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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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konnte er nichts anderes mehr tun, als sie anzusehen und darüber nachzudenken, dass sie in ihm den Wunsch geweckt hatte, lieber ein besserer Mensch gewesen zu sein.
    Dennoch konnte er nicht verstehen, was sie in Jack sah.
    Er sagte: »Wissen Sie, ich bin noch gar nicht dazu gekommen, Sie zu fragen, wie Sie und Jack sich kennen gelernt haben.«
    In Wahrheit hatte er Jack längst danach gefragt, doch der hatte lediglich mit »auf einer Party« geantwortet.
    »Seltsamerweise durch die UN.«
    »Die UN? Jack?« Konnte es eine seltsamere Kombination geben?
    »Ja, er hatte für einige Zeit mit der englischen Botschaft zu tun.«
    »Wirklich? Was hat er denn für die erledigt?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    Tom wusste, dass sie damit meinte, sie wolle es nicht sagen, aber er hakte nicht nach.
    Die englische Botschaft bei den Vereinten Nationen … Was konnten die von Jack gewollt haben?
    Sein kleiner Bruder steckte wirklich voller Geheimnisse und Überraschungen.
    »Ich hoffe, meine Bemerkung klingt nicht unverschämt, aber Sie und Jack … irgendwie passen Sie beide – für mich –nicht richtig zusammen.«
    Sie lachte: reinste Musik.
    »Wahrscheinlich war die Bemerkung ziemlich unverschämt, aber Sie haben nicht ganz Unrecht.« Sie sah ihn prüfend an. »Haben Sie und Jack sich auf Ihrem Trip viel unterhalten?«
    Er nickte. »Ich hatte schon eine gewisse Vorstellung davon, wie er lebt und womit er seinen Lebensunterhalt verdient, und er hat meine Vermutungen im Großen und Ganzen auch bestätigt.«
    »Im Großen und Ganzen?«
    »Nun, ich bin gerade im Begriff, meinen Bruder neu kennen zu lernen, aber das ist nicht so einfach. Er lässt nicht allzu viel über sich heraus.«
    Sie lachte wieder verhalten. »Das ist mein Jack, wie er leibt und lebt.«
    Mein Jack … Tom hasste den Klang dieser Worte.
    »Dass ich eigentlich nur wenig von ihm weiß, ist auch der Grund, weshalb ich meine …«
    »Dass wir nicht zusammenpassen? Allem Anschein nach tun wir das auch nicht. Ich bin Vegetarierin, er isst Fleisch. Ich begeistere mich für Kunst, er toleriert sie bestenfalls. Ich bin ziemlich geradlinig, und er erscheint ständig verändert. Ich bin ein Mondrian, er ist ein Picasso. Ich bin eine puritanische, gesetzestreue Vertreterin des soliden Mittelstands, und er … nun, er ist eben Jack. Aber trotz dieser nach außen hin sichtbaren Diskrepanzen und unterschiedlichen Geschmäcker sind wir uns in den grundlegenden Fragen – in den wichtigen Dingen – einig. Wir haben die gleiche Auffassung von Richtig und Falsch. Wir schwören auf Wahrhaftigkeit, auf Leistung und Gegenleistung, vertreten die gleichen Maßstäbe in Bezug auf Gut und Schlecht. Wir sind beide gleichermaßen überzeugt, das Richtige zu tun, auch wenn wir uns manchmal nicht einig werden können, wie es zu tun ist. Ich neige dazu, die verschlungenen Wege des Lebens zu entwirren, während Jack es lieber so hält wie Alexander mit dem Gordischen Knoten.« Sie lachte erneut. »Wenn Sie mir vor zwei Jahren prophezeit hätten, dass ich mit diesem Mann eine Partnerschaft beginnen und sogar ein Kind von ihm bekommen würde, ich hätte Sie ausgelacht.«
    »Warum?«
    »Weil … ich damals nicht wusste, was ich überhaupt suchte, jedoch ganz sicher war, dass er nicht derjenige sein konnte. Anfangs habe ich es nicht erkannt, aber Jack ist wie ein Fels.« Ein versonnenes Lächeln spielte um ihre Lippen. »Die Welt ist ständig im Fluss, aber Jack rührt sich nicht. Es ist völlig egal, was angesagt ist, was in und was out ist, was politisch korrekt, was rechtens und was illegal ist, Jack gibt in keiner Richtung nach. Zuerst habe ich das nicht zu würdigen gewusst. Ich habe ihn völlig missverstanden, konnte ihn nicht einschätzen und bin vor ihm geflüchtet. Aber als Vicky und ich ihn brauchten, da war er da, und zwar genau dort, wo ich ihn zurückgelassen hatte. Dort war er damals, und dort ist er seitdem. Ich kann mich immer darauf verlassen, dass Jack das Richtige tut.«
    Das Richtige … Wann hatte sich Tom zum letzten Mal darüber Gedanken gemacht, das Richtige zu tun? Er konnte sich nicht erinnern, wann dieses Prinzip das letzte Mal auch nur einen winzigen Impuls auf seinem Radar ausgelöst hatte.
    Er rang sich einen Seufzer ab. »Die Welt ist so, wie sie ist, weil nicht genug Menschen das Richtige tun, meinen Sie nicht?«
    »Dem kann man nicht widersprechen.«
    »Aber vielleicht haben einige Leute niemals die richtige Motivation gehabt, das Richtige zu tun.«
    Gia sah

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