte er sich zurück. Zu seinem Schrecken verlangsamte sie ihre Fahrt, als sie sich dem einundzwanzigsten Stockwerk näherte.
    Mist.
    Er eilte die Sprossen hinunter und erreichte das Türniveau im gleichen Augenblick, als die Kabine anhielt. Er blinzelte durch den Spalt zwischen Kabinentüren und Flurtüren, um zu sehen, wer ihm in die Parade zu fahren versuchte.
    Als er die schwarze Uniform und den glänzenden schwarzen Schädel gewahrte, zerbiss er einen Fluch und presste die Stirn gegen eine der Eisensprossen.
    Jensen … was zum Teufel hatte der Groß-Paladin um diese Zeit hier oben zu suchen?
    Aber die Frage verflüchtigte sich, als er von einer Woge rasender Wut überrollt wurde und vor seinem geistigen Auge Jamies blutigen Fingerstumpf aus der Betonsäule herausragen sah. Da unten war der Kerl, der sie lebendig begraben hatte!
    Nachdem er aus der schwarzen Zeitfuge, in der er mit Cordova abgerechnet hatte, wieder aufgetaucht war, hatte sich Jack in Gedanken kühl und fast teilnahmslos Brady vorgenommen. Vielleicht hatte er das nur deshalb geschafft, weil er meilenweit entfernt war.
    Aber Jensen … Jack wollte sich am Ende an ihn heranmachen, um Jamies Rechnung mit ihm zu begleichen. Nun war Jensen aber hier, in Reichweite.
    Aber Jack musste sich zügeln. Dies war nicht die richtige Zeit und auch nicht der richtige Ort. Dies hier war Jensens heimisches Territorium. So sehr es ihm widerstrebte, aber Jack musste warten. Und improvisieren.
    Und genau das hasste er.

6
    Jensen drückte seine Pistole gegen seinen rechten Oberschenkel, während er die Besinnungsebene durchquerte.
    »Mr. Roselli?«, rief er und achtete auf einen versöhnlichen, sanften Tonfall. »Mr. Roselli?«
    Komm raus, komm endlich raus, wo immer du dich versteckst …
    … falls du überhaupt irgendwo bist.
    Viele Versteckmöglichkeiten gab es in diesem Stockwerk nicht. Im großen Saal hielt er sich offenbar nicht auf. Blieben nur noch die privaten Besinnungszellen an der südlichen Saalwand. Jensen würde sie nacheinander

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