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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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restlichen Zutaten in einer stählernen Rührschüssel.
    Fünf Minuten später fügte sie den Vanilleextrakt und die vorgeschriebene Menge Wasser hinzu und setzte die Mischung auf die Flamme, um alles aufzukochen.
    »Es ist nur …«, begann Jack. »Ich will nur nicht, dass du dir zu viele Hoffnungen machst.«
    Sie sah ihn an. »Du meinst, dass wir uns zu viele Hoffnungen machen?«
    Er nickte. »Ja. Ich meine natürlich unsere Hoffnungen.«
    »Mach dir keine Sorgen. Glaubst du, ich könnte mich noch schlimmer fühlen? Ich probiere nur irgendetwas aus. Und ich bin bereit, praktisch alles zu versuchen.«
    Aber ihre Hoffnungen waren natürlich beinahe himmelhoch. In dem Rezept wurde die Lilitonga namentlich erwähnt. Sie betete nur, dass sie sich beim Abmessen der Mengen nicht vertan hatte und dass der Vanillesaft, den sie herstellte, sich auch als das richtige Gebräu erwies.
    Sobald die gesamte Mischung kochte – sie maß etwa eine Tasse voll –, nahm sie sie vom Feuer und schüttete sie in einen flachen Kochtopf, damit sie schneller abkühlte. Sie betrachtete die siedende braune Flüssigkeit und dachte dabei, völlig verrückt zu sein. Das würde niemals gelingen.
    Aber sie musste es versuchen. Vor allem, da sie keinerlei Nachteile erkennen konnte.
    Bis auf den Fingerhut. Während des ganzen Kochvorgangs hatte sie im Internet ein wenig recherchiert. Was der junge Chinese ihr angedeutet hatte, entsprach den Tatsachen: beim Verzehr giftig, aber als äußerlich angewendetes Schmerzmittel durchaus erprobt und bewährt.
    Unter keinen Umständen würde sie Vickys Rücken mit einer giftigen Substanz behandeln …
    Gia stieg zu ihrem Schlafzimmer im zweiten Stock hinauf und blieb in der Türöffnung stehen. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, während sie ihr schlafendes Kind betrachtete. Sie warf einen Blick auf das Uhrenradio auf dem Nachttisch.
    Sechsunddreißig Stunden waren mittlerweile verstrichen. Blieben noch weniger als zwei Tage übrig.
    Mein Gott, mein Gott, mein Gott, wie soll ich weiterleben, wenn sie mir weggenommen wird?
    Sie streckte sich neben Vicky aus und schlang die Arme um sie. Falls das Gebräu nicht wirkte und wenn der Zeitpunkt heranrückte und Gia sie fest genug an sich drückte, vielleicht würde Vicky ihr dann doch nicht weggenommen werden.
    Die Umarmung musste Vicky geweckt haben, denn sie zuckte und drehte sich um.
    »Mom! Du erdrückst mich!«
    »Tut mir leid, Liebling. Komm mit nach unten. Ich habe etwas, das ich an dem Fleck auf deinem Rücken ausprobieren will – mal sehen, ob wir ihn abwaschen können.«
    Vicky hüpfte aus dem Bett und lief zur Tür.
    »Wirklich? Na wunderbar! Lass es uns gleich versuchen! Ich hasse diesen Fleck! Er ist hässlich, ich mag ihn nicht an mir!«
    Gia musste sich am Geländer festhalten, während sie Vicky, die nach unten stürmte, mit unsicheren Schritten folgte.
    Bitte lass es wirken, lieber Gott. Bitte.
    Als Vicky Jack erblickte, kreischte sie begeistert und sprang ihm mit der Hingabe eines Kindes in die Arme, das keine Angst hat, fallen gelassen zu werden. Nicht von Jack. Niemals. Nicht nach dem, was sie miteinander erlebt hatten. Zwischen diesen beiden bestand ein enges Band, und nichts würde es auseinanderreißen können. Nichts außer …
    Jack drückte sie und lachte, doch die Miene, mit der er Gia über Vickys Schulter hinweg ansah, spiegelte seine namenlose Verzweiflung. Sie sah ihm an, dass er Mühe hatte, die Tränen zurückzuhalten.
    »Okay, Vicks«, sagte er schließlich. »Deine Mutter will etwas auf deinem Rücken ausprobieren, womit wir dich vielleicht von diesem Fleck befreien können.«
    Er setzte sie auf einen der Küchenstühle und hob das Rückenteil ihres Pyjamatops hoch. Gia unterdrückte mühsam einen Aufschrei. Der Fleck … er bedeckte jetzt fast die gesamte Breite ihres schmalen kleinen Rückens.
    Sie ging zur Konsole, wo sie die Lösung zum Abkühlen hingestellt hatte, und prüfte ihre Temperatur. Die Hitze war weitestgehend verflogen und die Flüssigkeit handwarm. Gia tauchte eine Handfläche in die Kasserolle, achtete darauf, dass sie vollständig benetzt war, drehte sich dann um und verteilte die Lösung auf dem Fleck.
    Und nun die letzte in der Beschreibung genannte Zutat: Während sie die Lösung auf dem Fleck verteilte, musste sie einen Wunsch äußern. Nicht irgendeinen Wunsch. Die Anweisung in dem Buch war eindeutig gewesen, und zwar so eindeutig, dass sogar die genauen Eigenschaften und Bedingungen dieses Wunsches

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