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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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den Fahrstuhl verließ.
    Nein, warten Sie. Zuerst den Fahrstuhl.«
    Wie ein riesiger TiVo speicherte der Sicherheitscomputer jede der digitalen Aufzeichnungen auf großen Festplatten, wodurch sie jederzeit abrufbar waren.
    Jensen trat hinter Cruz und wartete, während dieser Einstellungen am Überwachungssystem vornahm. Eine Reihe von acht kleinen Bildschirmen war halbkreisförmig im Innern des Schalters unterhalb der Theke angeordnet. Bilder von jeder Kamera wanderten nach dem Rotationsprinzip über die Bildschirme. Diese Rotation war angehalten worden, während Cruz bestimmte Kameras ansteuerte.
    »Das Bild kommt auf Bildschirm acht«, sagte Cruz an.
    Die Schwarz-Weiß-Ansicht des Inneren einer Fahrstuhlkabine erschien auf dem Bildschirm, KAB I blinkte in der linken oberen Ecke. In der rechten oberen Ecke liefen die Ziffern einer digitalen Zeitanzeige. Die Kamera zeigte den mit einer Strickmütze bedeckten Kopf eines abgerissen aussehenden Mannes, der auf seine Schuhspitzen starrte. Jensen konnte zwar einen verfilzten Bart erkennen, aber nie das ganze Gesicht.
    Laut Zeitangabe hatte Roselli den Fahrstuhl im einundzwanzigsten Stock um 23:22:14 Uhr verlassen. Etwas an der Art und Weise, wie er den Kopf gesenkt hielt, störte Jensen. Aber kein Problem. Die anderen Kameras würden ihm die gewünschte Gesamtansicht des Mannes schon liefern.
    »Fahren Sie die Kameras zurück bis 23:21 Uhr.«
    Cruz gehorchte, und Jensen verfolgte, wie er die Aufnahme aus dem einundzwanzigsten Stock zurücklaufen ließ.
    John Roselli war auf keiner einzigen Einstellung zu sehen.
    Cruz schüttelte den Kopf, während er einen zweiten Durchlauf machte. »Das ist unmöglich! Irgendetwas stimmt da nicht!«
    Jensen blickte zu den Fahrstuhltüren.
    Nein, das war unmöglich. Jedes Überwachungssystem hatte tote Winkel. Und ja natürlich, irgendetwas war hier ganz eindeutig nicht in Ordnung. Denn wer immer in dieser Kabine nach oben gefahren war, hatte sich Lücken im System zunutze gemacht. Jensen hatte starke Zweifel, dass John Roselli das nötige Knowhow dazu oder gar die Absicht hatte, so etwas zu versuchen.
    Ein Gedanke traf ihn wie ein Huftritt.
    Roselli – dieser Farrelli-Amurri-Robertson-Typ hatte ihn während seines Rundgangs gesehen – hatte sich sogar nach ihm erkundigt.
    Könnte er der Gesuchte sein? Aber selbst wenn, Jensen konnte sich nicht im Mindesten vorstellen, was der Kerl im einundzwanzigsten Stock zu erreichen hoffte.
    Aber im Stockwerk darüber …
    »Die Fahrstühle – ist einer bis in den zweiundzwanzigsten Stock gefahren?«
    Cruz sah zu ihm hoch. »Wie das? Mr. Brady hat das Haus um …«
    »Seit Roselli ins Haus gekommen ist.«
    Cruz betätigte die Maus. »Nein, Sir. Seit Mr. Brady den Fahrstuhl benutzt hat, ist keine Kabine oben gewesen.«
    Jensen unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung. Aber trotzdem …
    Wenn dieser Farrell-Amurri-Robertson-Typ nun irgendwie in den Besitz von Rosellis Karte gelangt war? Und außerdem einen Zugang ins zweiundzwanzigste Stockwerk gefunden hatte?
    Jensen verfluchte Brady, dass er eine Videoüberwachung des zweiundzwanzigsten Stockwerks nicht zugelassen hatte. Verstehen konnte er es durchaus – schließlich wohnte Brady da oben. Aber es war doch eine ganz erhebliche Lücke im Sicherheitssystem.
    »Rufen Sie bei Roselli an und vergewissern Sie sich, ob er zu Hause ist. Und wenn Sie ihn sprechen sollten, dann fragen Sie ihn, ob er noch im Besitz seiner Codekarte ist.«
    »Aber …«, setzte Cruz an. Dann ging ihm ein Licht auf. »Oh, ich verstehe.«
    Er wählte die Nummer, wartete lange mit dem Hörer am Ohr – und legte auf.
    »Keine Antwort, nicht mal eine Mailbox.«
    Okay. Dann war es wahrscheinlich Roselli, der da oben herumgeisterte. Er könnte den Fahrstuhl verlassen und sich dicht vor die Türen gesetzt und sich mit einem Messer, mit Gift oder sonstwie umgebracht haben.
    Und trotzdem bestand die Möglichkeit – so vage sie auch sein mochte –, dass es jemand anders war.
    »Ich fahre rauf, um nachzusehen.«
    »Ich tue es, Sir.«
    »Nein. Sie halten die Stellung.«
    So oder so, sei es ein toter Roselli oder ein lebendiger unbekannter Besucher, Jensen wollte die Angelegenheit eigenhändig aufklären.
    Aber er hoffte – wünschte sich sogar sehnlichst –, dass es der geheimnisvolle Besucher war. Er brauchte es, den Bastard bei seiner mageren Gurgel zu pakken und miterleben zu dürfen, wie ihm die Augen aus dem Kopf quollen.

5
    Jack drückte auf den Knopf unter Bradys

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