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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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seltsam übermütigen Freude.
    Nein, das sollte nicht sein, und ja, es war auch unmöglich. Und das bedeutete, dass die Hinweise auf übernatürliche Vorgänge, auf die er im Zuge seiner Recherchen gestoßen war, nicht nur die Wahnvorstellungen irgendwelcher Irrer in grauer Vorzeit waren.
    Die Möglichkeit, dass die Lilitonga tatsächlich das sein könnte, was über sie angedeutet worden war, elektrisierte ihn geradezu. Dies konnte sein Ausweg aus allem sein. Es konnte der Beweis dafür sein, dass er seinem anscheinend unentrinnbaren Schicksal am Ende doch, nun, ein Schnippchen schlagen konnte.
    Langsam, zögernd näherte er sich dem Ding. Sein Aussehen hatte sich nicht verändert – es war noch immer eine missgestaltete, lederartige, basketballgroße Olive mit einer Delle im oberen Teil der unteren Hälfte. Kein Leuchten, kein Summen, kein anderer Laut … Das Ding schwebte lediglich gut anderthalb Meter über dem Fußboden.
    Hinter ihm der offene Wandschrank. Unter ihm die Seekiste. Tom fuhr mit den Händen über und unter ihm herum. Nichts. Lieber Himmel, das war wirklich erstaunlich. Sensationell! Dieses Ding setzte sich über das Gesetz der Schwerkraft hinweg!
    »Suchst du nach Schnüren?«, fragte Jack.
    »Ich suche nach irgendetwas.«
    »Wie wäre es mit einem Grund für mich, dir nicht das Genick zu brechen?«
    Tom sah ihn an und wich einen Schritt zurück, als er den Ausdruck in den Augen seines Bruders gewahrte. Er machte ihm Angst.
    »Hey, reg dich nicht auf, Jack. Das ist unheimlich, ich weiß – sehr, sehr unheimlich. Aber doch kein Grund, auf mich derart sauer zu sein. Du tust ja gerade, als hätte ich dir eine Kobra in die Hose gesteckt.«
    »Vielleicht hast du das auch.« Er deutete auf die Lilitonga. »Ich will das nicht hier haben. Bring’s einfach weg!«
    »Was, zum Teufel, ist mit dir los? Dies ist der Fund des Jahrhunderts – ach, was sage ich, der letzten vier Jahrhunderte! Deswegen müssen die Gesetze der Schwerkraft umgeschrieben werden! Dieser Fund wird in die Geschichte eingehen. Wir werden einen Platz in der Geschichte bekommen!«
    Jacks Gesichtsausdruck wechselte von Zorn zu Abscheu. »Korrekt. Du wirst der berühmteste Insasse im Knast sein. Und ich werde wahrscheinlich gleich nebenan sitzen.«
    Mist. Das einzigartige Phänomen hatte ihn kurzzeitig geblendet. So wunderbar es sein mochte, schon in Kürze zur internationalen Prominenz zu gehören, so würde dies doch keinesfalls die drohende Klage wegen einer ganzen Latte von Amtsvergehen auch nur verzögern. Im Gegenteil, seine Vergehen würden im ganzen Land bekannt werden. Wenn nicht sogar weltweit.
    Jack schüttelte den Kopf. »Ich will das Ding weghaben, Tom.«
    »Okay, ich pack’s wieder in die Kiste zurück und schließe sie ab. Und das war’s dann.«
    Jacks Gesichtsausdruck änderte sich nur wenig. »Ich halte dich nicht auf.«
    Tom streckte eine Hand nach der Lilitonga aus, dann zögerte er, die Finger nur wenige Zentimeter von der Hülle des seltsamen Gebildes entfernt. Wie fühlte es sich wohl an, jetzt, da es geweckt worden war? Vibrierte es? Oder, was noch beunruhigender wäre, hatte es so etwas wie einen Pulsschlag?
    Er zwang sich, die Hände weiter auszustrecken, und berührte seinen Fund ganz behutsam mit den Fingerspitzen. Kein Vibrieren zwar, kein Pulsieren … aber eine seltsame Empfindung machte sich doch bemerkbar, ein spontanes Unbehagen, das sich aber gleich wieder verflüchtigte.
    Und er wollte verdammt sein, wenn sich das Ding nicht warm anfühlte. Es hatte beinahe … Hauttemperatur.
    Er legte seine Handfläche darauf, fand einen gewissen Halt und drückte es nach unten zur Seekiste.
    Die Lilitonga gab keinen Deut nach.
    Er verstärkte den Druck, ächzte vor Anstrengung, aber es war genauso, als versuchte er ein Haus von seinem Standort zu verschieben.
    Tom schickte Jack einen hilfesuchenden Blick. »Fass doch mal mit an.«
    »Okay, aber es wird nicht viel nützen.«
    Gemeinsam drückten sie gegen die Lilitonga. Tom konnte verfolgen, wie sich Jacks Gesicht vor Anstrengung rötete – und sein eigenes Gesicht sah gewiss nicht anders aus. Aber auch gemeinsam erzielten sie nicht mehr Wirkung als Tom allein.
    »Deine Lilitonga gibt nicht nach«, stellte Jack fest. »Glaub mir, sie wird sich weder nach unten oder oben noch nach rechts oder links verschieben lassen. Sie ist an ihrem augenblicklichen Aufenthaltsort fixiert. Das sprichwörtlich unbewegliche Objekt.«
    »Dann brauchen wir eine unwiderstehliche

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