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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Ordner mit der Aufschrift Backup, fand aber keinen. Also ging er jede Schublade durch, sah in jeden Hängeordner in beiden Schränken. Fand jedoch keine Backup-Diskette oder –CD-ROM. Im Gegensatz zu dem Aktenschatz, den Jack im vergangenen September in Cordovas Heimbüro gefunden hatte, enthielten diese Ordner kein Erpressungsmaterial. Nichts als normale Ermittlungsberichte. Daher streckte er sich auf dem Fußboden aus und suchte nach irgendetwas, das unter die Möbel geklebt war. Fehlanzeige.
    Er glaubte, fündig geworden zu sein, als er einen Luftpolsterumschlag hinter dem Heizkörper fand.
    Doch der enthielt nur Bargeld. Zweifellos Geld, das er seinen Opfern abgeluchst hatte. Jack hätte es am liebsten an sich genommen, aus reiner Bosheit, doch er durfte Cordova durch nichts verraten, dass jemand in seinem Büro gewesen war. Davon hing der Erfolg dieser ganzen Aktion ab.
    Er kehrte zum Computer zurück. Der Kühlventilator lief, doch die Festplatte schwieg. Russ’ Diskette hatte ihre Arbeit geleistet. Vielleicht.
    Jack holte die Diskette aus dem Laufwerk und verstaute sie wieder in der Tasche. Er kam sich einigermaßen seltsam dabei vor, diesen Ort zu verlassen, ohne mit letzter Sicherheit zu wissen, ob er erreicht hatte, weshalb er überhaupt hierher gekommen war.
    Natürlich konnte er den Computer einschalten und, wenn er nicht durch ein Passwort geschützt war, ein paar Dateien öffnen, um sich zu vergewissern. Andererseits könnte er dabei, ohne es zu bemerken, irgendwelche Spuren hinterlassen, die Cordova misstrauisch machen und auf den Gedanken bringen könnten, dass er in seiner Abwesenheit Besuch gehabt hatte.
    Lieber sollte er Russ vertrauen und sich aus dem Staub machen.
    Er kehrte in den Flur zurück und schloss die Tür hinter sich. Dann zog er das Klebeband ab. Sicherlich würden ein paar Klebstoffreste zurückbleiben, aber das war nicht zu vermeiden. Solange sich Cordova nicht auf den Boden kniete und den Sicherungsstift mit einer Lupe untersuchte, würde er nichts bemerken.
    Es wurde Zeit, ins Ritz zurückzukehren. Er brauchte seinen Schönheitsschlaf. Am nächsten Morgen erwartete er nämlich einen wichtigen Anruf.

Mittwoch
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1
    Jack verbrachte eine ungemütliche Nacht im Ritz Carlton. Nicht weil irgendetwas mit dem Zimmer nicht in Ordnung gewesen wäre. Im Gegenteil, es war wirklich erstklassig. Der Empfangschef hatte mit keiner Wimper gezuckt, als Jack erklärte, dass er kein Vertrauen zu Kreditkarten habe, und drei von Maria Rosellis Tausenddollarscheinen als Vorauszahlung für seinen Aufenthalt auf die Theke legte.
    Trotz des Luxus dachte er jedoch ständig daran, dass er eigentlich in Gias Haus sein, auf sie aufpassen und sich bereithalten sollte, sofort zu springen, falls etwas Schlimmes geschähe. Aber erst als er sich klar machte, dass das Ritz nur ein paar Straßen vom Sutton Square entfernt war – und damit näher lag als seine eigene Wohnung –, gelang es ihm einzuschlafen.
    Er stand schon früh auf, duschte und zog sich an, ehe er Gia anrief, um sich zu erkundigen, ob es ihr gut gehe. Sie fühlte sich wohl. Dort erwarteten ihn demnach keinerlei unangenehme Überraschungen.
    Falls es irgendwelche Komplikationen gegeben hätte, kannte sie seine Zimmernummer und hätte sicherlich angerufen.
    Gegen halb neun brachte der Zimmerservice sein Frühstück, er schaltete sein Tracfone ein. Vier Minuten später, während er zwei köstlich weichen Eiern Benedikt zu Leibe rückte – Gia hätte bei ihrem Anblick angeekelt das Gesicht verzogen –, klingelte das Telefon.
    »Mr. Farrell?«, meldete sich eine Frauenstimme.
    »Am Apparat.«
    »Oh, bin ich froh, dass ich Sie endlich erreiche.
    Seit gestern versuche ich es unter dieser Nummer.«
    Jack grinste. Ich wette, es hat ihren Boss an den Rand des Wahnsinns gebracht, dass sich bisher niemand gemeldet hat.
    »Wer sind Sie, und was wollen Sie von mir?« Jack kannte die Antworten, aber Jason kannte sie nicht.
    »Wenn Sie mir etwas verkaufen wollen …«
    »O nein! Mein Name ist Eva Compton vom New Yorker Dormentalistentempel. Ich rufe aus dem Büro des Groß-Paladins an und …«
    Jack atmete deutlich hörbar ein. »Die Dormentalisten? Ich habe nichts mehr mit Ihnen zu tun! Sie haben mich rausgeworfen!«
    »Genau deshalb rufe ich an, Mr. Farrell. Was gestern passiert ist, war ein schrecklicher Irrtum. Kommen Sie doch bitte noch einmal in den Tempel, damit wir diese unselige Angelegenheit in Ordnung bringen können. Es ist uns

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