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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Warum diese bohrenden Zweifel, dass er irgendetwas vergessen hatte? Warum dieses seltsame Kribbeln im Nacken, als wollte es ankündigen, dass im Laufe der Nacht irgendetwas Übles geschehen würde?
    Sein Horoskop hatte gemeint, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, sei heute sein großes Plus. Plötzlich wusste er, dass der rechte Ort für ihn sein Büro war, und die rechte Zeit war die Zeit gleich, nach dem Abendessen. Der richtige Ort für seine CD und sein Geld – ein ziemlich dicker Batzen in diesem Umschlag – war bei ihm zu Hause unter seinem Kopfkissen.
    Richie konzentrierte sich wieder auf das Steak.
    Schon fühlte er sich viel besser.

17
    Hinter sich schloss Jack die Tür zu Cordovas Büro.
    Das Klebeband hielt den Alarmstift fest, die Pistole und die HYRTBU-Diskette steckten in seinen Taschen, die nagelneue Kochplatte befand sich unter seiner Jacke, die Taschenlampe lag in seiner gummibehandschuhten Hand und erhellte seinen Weg durch den dunklen Empfangsbereich.
    So weit so gut. Keiner hatte ihn hereinkommen sehen, und im zweiten Stock befand sich niemand.
    Die Idee, die CD im Schreibtisch der Empfangstante zu suchen, verflüchtigte sich fast genauso schnell, wie sie sich angekündigt hatte. Natürlich war das Blödsinn. Als ob Fat Richie seine wertvollen Erpressungsfotos irgendwo hinterlegen würde, wo jemand ungehindert einen Blick auf ihren Inhalt werfen konnte.
    Nein, wenn die Disk überhaupt irgendwo in der Nähe war, dann in den Räumlichkeiten des Chefs.
    Jack stellte die nagelneue Kochplatte auf Cordovas Schreibtisch. Es war ziemlich schwierig gewesen, eine aufzutreiben. Er hatte sich überlegt, dass ein Kaufhaus wie Macy’s so was in seiner Küchenabteilung führte. Aber nein. Nicht eine einzige gab es dort. Er fand sie schließlich in einem Fachgeschäft für Kochutensilien. Von den beiden Ein-Spulen-Modellen stammte eins, wie er bemerkte, von AC-ME. Als er sich an das sprichwörtliche Pech eines bestimmten Koyoten mit dieser Marke erinnerte, kaufte er die andere Platte.
    Jack kauerte sich in den Fußraum unter dem Schreibtisch und schob Russ’ HYRTBU-Diskette in das dafür vorgesehene Laufwerk. Er schaltete den Computer ein und drückte sich im Geist die Daumen.
    Wenn Cordova vorher kein Virenschutzprogramm besaß, dann hatte er es bestimmt jetzt. Aber Russ hatte ihm versichert, dass die Diskette an jedem Schutzprogramm vorbeikäme und HYRTBU neu installieren würde. Hoffentlich hatte er Recht.
    Während der Computer Pieptöne von sich gab und die Festplatte klappernd zum Leben erwachte, durchsuchte Jack zuerst den Schreibtisch und legte alles wieder genau an die Stelle, wo er es gefunden hatte.
    Cordova mochte ja ein fetter Schmierlappen sein, doch das hatte sich nicht auf sein Büro und sein Zuhause übertragen.
    Seine Suche war erfolglos.
    Er ging zu den Aktenschränken. Darin befand sich eine Menge Material. Von seinem letzten Besuch wusste er, dass es einige Zeit in Anspruch nähme, sie durchzugehen – eigentlich sogar sehr viel Zeit. Er hasste die Vorstellung, abermals jeden dieser Ordner durchzublättern, daher entschied er, die Aktenschränke bis zuletzt aufzusparen.
    Wie am Abend vorher suchte er die Möbel ab – schaute unter die Polster, unter die Stühle und Sessel, in den Spalt zwischen Schreibtisch und Wand.
    Nichts.
    Und dann Hey, einen Moment!
    Der Computer – wenn Cordova die CD im Laufwerk zurückgelassen hatte?
    Jack betätigte schnell die Auswurftaste. Das Tablett fuhr heraus und sah aus wie ein Kaffeetassenhalter – aber ein leerer.
    Blieben nur noch die Aktenschränke. Was die Aussicht trübte, sie zu durchsuchen, war die Möglichkeit, dass Cordova die Disk nach Hause mitgenommen hatte. Aber warum sollte er das tun? Tatsächlich gab es gute Gründe, sie nicht nach Williamsbridge zu bringen – zum Beispiel weil er sie unterwegs verlieren könnte.
    Aber er hatte Cordova nie clever gefunden. Dreist und hinterhältig, ja. Aber keine Geistesgröße.
    Gerade wollte er die obere Schublade des ersten Schranks aufziehen, als er an der Außentür ein Geräusch vernahm – ein Schlüssel knirschte im Schloss.
    Der Reinigungsdienst? Die Empfangstante? Cordova? Scheiße!
    Jack knipste seine Kugelschreiberlampe aus und drückte sich dicht an den Aktenschrank, als die Beleuchtung im Empfangsbereich aufflammte. Er holte die Glock aus dem Rückenhalfter – er wusste ja, dass Cordova die Erlaubnis hatte, eine Waffe bei sich zu tragen –, während er den leisen Pieptönen

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