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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gesamte Arsenal an DNS-Mustern und Waffen zur Verfügung stand.
    Er glitt zur Seite, damit er ihr Gesicht sehen und die Bilder vom großen Bildschirm, die sich in ihren Augen spiegelten, verfolgen und sich an ihrem Ausdruck faszinierter Konzentration weiden konnte. Sie war völlig ins Spiel versunken.
    Da sich Jacks Apartment und das Lincoln Center auf der Upper West Side befanden und Jack den Großbildfernseher und all die coolen Videospiele besaß, hatte Gia entschieden, dass es einfacher sei, Vicky dorthin zu bringen. Ihre Weihnachtsferien hatten bereits begonnen, daher brauchte sie am nächsten Tag nicht in die Schule zu gehen.
    Das schwarze Kleid, das Gia getragen hatte, saß auch um die Taille wie angegossen, aber sie sah ohnehin bezaubernd aus. Und wer würde neben Tom schon ihren gewölbten Bauch bemerken? Seiner übertraf den ihren um einiges. Der geliehene Smoking ließ ihn wie Opus, den Pinguin, unterwegs zu einem Bankett der Anonymen Fresssüchtigen aussehen.
    So kam es, dass Jack und Vicky auf dem Rand des Bettes im Fernsehzimmer – im Augenblick noch Toms Zimmer, aber nicht mehr lange – geparkt hatten. Der sechzig Zoll große Bildschirm streckte die Pixel, steigerte jedoch das Spielgefühl und ließ einen total in die Szenerie eintauchen.
    Vor Vickys Eintreffen hatte Jack die Lilitonga in ihrer Kiste im Wandschrank in der Diele versteckt. Er konnte nicht sagen weshalb, aber er wollte einfach nicht, dass sich dieses Ding im selben Raum wie Vicky befand.
    Während ihre Blicke weiter am Bildschirm klebten, fragte Vicky: »Wie kommt es, dass Mom mit Tom anstatt mit dir ausgeht?«
    »Weil ich für Opern nichts übrig habe und deine Mutter und Tom sie lieben. Auf diese Art und Weise bekommt deine Mutter etwas zu sehen, was sie mag, und ich brauche mir nichts anzusehen, das ich nicht mag.«
    »Ich glaube, er hat etwas für Mom übrig.«
    Jack musste lächeln. Erstaunlich, was Kinder bemerken konnten.
    »Ich glaube auch, das hat er.«
    … und beweist damit einen unerwartet guten Geschmack.
    »Warum hast du sie dann mit ihm ausgehen lassen?«
    »Ich habe sie nicht ›gelassen‹. Deine Mutter trifft ihre eigenen Entscheidungen. Ich vertraue darauf, dass sie immer gut sind, so wie sie mir vertraut. Wo ist der Sinn einer Partnerschaft, wenn die eine Person die andere Person nie aus den Augen lassen kann?«
    Sie sah Jack kurz an. »Und wenn er sie küsst?«
    »Das wird er nicht tun.«
    Nicht wenn er weiß, was gut für ihn ist.
    »Aber wenn er es doch tut?«
    »Dann werden wir wohl Toms Zähne zählen müssen.«
    »Häh?«
    Jack deutete auf den Bildschirm. »Hängst du fest?«
    Sie nickte und war schon wieder im Spiel. »Ich passe nicht durch diese Tür.«
    Jack erkannte Vickys missliche Lage – er war an der gleichen Stelle aufgehalten worden. »Schalte auf ein kleineres Muster um.«
    Sie betätigte stattdessen die Pause-Taste.
    »Ich muss aufs Klo.«
    Jack übernahm den Controller. »Ich halte so lange die Stellung.«
    »Spiel nicht weiter, während ich weg bin.«
    »Ich versuche … es … nicht … zu … tun …«, sagte Jack mit gepresster Stimme. Seine Hände zitterten über den Schaltern, kamen ihnen näher und wurden gleich wieder weggezogen. »Das … wird … nicht … leicht … sein … beeil dich … lieber …«
    Vicky rannte aus dem Zimmer.
    Jack lächelte. Gott im Himmel, wie er dieses Kind liebte.
    Und schon bald hätte er ein eigenes.
    Eigentlich war das ein beängstigender Gedanke. Ein winziges Baby, zerbrechlich, hilflos, ganz und gar von seinen Eltern abhängig. Er erschauerte. Es mit einem rasenden, dreihundert Pfund schweren, mit einem Messer herumfuchtelnden Säufer zu tun zu haben wäre bei Weitem weniger einschüchternd.
     
     

6
     
    -83:00
    Ein Schrei Vickys zerriss Jacks Tagtraum.
    »Jack! Jack!«
    Die Angst in ihrer Stimme brachte ihn auf die Füße und fast bis zur Tür, als sie auch schon hereingerannt kam.
    »Was ist los?«
    »Das Ding!«, weinte sie.
    Er ergriff sie bei den Oberarmen. Sie zitterte.
    »Welches Ding?«
    »Toms Schatz aus dem Meer … Ich hab es berührt.«
    Oh, Mist.
    »Du warst am Schrank?«
    »Ich … ich wollte wissen, wo das Ding ist, und habe hineingeschaut und sah die Kiste da drin, und ich wollte das Ding noch einmal betrachten, deshalb öffnete ich die Kiste und griff hinein – ich habe nur meinen Finger auf den Bauchnabel gelegt – und – «
    Angst kroch wie ein schleichendes Ungeheuer auf Raubtiertatzen durch Jacks Brust.
    »Du hast es

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