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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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berührt?«
    Er wollte ausrasten, wütend sein, aber auf wen? Auf Vicky oder auf sich selbst?
    Sie nickte. »Aber nur ein einziges Mal.«
    »Hat es dir weh getan?«
    Ein kurzes, heftiges Kopfschütteln. »Nein, aber es hat sich bewegt!«
    »Bewegt? Wie – ?«
    »Komm.«
    Sie zog ihn zur Diele, ging jedoch sofort hinter ihm in Deckung, als sie das Fernsehzimmer verließen.
    »Siehst du es? Siehst du’s?«
    Jacks Herz pochte heftig. Ja, er sah es. Aber was zum Teufel – ?
     
     

7
     
    -81:28
    »Ich bin so froh, dass wir uns das gönnen konnten«, sagte Gia und tätschelte Toms Handrücken.
    Sie saßen auf dem Rücksitz eines Taxis, das zu Jacks Adresse unterwegs war. Tom drehte sich halb um und nahm ihre Hand zwischen seine Hände.
    »Es war wunderbar, nicht wahr? Und was Sie über Noelles Stimme gesagt haben, schien mir nicht übertrieben. Einzigartig. Aber nicht so einzigartig wie die Frau, mit der ich diesen Abend verbracht habe.«
    Gia befreite ihre Hand aus seinem Griff und lachte.
    »Aber, aber, Mister Tom«, säuselte sie im Tonfall einer Südstaatenschönheit. »Ich muss schon sagen, Sie überwältigen mich.«
    Tom lächelte. Sie war gut … bewahrte eine Distanz zwischen ihnen, ohne seine Gefühle zu verletzen.
    Warum war er so verrückt nach dieser Frau? Was war es, das sie an sich hatte und in ihm den Wunsch weckte, ihr Sklave zu sein? Oder närrisches Zeug zu plappern?
    Mein Gott, nach einem Glas Champagner in der Pause hatte er einen Vortrag darüber begonnen, Champagner sei gewöhnlich eine Mischung aus Chardonnay, Pinot noir und Pinot meunier, und dass man beim Blanc de blanc reinen Chardonnay im Glas habe – bla-bla-bla, bis Gias Augen glasig wurden. Und das aus gutem Grund: Er klang wie ein pedantischer Schulmeister.
    Und das Letzte, was er wollte, war, sie zu langweilen. Er hatte das Gefühl, als existierte seine Vergangenheit nicht mehr, als hätte er sein ganzes Leben lang auf der Stelle getreten, bis er sie getroffen hatte.
    Auf der Stelle treten … Gedanken an seine augenblicklichen Schwierigkeiten holten ihn von der Euphorie herunter. Wenn er doch nur auf der Stelle getreten hätte, anstatt seine Geschäfte zu machen und sich in die eigene Tasche zu wirtschaften, dann wäre er heute frei und unbehelligt. Sein Hintern würde ausschließlich ihm selbst gehören und nicht einer ganzen Bande Cops.
    Wenigstens kannte Gia den Umfang seiner Probleme nicht, und solange das der Fall wäre, konnte er die Art von Mann spielen, die sie bewundern mochte.
    Er wusste sehr wohl, dass das – oberflächlich betrachtet – keinen Sinn ergab. Sie trug das Baby eines Mannes in sich, den sie liebte – und wie sehr sie ihn liebte, erkannte er an der Art und Weise, wie sie Jack ansah –, obwohl er ein Berufsverbrecher war. Also weshalb sollte Tom annehmen, dass sie abgestoßen würde, wenn sie die Wahrheit über ihn erführe?
    Jack hatte es auf dem Boot bestätigt: Ja, er war ein Krimineller, aber trotzdem war er kein Betrüger. Das war keine Wortklauberei. Zwischen beiden Begriffen lagen Welten.
    Unter anderen Umständen hätte er sich vielleicht eingeredet, Gia die Sicherheit bieten zu können, zu der Jack nicht in der Lage war. Aber er hatte damit aufgehört, die Nixon-Nummer abzuziehen. Er war ein Gauner, ein Betrüger. Nicht der große Fadenzieher, nicht der Meister des Systems, sondern ein ordinärer Gauner, und einer, der sofort als solcher auffiel. Und dazu noch: ein Typ, der sich ein Schild mit der Aufschrift »Zu vermieten« hätte um die Seele hängen können.
    Zuerst hatte er seine Missetaten nur deshalb bedauert, weil er erwischt worden war. Nun wünschte er, er wäre immer einen geraden Weg gegangen, damit er Gia gegenüber jetzt ganz ehrlich sein und ihr voller Stolz von seiner Laufbahn als Richter erzählen könnte.
    Aber Gia … Was würde diese Frau, die einen unantastbaren Kern von Rechtschaffenheit ihr Eigen nennen konnte und so natürlich und mühelos gut und ehrlich schien, dass sie es regelrecht ausstrahlte und wie eine weithin sichtbare Aura mit sich herumtrug … was würde sie von einem Mann mit seiner Vergangenheit halten?
    Tom wusste es. Und er konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass sie ihn als Versager und vielleicht sogar als Gauner betrachtete.
    Er dachte an eine Dialogzeile aus Besser geht’s nicht: »Du weckst in mir den Wunsch, ein besserer Mensch zu sein.«
    Ja. Das konnte er zu ihr sagen, und jedes Wort wäre ihm ernst. Aber es war zu spät. Viel zu spät. Jetzt

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