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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sollen, doch er hatte keine Zeit vergeuden wollen. Das größer werdende Mal auf Vickys Rücken trieb ihn zur Eile.
    Er sah sich um. Regale bedeckten die Wände, vollgestopft mit Umschlägen, Magazinen und Büchern in allen denkbaren Formaten. Das Buch, das er in Bradys Hand gesehen hatte, war ziemlich groß gewesen, etwa vierzig bis fünfzig Zentimeter hoch.
    Er trat ans nächste Regal und begann, seinen Inhalt zu durchsuchen. Was er berührte, fühlte sich feucht an – Wasser musste eingedrungen und bis in diesen Kellerraum gesickert sein. Gelegentlich erhaschte er einen Blick auf die Fotos in den Magazinen, als er sie auf den Fußboden warf – nackte Jungen. Das war keine Überraschung.
    Er ging die Regale durch, bis er auf einen kleinen Stahlschrank stieß. Er zog an dem Handgriff. Verschlossen. Nun, das ließ sich ändern.
    Jack angelte sein Spyderco-Messer aus der Tasche und klappte es auf. Er schob die Klinge dicht über dem Schloss in den Türspalt. Denn drückte er gegen den Messergriff … fester … fester …
    Die Tür sprang auf.
    Gesegnet sei der Mann, der den gehärteten Stahl erfunden hatte.
    Jack zog die Tür auf und blickte ins dunkle Innere des Schränkchens. Nur ein Gegenstand befand sich darin: ein Buch – so groß wie das, welches Brady damals hier heruntergebracht hatte. Das musste es sein.
    Aber war es auch das Buch, das er suchte?
    Jack holte es aus dem Schrank und wog es in der Hand. Es war schwer. Der Deckel und der Rücken schienen aus Stahl gefertigt zu sein. Er trat in die Mitte des Raums und hielt seinen Fund in den Lichtbalken unter der Falltür.
    Zeichen, die in den Buchdeckel gehämmert waren … er betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen … anfangs sahen sie wie wahllose Kringel aus, dann wurden sie deutlicher … Worte … auf Englisch …
    War es das, wovon der Professor gesprochen hatte: dass der Text in der Muttersprache des jeweiligen Lesers erschien?
    Kompendium, stand in großen konturierten Lettern auf der oberen Hälfte des Buchdeckels. Und darunter, etwa halb so groß, das Wort Srem.
    Jack spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog. Er hatte es gefunden. Verdammt noch mal, er hatte es gefunden. Aber war es auch das, was er brauchte?
    Er stampfte die Treppe hinauf ins Wohnzimmer, wo Tom vor der hinteren Zimmerwand stand, zutiefst geschockt, wie sein Gesichtsausdruck verriet.
    »Ich hab’s!«
    Tom schien ihn jedoch gar nicht zu hören. Er hielt ein paar von der Feuchtigkeit fleckig gewordene Fotos in der Hand. Eins davon reckte er in die Höhe und sah Jack an.
    »Hier ist ein Bild von irgendeinem Typen mit Oprah Winfrey.« Er hielt ein anderes Foto hoch. »Und hier ist derselbe Typ mit Präsident Clinton. Ich weiß, dass ich ihn schon mal gesehen habe, aber ich habe keine Ahnung, wo ich ihn hintun soll.«
    Ich kann es ihm auch gleich verraten, dachte Jack. Früher oder später wird es ihm sowieso einfallen.
    »Das ist Luther Brady.«
    Tom bekam große Augen. »Der Luther Brady? Der Dormentalist? Der Kinderschänder?«
    »Genau der. Sieh mal – «
    »Der wegen Mordes verurteilte Luther Brady?«
    »Ja.«
    Und du redest mit dem Typen, der ihn zur Strecke gebracht hat.
    »Das hier muss sein Haus sein!« Tom deutete auf die offene Falltür. »Woher wusstest du davon?«
    »Ich weiß eine ganze Menge Dinge.« Jack deutete mit dem Daumen auf die Haustür. »Wir verschwinden von hier. Und du fährst.«
     
     

6
     
    -65:14
    Während Tom hinterm Lenkrad saß und den Wagen zurück zur Route 84 lenkte, kauerte Jack auf dem Beifahrersitz und balancierte Das Kompendium von Srem auf den Knien. Da es der kürzeste Tag des Jahres und die Sonne bereits untergegangen war, hatte er die Innenbeleuchtung eingeschaltet.
    Er brauchte nur ein paar Seiten zu überfliegen, um zu erkennen, dass dies das älteste Buch war, das er je gesehen hatte. Es waren nicht nur die Metalldeckel mit ihren ungewöhnlichen Scharnieren und auch nicht die verschnörkelte Handschrift, sondern es waren die Seiten selbst. Das Papier – wenn es überhaupt Papier war – fühlte sich dünner an als Zwiebelhaut, aber es war überhaupt nicht durchscheinend. Er hatte sich vorgestellt, dass er, wenn das Buch auch nur halb so alt war, wie es angeblich sein sollte, irgendwelche Schäden daran feststellen würde. Aber nein. Nicht ein Riss, nicht eine Falte, nicht ein einziges Eselsohr.
    Und wer oder was war Srem? Wenn er derjenige war, der dieses Buch zusammengestellt hatte, dann hätte er wenigstens so anständig

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