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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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wurde auch stets weiterempfohlen. Aber seit dem vergangenen Sommer war es unerklärlicherweise sehr ruhig geworden.
    Deshalb war seine zweite Einkommensquelle wichtiger denn je. Die regulären Überwachungs- und Spitzeljobs waren immer das Hauptmenü gewesen, doch das Dessert hatte er aus seinen Erpressungen finanzieren können.
    Erpressung. Er hasste dieses Wort. Es klang so schmutzig und hinterhältig. Er suchte schon seit Jahren nach einem Ersatz für diesen Begriff, hatte aber bisher nichts gefunden, das den Sachverhalt angemessen beschrieb. Privater Informationsschutz …
    geheimer Verschwiegenheitsservice … Geheiminformations-Management … nichts davon entsprach seinen Vorstellungen.
    Also hatte er es doch bei Erpressung belassen …was ihn automatisch zu einem Erpresser machte.
    Nicht gerade etwas, worüber er bei Hurley’s redete, aber auch nicht ganz so übel, wie es klang. Mal ehrlich, wenn man es genau betrachtete, dann bot er einen Service an: Ich besitze Informationen über Sie, Informationen, die Sie nicht an die Öffentlichkeit dringen lassen wollen. Für eine regelmäßig zu zahlende Gebühr halte ich den Mund.
    Was konnte fairer sein als das? Die Inanspruchnahme dieses Service geschah auf freiwilliger Basis.
    Sie wollen den Service nicht? Dann brauchen Sie auch nicht zu zahlen. Aber Sie müssen damit rechnen, dass für Sie die Post abgeht, sobald Ihr hässliches kleines Geheimnis publik wird.
    Außerdem musste er ehrlicherweise zugeben, dass er es liebte, andere Menschen nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Das war sogar fast genauso gut wie das Geld, das er dabei einsackte.
    Richie bog um die Ecke und schlug am Ende dieses Blocks moderner Apartments den Weg zum zoologischen Garten ein.
    Was willst du mal werden, wenn du groß bist, Richie?
    Erpresser, Mom.
    Er hatte auch nicht vorgehabt, Polizist zu werden.
    Polizisten wurden damals »Pigs« genannt. Doch als er älter wurde und miterleben musste, wie sich die Wirtschaftslage ständig verschlechterte und sein alter Herr seinen Fabrikjob verlor, ging ihm des Öfteren der Gedanke durch den Kopf, dass der Beruf eines Polizisten vielleicht doch nicht so übel war. Die Gefahr, gekündigt zu werden, war gering bis nicht vorhanden, die Bezahlung war angemessen, und man konnte sich nach zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren zur Ruhe setzen und hatte immer noch ein einigermaßen langes Leben vor sich.
    Er hatte sein Glück beim NYPD versucht, war aber nicht genommen worden. Er musste sich mit dem NCPD – Nassau County – zufrieden geben, wo sich die Bezahlung als ganz und gar nicht anständig entpuppte. Er brauchte jedoch nicht allzu lange, um Wege zu finden, sein Gehalt aufzubessern.
    Zuerst Streifenpolizist und später Detective, verbrachte Richie sechsundzwanzig Jahre beim NCPD, davon vierundzwanzigeinhalb Jahre als Schmiergeldempfänger. Das brachte ihm am Ende ein wenig Ärger ein, doch er ließ sich sein Schweigen über die sexuellen Vorlieben eines bestimmten Vertreters des Internal Affairs Department mit einem Freispruch bezahlen und schied bei voller Pension aus dem Dienst aus.
    Auf diese Art und Weise hatte er zum ersten Mal kennen gelernt, welche Macht man besaß, wenn man Dinge wusste, die man eigentlich nicht wissen sollte.
    Anstatt seinen Ruhestand zu genießen, beantragte er eine Lizenz als Privatermittler und gründete Cordova Security Consultants. Er setzte jedoch keine großen Erwartungen in sein Unternehmen, sondern betrachtete das Ganze lediglich als eine Art Beschäftigungstherapie. Das Geschäft lief anfangs eher zäh an, doch Aufträge und Anfragen, die ihm durch seine alten Kumpels beim NCPD vermittelt wurden, hatten ihn über Wasser gehalten. Er stellte fest, dass ihm diese Art von Arbeit Spaß machte, vor allem das Belauschen von Ehepartnern. Im Laufe der Jahre hatte er es gelernt, immer besser mit dem Fotoapparat umzugehen, und hatte einige heiße Fotoserien geschossen.
    Bis zum letzten September hatte er in seinem Haus eine ansehnliche Privatgalerie aufbewahrt.
    Aber sehr oft brachte das Bonusmaterial, das ihm in die Hände fiel, das meiste Geld. Während er einen Ehemann oder eine Ehefrau überwachte, die einer Affäre verdächtigt wurden, stieß er des Öfteren auf irgendeinen damit direkt oder indirekt in Verbindung stehenden Schmutz, den er zu seinem eigenen Vorteil ausschlachtete.
    Wie zum Beispiel diese Nonne. Helen Metcalf war aus ihrem Penthouse in Chelsea herabgestiegen, um Richie zu engagieren. Ihre bessere Hälfte

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